Das Wichtigste auf einen Blick:
Sie assistieren Ärzten und Ärztinnen, vergeben Termine, beraten Patienten und Patientinnen und wissen im Notfall richtig zu handeln: Medizinische Fachangestellte – kurz MFA – werden als echte Multitalente beispielsweise in Arztpraxen und Kliniken eingesetzt. Wie die Bewerbung als Medizinische*r Fachangestellte*r aussehen sollte und welche Eigenschaften für diesen Beruf wichtig sind, erfährst du in diesem Beitrag.
- Bewerbung: Medizinische Fachangestellte
- Der Lebenslauf
- Lebenslauf Vorlage
- Bewerbungsschreiben: Medizinische Fachangestellte
- Medizinische Fachangestellte: Bewerbung – Muster
- Was machen Medizinische Fachangestellte?
- Persönliche Anforderungen
- Branchen, in denen Medizinische Fachangestellte tätig sind
- Medizinische Fachangestellte: Ausbildung
- Dauer und Ablauf der Ausbildung
- Schulische Voraussetzungen
- Medizinische Fachangestellte in Ausbildung: Gehalt
- Medizinische Fachangestellte: Gehalt nach der Ausbildung
- Weiterbildung und Aufstieg
- Verwandte Berufe
Bewerbung: Medizinische Fachangestellte
Medizinische Fachangestellte zeichnen sich unter anderem durch ein solides Fachwissen aus. Ein solches sollte auch deine Bewerbung ausstrahlen. Achte deshalb darauf, dass deine Bewerbungsunterlagen vollständig sind und professionell wirken. Deine Bewerbung sollte Folgendes beinhalten:
Der Lebenslauf
Auf ein bis zwei Seiten zeigt dein Lebenslauf, was du bisher in deiner beruflichen Laufbahn erreicht hast. Er gibt Auskunft über deine Berufserfahrung und deine schulische sowie berufliche Ausbildung. Du solltest zudem Kenntnisse und Fähigkeiten anführen, die besonders wichtig sind für die Stelle, die du besetzen möchtest.
Hobbys, die positive Interpretationen zulassen, kannst du ebenfalls in deinem Lebenslauf angeben. Wenn du viel und gerne liest, könnten Personaler*innen davon ausgehen, dass du auch dazu bereit bist, Fachliteratur zu studieren. Als Mitglied eines Teamsportvereins bist du vermutlich körperlich fit und verfügst über einen ausgeprägten Teamgeist.
Nicht fehlen dürfen deine persönlichen Daten wie Vor- und Zuname, Geburtsdatum und Adresse. Optional kannst du auch ein Foto von dir einfügen, damit dein potenzieller Arbeitgeber schon einmal einen Eindruck von dir bekommt. Wenn du ein Deckblatt nutzt, platziere dein Bewerbungsfoto dort.
Du bist als Bewerber*in zwar nicht dazu verpflichtet, deiner Bewerbung ein Foto hinzuzufügen, aber wenn es fehlt, könnte dies negativ auffallen.
Lebenslauf Vorlage
Für den Lebenslauf als Medizinische*r Fachangestellte*r eignet sich in der Regel ein seriöses Design, das eher schlicht gehalten ist. Als Unterstützung bieten wir verschiedene Vorlagen an. Suche dir gerne ein Muster aus, das dir gefällt, und optimiere es nach deinen Wünschen.
Bewerbungsschreiben: Medizinische Fachangestellte
Da für deinen potenziellen Arbeitgeber nicht nur bloße Daten zählen, ist es wichtig, dass du ein Anschreiben verfasst. Formuliere darin einen Kontext zu den Angaben in deinem Lebenslauf.
Führe Beispiele aus deinem bisherigen Berufsleben an. Erläutere kurz deine bisher wichtigsten Aufgaben und wie du sie erfüllt hast. Achte darauf, dass du nur die relevantesten Informationen nennst. Dein Bewerbungsschreiben als MFA sollte nicht länger als eine Seite sein.
Als Beleg für die Qualifikationen, die du im Bewerbungsanschreiben und im Lebenslauf angibst, dienen deine Anlagen. Hierzu gehören Arbeitszeugnisse, Nachweise über wichtige Bildungsabschlüsse und Zertifikate. Ziel ist allerdings nicht, dass du so viele Zeugnisse wie möglich in deiner Bewerbungsmappe sammelst. Stattdessen solltest du dich auf das Wichtigste beschränken. Oft geben Arbeitgeber in der Stellenanzeige an, welche Dokumente sie sehen möchten.
Eine korrekte Schreib- und Ausdrucksweise ist äußerst wichtig in deinem Anschreiben. Medizinische Fachangestellte übernehmen unter anderem dokumentarische Tätigkeiten, für die gute Deutschkenntnisse erforderlich sind.
Medizinische Fachangestellte: Bewerbung – Muster
Im Internet findest du zahlreiche Bewerbungsmuster, die du für dein Anschreiben als Medizinische*r Fachangestellte*r nutzen kannst. Das ist insbesondere dann sinnvoll, wenn du im Umgang mit Schreibprogrammen wie Word nicht besonders geübt bist. Aber Vorsicht: Bewerbungsvorlagen lediglich zu kopieren, kann deine Chance auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch deutlich schmälern.
Es hinterlässt einen guten Eindruck, wenn du dein Anschreiben in eigenen Worten verfasst und dich auf die Einrichtung beziehst, bei der du dich bewirbst. Personalverantwortliche haben schon so einige Bewerbungen gesehen und kennen die gängigen Floskeln.
Zur Inspiration für dein Bewerbungsanschreiben als Medizinische*r Fachangestellte*r kannst du unsere Musterbewerbung nutzen.
Was machen Medizinische Fachangestellte?
Eine veraltete Bezeichnung für Medizinische Fachangestellte lautet „Arzthelfer*innen“. Dieser Begriff wird der Vielseitigkeit des Berufsbildes jedoch nicht gerecht. Medizinische Fachangestellte helfen nicht nur den Ärzten und Ärztinnen bei der Untersuchung, Behandlung, Betreuung und Beratung von Patienten und Patientinnen, sondern führen auch organisatorische, verwaltende und kaufmännische Tätigkeiten aus. Als ausgebildete Fachkräfte übernehmen sie zahlreiche Aufgaben, durch die der Praxisbetrieb aufrechterhalten wird.
Aufgaben im Überblick
Medizinische Fachangestellte sind am Empfang und in Behandlungsräumen tätig, aber auch das Büro und das Labor gehören zu ihren Einsatzorten. Unter anderem ergeben sich für sie folgende Tätigkeiten:
Persönliche Anforderungen
Als Medizinische*r Fachangestellte*r sind einige Eigenschaften und Fähigkeiten besonders wichtig, um den Arbeitsalltag zu meistern:
- besondere Beobachtungsgabe
- Empathie
- Freundlichkeit
- Verantwortungsbewusstsein
- Sorgfalt
- Teamfähigkeit
- handliches Geschick
- psychische und physische Belastbarkeit
Es ist hilfreich, wenn du ein ausgeprägtes Verständnis für mündliche Äußerungen hast und ungenaue Angaben möglichst richtig interpretieren kannst. Als Medizinische*r Fachangestellte*r begegnest du immer wieder Patienten und Patientinnen, die sich nicht klar ausdrücken können.
Sei dir zudem der Infektionsgefahr bewusst, der du dich mitunter aussetzt, da du gelegentlich in engem Körperkontakt zu erkrankten Menschen stehst.
Wichtig: Du bist in Bezug auf Patientendaten zur Verschwiegenheit verpflichtet. Das bedeutet, dass du dokumentierte Informationen nicht ohne Weiteres an Dritte weitergeben darfst. Dagegen solltest du unter keinen Umständen verstoßen.
Die Arbeit als Medizinische*r Fachangestellte*r setzt ein hohes Maß an Flexibilität voraus. Denn als solche*r arbeitest du im Schichtdienst und bist mitunter an Wochenenden und Feiertagen im Einsatz. Es ist zudem möglich, dass du Bereitschaftsdienst leisten musst.
Branchen, in denen Medizinische Fachangestellte tätig sind
Meist finden Medizinische Fachangestellte in Organisationen des Gesundheitswesens Beschäftigung. Sie werden beispielsweise eingesetzt in
Ebenso kommt eine Beschäftigung in der öffentlichen Verwaltung infrage, zum Beispiel im Bereich Bildung oder im Gesundheitswesen. So werden Medizinische Fachangestellte unter anderem in Gesundheitsämtern eingesetzt.
Medizinische Fachangestellte: Ausbildung
Medizinische Fachangestellte werden im dualen System ausgebildet. Das bedeutet, dass die Ausbildung parallel im Betrieb und in der Berufsschule absolviert wird. Der Unterricht findet dabei entweder an ein oder zwei Tagen pro Woche oder in Blockform statt.
Wenn ein Unternehmen nicht alle vorgesehenen Ausbildungsinhalte vermitteln kann, haben Azubis die Möglichkeit, entsprechende Inhalte in überbetrieblichen Berufsbildungsstätten zu lernen. Das betrifft vor allem angehende Medizinische Fachangestellte, die einen Ausbildungsplatz in einem recht kleinen Betrieb gefunden haben.
Dauer und Ablauf der Ausbildung
In der Regel dauert die Berufsausbildung drei Jahre, wenn sie in Vollzeit absolviert wird. Auch eine Ausbildung in Teilzeit ist möglich. Allerdings verlängert dich die Ausbildungsdauer dann entsprechend.
In der Berufsschule werden die theoretischen Grundlagen vermittelt, die für den Ausbildungsberuf vonnöten sind. Unter anderem werden folgende Inhalte gelehrt:
Im Ausbildungsunternehmen lernen die angehenden Medizinischen Fachangestellten die Arbeit in der Praxis kennen. Dazu gehören beispielsweise die Patientenbetreuung und -beratung, die Verwaltung und Abrechnung sowie Grundlagen der Prävention und Rehabilitation. Auszubildende lernen außerdem, diagnostische und therapeutische Maßnahmen unter Anleitung und Aufsicht des Arztes oder der Ärztin durchzuführen.
Vor Ende des zweiten Lehrjahres findet eine Zwischenprüfung statt. Die Abschlussprüfung steht am Schluss der Ausbildung, also nach dem dritten Jahr, an.
Schulische Voraussetzungen
Eine bestimmte schulische Vorbildung ist rechtlich nicht vorgeschrieben. Überwiegend werden Azubis mit Realschulabschluss eingestellt. Damit du mit der Ausbildung beginnen kannst, musst du deine gesundheitliche Eignung mit einem ärztlichen Attest nachweisen.
Die Unternehmen richten sich bei der Auswahl ihrer Auszubildenden nach eigenen Kriterien. Es ist aber eine gute Grundlage, wenn du vertiefte Kenntnisse in den folgenden Schulfächern nachweisen kannst:
Medizinische Fachangestellte in Ausbildung: Gehalt
Dein Ausbildungsbetrieb ist verpflichtet, dir eine Ausbildungsvergütung zu zahlen. Die Höhe ist unter anderem davon abhängig, wie groß der Betrieb ist und ob dieser tarifgebunden ist.
In einer Arztpraxis wäre nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit folgendes Gehalt realistisch:
1. Ausbildungsjahr: 965 Euro
2. Ausbildungsjahr: 1.045 Euro
3. Ausbildungsjahr: 1.130 Euro
Medizinische Fachangestellte: Gehalt nach der Ausbildung
Das mittlere monatliche Bruttoentgelt in Deutschland beträgt nach Angaben der Arbeitsagentur rund 2. 800 Euro. Berufseinsteiger*innen können in der Regel mit einem Gehalt zwischen 2.000 und 2.600 Euro rechnen. Je mehr Erfahrung du hast, desto mehr Gehalt kannst du erwarten. Auch eine Bezahlung über 3.000 Euro ist möglich.
Wie viel kannst du verdienen?
Die Angabe von Gehaltsvorstellungen in der Bewerbung als Medizinische*r Fachangestellte*r kann anspruchsvoll sein, da häufig ein Gespür für konkrete Zahlen fehlt. Viele Bewerbende verkaufen sich bei der Angabe ihrer Gehaltsvorstellungen zudem unter Wert, um ihre Chancen auf den Job nicht zu gefährden.
Ein MFA-Gehaltsrechner kann dabei helfen, individuelle Verdienstmöglichkeiten basierend auf Berufserfahrung, Qualifikationen und Standort zu ermitteln. Online-Gehaltsrechner berücksichtigen tarifliche Regelungen und bieten eine realistische Einschätzung für die regionale Arbeitsmarktsituation.
Wichtig ist, den eigenen Marktwert zu kennen und sich gezielt auf Gehaltsverhandlungen vorzubereiten, um sich die besten Konditionen für die Karriere als Medizinische*r Fachangestellte*r zu sichern. Denke stets daran, dass dein Gehalt nicht nur von äußeren Faktoren abhängt, sondern auch von deinen individuellen Fähigkeiten und deiner Bereitschaft zur beruflichen Weiterentwicklung.
Weiterbildung und Aufstieg
In der Medizin gibt es immer wieder neue Erkenntnisse. Somit ist es für ausgebildete Medizinische Fachangestellte besonders wichtig, ihr Wissen aktuell zu halten. Dafür sind insbesondere Anpassungsweiterbildungen geeignet. Durch diese kannst du deine Kenntnisse in verschiedenen Bereichen wie Praxismanagement oder medizinische Assistenz auf den neuesten Stand bringen und somit deine Kompetenzen erweitern. Das verhilft dir bei Gehaltsverhandlungen zu einer besseren Position.
Wenn du eine Führungsposition anstrebst, solltest du über eine Aufstiegsweiterbildung nachdenken. Geeignet ist zum Beispiel die Weiterbildung als Fachwirt*in für ambulante medizinische Versorgung oder Betriebswirt*in für Management im Gesundheitswesen.
Auch der Abschluss eines Studiums kann neue Karrierechancen mit sich bringen. Geeignet sind beispielsweise die Studienfächer Humanmedizin oder Gesundheitsmanagement. In der Regel brauchst du eine schulische Hochschulzugangsberechtigung, um zu studieren. Wenn du bestimmte Voraussetzungen erfüllst, ist dies aber auch ohne Abitur möglich.
Verwandte Berufe
Es gibt verschiedene Berufe, die unter Umständen eine Alternative für Medizinische Fachangestellte sein können. Manche umfassen lediglich einen Teil der Aufgaben, für die eine MFA ausgebildet wurde.
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