Das Wichtigste auf einen Blick:
Deine Bewerbung ist dein Aushängeschild, der berühmt berüchtigte erste Eindruck, den du beim Personaler hinterlässt. Klar, dass du dich daher von deiner besten Seite zeigen willst. Aber dazu musst du den Verantwortlichen erst einmal dazu bewegen, deine Bewerbung überhaupt zu lesen. Das geht am besten, indem du deine Bewerbung zum Eyecatcher machst, der unter den vielen Konkurrenzschreiben heraussticht. Das klappt zum Beispiel mit Farben im Lebenslauf. Doch Vorsicht: Bei der kreativ-bunten Gestaltung gibt es auch Grenzen.
Farben im Lebenslauf sind abhängig von der Branche
Untersuchungen haben gezeigt, dass Personalchefs auch heutzutage noch immer den schnörkellosen, übersichtlichen Lebenslauf bevorzugen. Denn so können sie die wichtigsten Informationen schnell erkennen.
Farben im Lebenslauf sind also grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen. Ganz besonders dann, wenn du dich in konservativen Branchen bewirbst.
Den Lebenslauf in eine kreative, peppige und farbenfrohe Timeline zu verwandeln, kann in grafischen Bereichen, in der Werbung oder im Marketing gut ankommen. Für eine Bewerbung beim Rechtsanwalt, in der Finanzwelt oder Wirtschaft solltest du Farben im Lebenslauf und im Anschreiben allerdings eher zurückhaltend einsetzen.
Orientierungshilfe zur Wahl der richtigen Farben im Lebenslauf
Die passende Farbe im Lebenslauf muss nicht zwangsläufig mit deine Lieblingsfarbe sein. Zwar garantieren grelle Farbtöne natürlich die Aufmerksamkeit des Personalers. Das muss aber nicht unbedingt etwas Gutes sein.
Für Farben im Lebenslauf gilt daher ein ungeschriebenes Gesetz: Finger weg von grellen Farben.
Mit der Farbwahl kannst du allerdings gut beweisen, dass du dich mit dem Unternehmen, in dem du dich bewirbst, auseinandergesetzt hast. Schau dir die Homepage der Firma an. Welche Farben verwendet sie im Logo oder auf der Webpräsenz? Greife die Hauptfarbe der Firma in deinem Lebenslauf auf.
Beschränke dich bei der Wahl der verwendeten Farben jedoch auf maximal zwei Kontrasttöne. Der dunklere Ton sollte unbedingt die Grundfarbe sein, etwa um den Briefkopf, Listenpunkte oder eine Seitenleiste im Lebenslauf farblich zu gestalten.
Farbe im Lebenslauf je nach Branche
Passe die Farbe für deinen Lebenslauf an deine Persönlichkeit an. Meist deckt sich das ja mit der Branche, in der du eine Karriere anstrebst:
- Als Steuerfachangestellte/r musst du weniger fantasievoll sein, dafür aber zuverlässig, fleißig und professionell. Die Farbe Blau strahlt genau diese Professionalität aus.
- In der Modebranche hingegen sind andere Soft Skills gefragt. Da darf auch die Bewerbung etwas glamouröser ausfallen – ein dramatisches Dunkelviolett transportiert deine Message perfekt.
- Als Fotografin oder in einem kreativen Start-up kannst du es gern etwas hipper und frischer angehen. Dazu greife gern mutig zu Rot oder Orange, aber lass die Farbe nicht zu sehr dominieren.
- Im medizinischen oder sozialen Umfeld kannst du mit einer Farbe punkten, die Ehrlichkeit und Bodenständigkeit vermittelt. Dafür eignen sich ein angenehmes Gelb und Pink sehr gut.
- Helle Farben unterstreichen andere Eigenschaften als dunkle. Bist du der ehrliche, bodenständige Typ? Dann setze helle Nuancen ein. Dunkle und satte Farben versinnbildlichen Kompetenz und Temperament. So kann ein helles Grün etwa im Friseurhandwerk Lebensfreude symbolisieren. Ein dunkles Grün, das Vertrauenswürdigkeit ausstrahlt, würde sich in Bereichen wie der Versicherungsbranche gut machen.
Wie viel Farbe ist wo im Lebenslauf okay?
Auch wenn die Farbe im Lebenslauf natürlich dazu dient, aufzufallen, sollte sie nicht das gesamte Dokument dominieren. Grundsätzlich gilt bei Farbe im Lebenslauf daher, dass weniger mehr ist. Wichtiger ist, wo du die farblichen Highlights platzierst.
Eine Seitenleiste rechts oder links ist ausreichend. Alternativ hinterlege die Kopfzeile mit Farbe, in der sich dein Foto befindet und wo deine Kontakt- und Personendaten stehen. Wenn du es lieber aufgeräumt und übersichtlich magst, markiere wichtige Karrierestationen mit farbigen Bulletpoints (Aufzählungszeichen) oder hinterlege Zwischenüberschriften mit Farbe.
Ebenfalls eine gute Wahl ist es, das Bewerbungsfoto farblich zu hinterlegen. Dann solltest du aber darauf achten, dass die Farben im Foto nicht im Kontrast zu den Farben im Lebenslauf stehen. Sonst passiert es schnell, dass dein Outfit eine andere Botschaft transportiert als deine Unterlagen.
Verwende die Farben sowohl im Lebenslauf als auch im Anschreiben, damit sich ein einheitliches Bild ergibt. So können die Seiten deiner Bewerbung immer einander zugeordnet werden und gehen nicht verloren.
Grundsätzliches zum Farbdesign deiner Bewerbung
Je kreativer und jugendlicher das Arbeitsumfeld, desto satter und wärmer dürfen die Farben in deinem Lebenslauf ausfallen. Sie können dann gerne auch auffällig und prominent platziert sein.
Je seriöser und konventioneller die Branche, desto eher sind kühlere und zurückhaltende Farbtöne angebracht. Ferner sollten sie entsprechend ihrer Charakteristik etwas in den Hintergrund gerückt werden.
Wenn du deine Bewerbung also farblich gestalten willst, dann kannst du dich an dieser Faustregel orientieren: Farbwahl und Design sollten zu Unternehmen, Branche und deiner Persönlichkeit passen. Mit ein bisschen Wissen über die Wirkung von Farben kannst du dein Anschreiben und deinen Lebenslauf auffällig gestalten, ohne dabei aufdringlich zu sein – und so deine Chancen bei der Bewerberauswahl steigern.
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