Das Wichtigste auf einen Blick:
Was gehört in den Lebenslauf? Und wie sollte das Lebenslauf-Layout gestaltet sein? Diese Fragen stellen sich Bewerber immer wieder. Nur wenn das Layout in jeder Hinsicht stimmt, findet der Empfänger deiner Bewerbung alle gewünschten Informationen auf einen Blick.
Nur dann hast du eine Chance, im Bewerbungsprozess weiterzukommen. Worauf es beim Layout und der Gestaltung des Lebenslaufs ankommt, erfährst du in diesem Artikel.
Warum beim Lebenslauf nicht nur der Inhalt zählt
Viele Personalverantwortliche werfen beim Sichten einer Bewerbung als Erstes einen Blick auf den Lebenslauf. Aus diesem Dokument gehen deine Qualifikationen und Fähigkeiten hervor, in Abgrenzung zu den Soft Skills auch Hard Skills genannt:
Anders als im Anschreiben liegt der Fokus hierbei auf deinen belegbaren beruflichen Erfahrungen, deiner Bildung und weiteren wichtigen Kenntnissen, etwa in Bezug auf Software und Sprachen.
Ein Personaler kann mit einem kurzen Blick auf den Lebenslauf zumindest grob abschätzen, ob ein Bewerber zu seinem Unternehmen passen könnte oder ob ihm wichtige Qualifikationen fehlen. Die Grundlage hierfür ist jedoch, dass dein Lebenslauf übersichtlich und logisch aufgebaut ist.
Nur mit einem entsprechenden Lebenslauf-Layout gelingt es dir, deine Qualifikationen bestmöglich darzulegen. Wenn der Personaler seine Augen durch den Lebenslauf irren lassen muss, weil alle Informationen kreuz und quer verstreut sind, hinterlässt das keinen guten Eindruck.
Lebenslauf-Layout: Tipps zur grundlegenden Gestaltung
Egal, für welches Layout du dich am Ende entscheidest: Wenn du deinen Lebenslauf erstellst, kommt es darauf an, dass du die grundlegenden Regeln zum Aufbau beachtest. Einige Formalien und Rubriken sind üblich, werden entsprechend erwartet und sollten in dem Dokument nicht fehlen oder missachtet werden.
Der Lebenslauf umfasst maximal zwei Seiten. Er beginnt mit einer Überschrift, die typischerweise ganz einfach „Lebenslauf“ lautet. Es folgen persönliche Daten, meist auf der rechten Seite ergänzt um ein Bewerbungsfoto. Danach stehen Rubriken zu deinen beruflichen Erfahrungen (gegebenenfalls samt weiterer praktischer Erfahrungen), deinem Bildungsweg und weiteren Kenntnissen und Fähigkeiten. Ein weiterer Absatz betrifft deine privaten Interessen und Hobbys. Schließlich folgt unter Angabe von Ort und Datum deine Unterschrift.
Eine grundlegende Entscheidung betrifft die Art und Weise, in der du deine Erfahrungen auflistest.
Durchgesetzt hat sich das antichronologische Vorgehen: Dabei stehen die neusten Erfahrungen an oberster Stelle, gefolgt von der jeweils davorliegenden Erfahrung. Das hat den Vorteil, dass der Personaler schnell erkennt, was du in der jüngsten Vergangenheit beruflich getrieben hast. In der Regel sind deine letzten Jobs nämlich ein wichtiger Faktor bei der Frage, ob die für die ausgeschriebene Stelle in Frage kommst – wo du vor sieben oder zehn Jahren einmal tätig warst, ist dabei eher von sekundärem Interesse.
Beim Lebenslauf hat sich der antichronologische Aufbau durchgesetzt.
Du kannst dich jedoch auch für eine chronologische Auflistung entscheiden. Das kann zum Beispiel Sinn machen, wenn du dich aus der Arbeitslosigkeit heraus bewirbst und diesen Fakt nicht in den Vordergrund rücken möchtest. Auch wenn du mit deiner aktuellen Bewerbung an ältere Erfahrungen anknüpfen möchtest, kann diese Variante infrage kommen.
Die Bestandteile des Lebenslaufs und ihre Gestaltung
Welche Informationen gehören in den Lebenslauf? Indem dein Lebenslauf inhaltlich vollständig ist, zeigst du dem möglichen künftigen Arbeitgeber, dass du weißt, worauf es ankommt und dass du formale Aufgaben sorgfältig erfüllen kannst. Deshalb sollten keine Informationen fehlen.
Nach der Überschrift folgen persönliche Daten. Dazu gehören dein Vor- und Nachname, deine Anschrift, dein Geburtstag und -ort und gegebenenfalls deine Staatsangehörigkeit sowie dein Familienstand. Falls es im Rahmen deiner Bewerbung sinnvoll ist, kannst du auch deine Religionszugehörigkeit nennen. Normalerweise gehört diese jedoch nicht in den Lebenslauf.
Der typische antichronologische Aufbau des Lebenslaufs spiegelt sich auch in der Reihenfolge der Rubriken wider. Die Idee ist dabei, dass das Wichtigste immer zuerst genannt wird. Somit folgen nach deinen persönlichen Angaben die Informationen zu deinen beruflichen Erfahrungen, denn diese sind aus Sicht des Personalers am wichtigsten.
Hierbei gibst du auf der linken Seite den betreffenden Zeitraum unter Angabe von Monat und Jahr an. Rechts nennst du deine Position, den Arbeitgeber und den Standort. Nutze die Gelegenheit, um deine wichtigsten Tätigkeiten in dieser Position stichpunktartig aufzulisten. Konzentriere dich dabei auf das Wesentliche aus Sicht des möglichen zukünftigen Arbeitgebers. Wenn in der Stellenausschreibung Erfahrung mit WordPress gewünscht wird und du kannst eine solche Erfahrung vorweisen, dann stelle das bei der Auflistung in den Vordergrund.
Sofern du noch am Anfang deines Berufswegs stehst, solltest du auch Praktika erwähnen. Das kannst du im selben Abschnitt tun, in dem du auf deine beruflichen Erfahrungen eingehst – je nach Umfang ist aber auch eine eigene Rubrik denkbar. Sofern du bereits länger arbeitest, sind Praktika in der Regel weniger relevant. Nenne sie nur, wenn es gute Gründe dafür gibt.
Welche Bildungsabschlüsse werden im Lebenslauf genannt?
Anschließend folgt dein Bildungsweg. Du solltest in jedem Fall deinen höchsten Abschluss hervorheben, etwa von deiner Ausbildung oder von deinem Studium. Wenn du noch wenig Berufserfahrung hast, solltest du auch deinen höchsten Schulabschluss nennen – später ist das optional. Die Grundschule gehört allerdings nicht in den Lebenslauf. Du kannst die Noten deiner Abschlüsse angeben, wenn sie dir förderlich erscheinen.
Weiter geht es mit den übrigen Qualifikationen und Kenntnissen. Hier geht es darum, was dich über deine Berufserfahrung und Bildung hinaus für den betreffenden Job qualifiziert. Typisch ist in diesem Abschnitt etwa die Nennung von EDV- und Sprachkenntnissen.
Wichtig: Mache diese Kenntnisse nachvollziehbar, versuche sie zu belegen. Gib an, wie gut du darin bist oder wie häufig du mit einem Computerprogramm bereits zu tun hattest, auf wie viele Jahre Erfahrung du zurückblicken kannst.
Der letzte inhaltliche Abschnitt des Lebenslaufs betrifft deine privaten Interessen und Hobbys. Viele Bewerber machen den Fehler, diese Rubrik zu unterschätzen. Sie schreiben einfach beliebig drei Hobbys auf, ohne zu überlegen, wie sie diese Angaben dazu nutzen können, ihre Eignung für den betreffenden Job zu unterstreichen. Geeignet sind vor allem Interessen, die etwas mit dem Beruf zu tun haben, oder die für bestimmte Soft Skills stehen. Bleibe jedoch unbedingt authentisch.
Es ist sinnvoll, möglichst konkret zu werden, damit deine Auflistung nicht beliebig wird. Du liest gerne? Gib an, welches Genre dir am meisten zusagt, also etwa: „Biografien lesen“ statt einfach nur „lesen“. So bleibt deine Bewerbung eher im Gedächtnis und bekommt eine persönlichere Note.
Als Letztes solltest du deinen Lebenslauf unter Angabe von Ort und Datum unterschreiben. Das ist kein Zwang, verleiht dem Lebenslauf aber ebenfalls eine persönliche und professionelle Note und gilt als Bestätigung, dass deine Angaben korrekt sind.
Lebenslauf-Layout: klassisch oder kreativ?
Bei der Gestaltung deines Lebenslaufs hast du viele Möglichkeiten. Manche Layouts sind ganz klassisch gehalten und folgen dem typischen einspaltigen Aufbau. Andere sind etwas ungewöhnlicher oder kreativer gestaltet. Auch der zweispaltige Aufbau ist eine Option:
Du nutzt dann die ganze Breite des Dokuments und sparst in der Länge Platz. Die Rubriken werden weiterhin untereinander aufgelistet. Dazu fängst du in der ersten Spalte mit den üblichen Angaben an und setzt diese Angaben in der zweiten Spalte in der regulären Reihenfolge fort.
Es gibt auch die Option, den Lebenslauf in Form eines Zeitstrahls zu erstellen. Das Dokument ist dann im Querformat anzulegen. So werden deine Erfahrungen chronologisch nachvollziehbar. Wichtig ist aber, dass die Gestaltung nicht zulasten der Übersichtlichkeit geht.
Wenn zu viele Informationen auf dem Zeitstrahl enthalten sind, wirkt das leicht vollgestopft. Der Empfänger deiner Bewerbung hat dann Schwierigkeiten, alle nötigen Informationen rasch zu erkennen.
Je ungewöhnlicher die Gestaltungsidee, desto professioneller und überzeugender sollte sie umgesetzt werden.
Verlasse dich im Zweifel also eher auf erprobte Varianten, anstatt unnötige Risiken in Kauf zu nehmen.
Übersichtlichkeit ist wichtiger als ein ausgefallenes Design
Ob du bei deinem Lebenslauf eine klassische, dezente Gestaltung wählst oder dich für eine kreativere Variante entscheidest, hängt einerseits von deinen Vorlieben ab. Was passt zu dir? Womit glaubst du, den besten Eindruck hinterlassen zu können? Deine Bewerbung muss zur Branche und dem möglichen Arbeitgeber passen.
Wenn du dich für kreative Berufe bewirbst, sind auch kreative Bewerbungen oft kein Problem, sofern sie dennoch übersichtlich bleiben. Suchst du hingegen nach einer Stelle in einem konservativen Bereich, etwa bei einer Bank, liegst du mit einer klassischen, neutral gehaltenen Bewerbung meist richtiger. Im Zweifel gilt beim Lebenslauf: weniger ist mehr. Auf allzu kreative Experimente solltest du in vielen Berufen und Branchen besser verzichten.
Gib deinen Rubriken aussagekräftige Überschriften in ausreichend großer Schriftgröße. Besonders wichtige Informationen kannst du hervorheben, indem du sie fettest. Das solltest du aber nicht zu häufig tun, weil die entsprechenden Passagen sonst nicht mehr auffallen.
In jedem Fall sollte die Übersichtlichkeit unter deiner Gestaltung nicht leiden. Für den Personaler ist im Zweifel wichtiger, dass er die gewünschten Informationen über dich schnell findet, als dass dein Lebenslauf besonders ausgefallen gestaltet ist.
Die Layout-Formatierung nach DIN 5008
Bei der Erstellung deines Lebenslaufs kannst du dich an der DIN-Norm 5008 orientieren. Eigentlich gilt sie für Geschäftsbriefe, wird aber auch im Zusammenhang mit Lebenslauf (und Anschreiben) immer wieder genannt. Dort sind zum Beispiel empfohlene Seitenränder vermerkt:
Der rechte Seitenrand sollte demnach 2 Zentimeter, der linke Rand 2,5 Zentimeter betragen. Minimal sollte der rechte Seitenrand einen Zentimeter messen. Die Seitenränder sollten am oberen Rand des Dokuments 2,7 bis 4,5 Zentimeter betragen. Die DIN-Norm 5008 macht keine Vorgaben zum unteren Rand, typisch sind jedoch 2 bis 2,5 Zentimeter.
Du musst die Vorgaben der DIN 5008 nicht zwangsläufig beachten. In jedem Fall sollte dein Lebenslauf aber ausreichende Ränder haben, um nicht vollgequetscht und unübersichtlich zu wirken. Die Seitenränder des Anschreibens sollten denen des Lebenslaufs entsprechen.
Schriftarten, Schriftgrößen und Farben im Lebenslauf-Layout
Wie dein Lebenslauf-Layout wirkt, hängt auch von den gewählten Schriftarten und -größen sowie der Farbgebung des Dokuments ab. Du hast bei den Schriftarten die Wahl zwischen einer Serifenschrift oder einer serifenlosen Schrift.
Wähle unbedingt eine klassische und neutrale Schriftart. Mit Calibri, Arial oder Times New Roman liegst du nie falsch. Passend sind auch Helvetica oder Cambria. Manche Bewerbungsratgeber empfehlen dir, ausgefallenere Schriften zu wählen und altbekannte Schriften wie Arial und Times New Roman zu meiden. In einem gewissen Rahmen ist das natürlich eine Option.
Mit einer zu ausgefallenen Schriftart fällst du schnell negativ auf. Bei typischen Schriftarten gibt es dieses Risiko nicht. Geschwungene Schreibschriften oder verspielte Schriftarten wie Comic Sans MS sind nicht geeignet.
Was die Schriftgröße betrifft, kommt es auf die Schriftart an. Bei vielen Schriftarten ist 12 Punkt eine gute Wahl. Die Überschriften können entsprechend größer sein, etwa 15 oder 16 Punkt. Halte es einheitlich: Verwende nur wenige unterschiedliche Schriftgrößen, die aber konsequent. Der Zeilenabstand sollte einfach, maximal 1,5-fach sein.
Welche Farben sich für das Layout eignen
Farblich liegst du mit einem klassischen Schwarz-Weiß nie falsch. Du kannst jedoch auch Farben im Lebenslauf einsetzen – aber bitte dezent. Eine einzige Farbe reicht in der Regel aus. Welche das ist, hängt von deinen Vorlieben ab. Die Farbe sollte zu dir passen.
Du kannst dich auch am Corporate Design des möglichen Arbeitgebers orientieren und so ganz nebenbei deutlich machen, dass du den Lebenslauf individuell verfasst hast. Das unterstreicht deine Motivation.
Grelle und zu auffällige Farben sind in der Regel nicht geeignet für die Gestaltung deines Lebenslaufs. Wähle lieber ein dunkles Blau, Rot oder Grün.
Ganz wichtig: Das gewählte Lebenslauf-Layout muss mit den restlichen Bestandteilen deiner Bewerbung harmonieren. Gewählte Schriftarten, Schriftgrößen und Farben sollten sich entsprechend auch im Anschreiben und möglichen anderen frei gestalteten Dokumenten deiner Bewerbung wiederfinden.
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