Das Wichtigste auf einen Blick:

Eine Unterschrift im Lebenslauf ist keine Pflicht, bleibt in Deutschland aber weiterhin üblich.
Die besten Ergebnisse erzielst du mit einem Füllfederhalter. Hochwertige Kugelschreiber sind okay, Bleistifte ein No-Go.
Blaue Tinte ist optimal, auch schwarze eignet sich. Alle anderen Farben sind tabu.
Achte auf ein stilvolles, geschwungenes Schriftbild. Kleine, krakelige Unterschriften hinterlassen keinen guten Eindruck.
Bei digitalisierten Unterschriften muss die Bildqualität stimmen.

Die Unterzeichnung von Schriftstücken wird bereits seit dem Mittelalter praktiziert und dient dazu, Mitteilungen oder Vereinbarungen rechtskräftig zu besiegeln. In heutigen Zeiten ist es selbstverständlich, einen Brief mit einer Unterschrift abzuschließen. Doch wie verhält es sich bei Bewerbungen? Muss man einen Lebenslauf unterschreiben? Was muss bei Unterschriften beachtet werden? Wo ist die richtige Stelle, um die Unterschrift zu leisten? Wie lässt sich ein digitaler Lebenslauf unterschreiben? Wir verraten es dir!

Muss der Lebenslauf unterschrieben werden?

Bewerbungsanschreiben und Lebenslauf werden häufig nach DIN 5008 angefertigt. Diese Normierung stellt elementare Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung auf und wird bei Geschäftsbriefen angewandt. Zu diesen zählt auch die Bewerbung, die in der Regel zumindest aus Anschreiben und Lebenslauf besteht. Beides ist durch eine persönliche Unterschrift zu signieren, wodurch der Urheber die Echtheit eines Dokuments und die Richtigkeit des Inhalts mit seinem Zeichen (Unterschrift) bekräftigt. Zwar ist es grundsätzlich möglich, eine Unterschrift zu fälschen. Allerdings darf der Leser davon ausgehen, dass die Signatur unter einem Dokument echt ist.

Dass sie das Anschreiben unterzeichnen sollten, ist den meisten Bewerbern klar, weil es sich hierbei ganz offensichtlich um ein Schriftstück in Briefform handelt. Weniger klar ist jedoch, dass jeder Bewerber auch seinen Lebenslauf unterschreiben sollte. Er stellt innerhalb der Bewerbung ein eigenständiges Dokument dar, dessen Inhalt durch die Unterzeichnung ebenfalls als richtig bestätigt werden sollte. Der signierende Bewerber „garantiert“ mit seiner handschriftlichen Signatur, dass die im Lebenslauf gemachten Angaben der Wahrheit entsprechen. Insofern ist jedem Bewerber zu empfehlen, nicht nur das Anschreiben, sondern auch den Lebenslauf zu unterschreiben.

Rechtlich betrachtet ergibt sich für Bewerber keine Pflicht, das Bewerbungsanschreiben sowie den Lebenslauf zu unterschreiben. Schließlich geht es bei einer Bewerbung nicht um eine rechtskräftige Vereinbarung, sodass eine Signatur zur Entfaltung der Rechtskraft notwendig wäre. Dennoch legen manche Personaler neben dem unterzeichneten Anschreiben auch Wert auf einen unterschriebenen Lebenslauf, denn die Unterzeichnung rundet den Gesamteindruck des Dokuments positiv ab.

Lebenslauf unterschreiben: Wo wird die Unterschrift platziert?

Die Unterzeichnung erfolgt immer unterhalb des tabellarischen Lebenslaufs, um das Dokument zum Abschluss zu bringen. In diesem Bereich befinden sich auch Ortsangabe und Erstellungsdatum des Schreibens. Deine Unterschrift platzierst du entweder rechts neben Ort und Datum oder linksbündig oberhalb von Orts- und Datumsangabe. Zwischen Signatur sowie Ort und Datum setzt du ein bis zwei Leerzeilen, um die Zeilen etwas aufzulockern.

Sollte sich dein Lebenslauf über mehr als ein DIN-A4-Blatt erstrecken, reicht es vollkommen aus, den Lebenslauf nur auf der letzten Seite zu unterzeichnen.

Was deine Unterschrift über dich verrät

Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, wie deine Handschrift auf andere Menschen wirkt und was deine Unterschrift dem Leser über dich verrät? Bevor du deinen Lebenslauf unterschreibst, werfe einen Blick auf deine Namenssignatur.

Die handschriftliche Unterschrift ist eine sehr persönliche Angelegenheit, die dem Personaler einige Einblicke in deine Persönlichkeit ermöglicht. Fällt deine Unterschrift sehr klein oder gequetscht aus, lässt dies darauf schließen, dass es dir an Selbstbewusstsein mangelt. Ist das Schriftbild sehr zackig und fehlt es deiner Signatur an Schwung, könnte dies darauf hindeuten, dass du engstirnig und wenig flexibel bist.

Ideal ist eine schwungvolle Signatur.

Ideal ist eine schwungvolle Signatur, bei der die Anfangsbuchstaben etwas größer als die nachfolgenden Buchstaben sind. Das wirkt dynamisch und schindet Eindruck beim Leser. Dieser Eindruck lässt sich abrunden, indem der Unterschrift auf dem Lebenslauf noch ein Schlusspunkt hinzugefügt wird, bei dem das Schreibgerät etwas länger und kräftiger eingesetzt wird. Der auffällige Punkt als Abschluss der Unterschrift verdeutlicht noch einmal die Charakterstärke und die Durchsetzungsfähigkeit des Schreibers.

Unterzeichnest du grundsätzlich mit einer dynamischen und schwungvollen Signatur, solltest du eine nicht zu kräftige Schriftstärke wählen – sonst wirkst du zu dominant auf den Personaler. Deine Handschrift sollte leicht nach rechts geneigt und im Verhältnis zur Computerschrift nicht größer als drei Zeilen sein.

Worauf ist bei der Unterschrift zu achten?

So manche handschriftliche Unterschrift erinnert mehr an eine willkürliche Kritzelei als an einen lesbaren Namen. Dies erweckt die Annahme, dass an Unterschriften keinerlei gesetzliche Anforderungen gestellt werden. Allerdings ist diese Annahme falsch. Der Gesetzgeber (Deutschland) stellt mit § 126 Abs. 1 BGB und §§ 440 ZPO einige Anforderungen an rechtskräftige Unterschriften, was Platzierung und Lesbarkeit anbelangt.

Unterschrift
Unterschriften müssen den Nachnamen des Unterzeichners noch erahnen lassen.

Grundsätzlich muss eine Unterschrift im unteren Bereich des Dokuments den Text abschließen und zumindest den Nachnamen erahnen lassen. Was die Erahnbarkeit des Nachnamens betrifft, sind die Grenzen zwischen Statthaftigkeit und Nichtstatthaftigkeit fließend. Bei Kenntnis des Nachnamens sollte der Leser zumindest den Anfangsbuchstaben und den Übergang zum nächsten und übernächsten Buchstaben erahnen können, um den Urheber identifizieren zu können. Darüber hinaus soll die Unterzeichnung nicht ohne Weiteres von Dritten nachgemacht werden können; es ist also eine gewisse Einzigartigkeit gefragt.

Der Gesetzgeber sieht nicht vor, dass eine Unterschrift zwingend aus Vorname und Nachname bestehen muss. Erlaubt ist die Unterzeichnung nur mit dem Familiennamen. Der Vorname alleine stellt jedoch keine rechtskräftige Unterschrift dar. Eine Ausnahmeregelung gibt es lediglich für sehr bekannte Personen. Der Vorname darf abgekürzt werden, der Nachname nicht.

Unterschiedliche Bewerbungsarten: Wie unterschreibt man den Lebenslauf?

Bewerbungen werden heute über unterschiedliche Wege verschickt, sodass die Art der Unterzeichnung ebenfalls variiert. Mehr Tipps dazu folgen jetzt.

Lebenslauf unterschreiben: Klassische Bewerbung auf Papier

Versendest du deine Bewerbungsunterlagen klassisch in Papierform, ist es sehr einfach, Bewerbungsanschreiben und Lebenslauf zu unterschreiben. Mit einem dokumentenechten Füller oder Kugelschreiber signierst du per Hand beide Schreiben jeweils unterhalb des Textes auf der linken Seite des Briefpapiers beziehungsweise rechts neben der Angabe von Ort und Datum.

Benutze dafür möglichst einen schön schreibenden Füller, der einen schwungvollen Schreibfluss unterstützt. Falls du keinen Füllfederhalter besitzt, ist auch die Verwendung eines Kugelschreibers in Ordnung. Ideal ist blaue Tinte, die sich farblich von der Druckerschwärze deutlich abhebt und deine handschriftliche Signatur dezent ins Auge des Lesers rücken lässt. Eine dokumentenechte Tinte muss schnell trocknen und darf nicht leicht entfernbar sein.

Für die Unterzeichnung deiner Bewerbungsunterlagen kommen mehrere Schreibgeräte in Betracht. Das schönste Schriftbild lässt sich mit einem Füllfederhalter erzielen, da sich bei diesem Schreibgerät während des Unterschreibens die Linienstärke auf individuelle Weise verändert. Dieser eindrucksvolle Effekt lässt sich beim Signieren mit Kugelschreiber oder Fineliner nicht erreichen, sodass dem Füller der Vorzug gegeben werden sollte.

Bei Onlinebewerbung richtig unterschreiben

Auch bei digitalen Bewerbungen empfehlen wir, Anschreiben und Lebenslauf zu unterschreiben. Hierfür kommen hauptsächlich zwei Methoden in Betracht:

  • Bewerbungsunterlagen ausdrucken, mit Füller Anschreiben und Lebenslauf unterschreiben und anschließend einscannen. Allerdings gibt es bei dieser Variante einige Nachteile. Die Methode ist relativ aufwendig und du musst den Vorgang bei jeder einzelnen Bewerbung wiederholen. Dies wirkt sich spürbar auf die Druckkosten aus. Durch Ausdrucken und Scannen der Bewerbungsunterlagen ist außerdem ein deutlicher Qualitätsverlust bei der Schrift zu bemerken. Außerdem kann die Farbe der Signatur verfälscht werden.

Folgende Variante stellt daher die bessere Methode dar, um den digitalen Lebenslauf zu unterschreiben:

  • Unterschrift auf ein weißes Blatt Papier setzen, einscannen, freistellen und in Schreibdateien mit Anschrift und Lebenslauf einfügen. Zwar ist auch diese Variante aufwendig, aber die Mühe lohnt sich, wenn die eingescannte Unterschrift einmal digitalisiert und sorgfältig mit einem Grafikprogramm bearbeitet wird. Die leere Fläche um die Schrift herum sollte weiß und ohne farbige Pixel sein, damit sich die digitale Unterschrift unauffällig in Lebenslauf und Bewerbungsanschreiben einfügen lässt. Sie ist jederzeit wiederverwendbar und kann beliebig oft zum digitalen „Unterschreiben“ genutzt werden.

Daneben kommt noch eine dritte Methode in Betracht, wenn du in Besitz eines Grafikboards bist:

  • Mit dem Grafikboard kannst du die Unterschrift direkt in digitaler Form erledigen. Allerdings ist das Schreiben mit dem Pen eines Grafikboards gewöhnungsbedürftig. Es ist etwas Übung erforderlich, bis bei dieser Art zu schreiben das Schriftbild ordentlich aussieht und der eigenen Handschrift einigermaßen ähnlich wird. Hast du einmal mit dem Grafikboard eine eindrucksvolle Unterschrift erstellt und sie mithilfe eines Grafikprogramms in eine Bilddatei verwandelt, lässt sie sich immer wieder benutzen.

Fazit: Verleihe deiner Bewerbung mit deiner Unterschrift eine persönliche Note

Es steht außer Frage, dass du Bewerbungsunterlagen immer unterschreiben solltest und dass es sich lohnt, wenn du auch beim Unterschreiben auf ein paar wichtige Punkte achtest. Damit kein Detail in Vergessenheit gerät, hier noch einmal das Wichtigste zum richtigen Unterzeichnen des Lebenslaufs:

  • Vorname kann weggelassen oder abgekürzt werden
  • Familienname nicht abkürzen
  • bei Bewerbungsanschreiben und Lebenslauf sollten Vor- und Nachname ausgeschrieben werden
  • auf Individualität und gewisse Lesbarkeit der Unterschrift achten
  • Signatur unterhalb des Textes zum Abschluss platzieren
  • große Anfangsbuchstaben und geschwungene Schrift wirken sympathisch
  • auch elektronische Bewerbungen sind zu unterschreiben
  • eingescannte Unterschrift ohne sichtbare Ränder in Datei einfügen

Beachtest du diese Punkte, rundest du den positiven Eindruck deiner sorgfältig erstellten Bewerbung charmant ab und hast ein weiteres Puzzlestück einer erfolgreichen Bewerbung geschickt eingesetzt.

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