Das Wichtigste auf einen Blick:
Kuchen, Cupcakes, Torten und Pralinen – als Konditor*in stellst du all diese Leckereien her. Du wiegst Zutaten ab, verarbeitest Teig und dekorierst deine eigenen süßen Kreationen. Konditoren und Konditorinnen arbeiten in den verschiedensten Branchen und der Handwerksberuf ist sehr vielfältig. Welche Fähigkeiten und Kenntnisse du für den Beruf mitbringen solltest und wie du eine erfolgreiche Bewerbung schreibst, erfährst du hier.
Konditor*in: Bewerbung schreiben
Wenn du dich für eine Stelle oder einen Ausbildungsplatz als Konditor*in bewirbst, musst du deine vollständigen Bewerbungsunterlagen einreichen. Neben einem Lebenslauf und deinem Bewerbungsanschreiben solltest du auch wichtige Nachweise wie Schul- und Arbeitszeugnisse anfügen.
An erster Stelle deiner Bewerbung steht immer das Anschreiben – obwohl die meisten Personaler*innen für eine schnelle Übersicht zunächst zum Lebenslauf greifen. Beide Bestandteile spielen jedoch eine wichtige Rolle bei deiner Bewerbung.
Das Bewerbungsschreiben als Konditor*in
Das Bewerbungsschreiben liegt ganz oben auf deiner Bewerbung – auch dann, wenn du dich für ein Deckblatt entscheidest. Mit dem Anschreiben sprichst du die Person, die deine Bewerbung erhält, direkt an. Womit wir schon bei dem ersten wichtigen Merkmal wären: die richtige Begrüßung.
Ein „Sehr geehrte Damen und Herren“ ist zwar nicht falsch, wirkt jedoch schnell unpersönlich. Du solltest dir lieber die Mühe machen, eine*n Ansprechpartner*in für deine Bewerbung zu ermitteln. Vielleicht steht diese*r in der Stellenanzeige – ansonsten lohnt sich auch eine kurze telefonische Nachfrage. Das zeigt, dass du dich wirklich für die Stelle interessierst, und du bleibst gleichzeitig im Gedächtnis.
Achte darauf, dass dein Anschreiben gut lesbar ist: Strukturiere es in mindestens drei inhaltlich sinnvolle Absätze und wähle eine gut lesbare Schriftgröße und Schriftart – zum Beispiel Verdana oder Times New Roman in 12 Punkt. Um deine Bewerbung einheitlich zu gestalten, solltest du dieselbe Schriftart für alle Dokumente verwenden.
Beziehe dich inhaltlich auf deine Motivation für den Beruf des Konditors oder der Konditorin sowie die Soft Skills und Fähigkeiten, die in der Stellenanzeige gefordert werden. Bleibe dabei immer authentisch und versuche nicht, zwanghaft alle Punkte abzudecken. Wohl kaum ein*e Bewerber*in kann alle Erwartungen erfüllen. Versuche hingegen, dich auf deine persönlichen Stärken zu konzentrieren und diese mit handfesten Beispielen zu belegen.
Der Lebenslauf
Der Lebenslauf bietet dem Leser oder der Leserin deiner Bewerbung eine kompakte Übersicht deiner wichtigsten Daten: Aus diesem Grund solltest du darauf achten, dass er nicht zu überfüllt ist. Ein bis zwei DIN-A-4-Seiten reichen vollkommen aus.
Darin sollten folgende Informationen enthalten sein:
Achte darauf, dass du nur Informationen angibst, die für deine Bewerbung als Konditor*in relevant sind. Dass es dein Hobby ist, Comics zu lesen, zeigt dem oder der Personalbeauftragten nicht, warum du als Konditor*in geeignet bist – dass du für die lokale Fußballmannschaft regelmäßig Schnittchen und Kuchen lieferst jedoch schon.
Der Lebenslauf in Deutschland ist antichronologisch aufgebaut. Du beginnst also mit deiner aktuellsten beruflichen oder schulischen Station.
Bewerbungsmuster
Viele Menschen haben Schwierigkeiten damit, eine ansprechende Bewerbung zu schreiben. Aus diesem Grund möchten wir dir dabei helfen: Auf Bewerbungen.de findest du zahlreiche Vorlagen für einen strukturierten Lebenslauf. Wähle einfach ein Muster, das dir gefällt, und gib deine persönlichen Daten an.
Etwas komplizierter ist es bei dem Bewerbungsschreiben für deine Bewerbung als Konditor oder Konditorin: Immerhin muss dieses individuell auf dich und die angestrebte Stelle zugeschnitten sein. Damit du dennoch ein Gefühl dafür bekommst, wie so ein Anschreiben aussehen kann, haben wir für dich ein Muster erstellt. Bedenke jedoch, dass du dieses keinesfalls einfach kopieren solltest. Das wirkt unauthentisch und kann dich im schlimmsten Fall die Einladung zum Vorstellungsgespräch kosten.
Aufgaben als Konditor*in
Portionieren, mischen, kochen, backen und anschließend dekorieren: Als Konditor*in kreierst du nicht nur simple Blechkuchen, sondern auch aufwendige Torten, die nach Kundenwunsch gestaltet werden wollen. Du erstellst Süßspeisen für besondere Anlässe und entsprechend der aktuellen Jahreszeit.
Dazu musst du natürlich zunächst die richtigen Zutaten auswählen, das Lager überprüfen und wenn nötig neue Ware bestellen. Anschließend werden die Zutaten abgewogen, gemessen und per Hand oder mit geeigneten Maschinen weiterverarbeitet. Die Dekoration erfordert Geschicklichkeit und ein Auge für Details.
Als Konditor*in musst du verschiedenste Techniken des Konditorenhandwerks anwenden, zum Beispiel:
Auch die Präsentation und der Verkauf der Konditoreiwaren sowie die ansprechende Gestaltung des Ladens ist Teil deiner Aufgaben als Konditor*in. Dabei ist eine strukturierte Planung wichtig: Das Dekor sowie die angebotene Ware müssen an die Jahreszeit und die Nachfrage angepasst werden.
Die Tätigkeiten sind vielfältig und können je nach Konditorei und Branche sehr unterschiedlich ausfallen. Bist du zum Beispiel in einem Café beschäftigt, kann es sein, dass du neben klassischen Süßspeisen auch kleine Gerichte wie Suppen oder Salate zubereiten musst. In großen Konditorei-Unternehmen bist du hingegen nur mit der Herstellung von bestimmten Süßwaren beschäftigt.
Arbeitsalltag
Als Konditor*in beginnst du deinen Tag in der Regel sehr früh: Immerhin müssen die Torten und anderen Gebäcke täglich frisch hergestellt werden und zur Eröffnung des Geschäfts fertig sein. Dein Arbeitsalltag beginnt meist mit der Vorbereitung: Das bedeutet tiefgefrorene Zutaten auftauen, Obst schneiden, Teig mischen und Eier aufschlagen.
Anschließend wird gebacken und dekoriert, um den Laden rechtzeitig öffnen und die Kunden und Kundinnen begrüßen zu können. Du nimmst Bestellungen entgegen und verkaufst die Ware. Neben dem Tagesgeschäft kann es immer wieder vorkommen, dass Sonderbestellungen reinkommen: In diesem Fall musst du nach dem Herstellen des Standardsortiments außerdem noch spezielle Kundenwünsche erfüllen.
Da du als Konditor*in nicht nur mit deinen Händen arbeitest, gehört auch die Bedienung von zahlreichen Maschinen wie Rühr- und Knetmaschinen sowie Backöfen dazu. Diese Geräte wollen nach getaner Arbeit natürlich auch gesäubert werden, denn Hygiene ist in deinem Beruf als Konditor*in sehr wichtig. Du beendest den Tag also damit, die Konditorei und deine Gerätschaften auf Hochglanz zu säubern und Geräte regelmäßig zu warten.
So sieht ein klassischer Tag in einer Konditorei oder einem Café aus. Diese haben in der Regel auch am Wochenende geöffnet – du bekommst jedoch unter der Woche entsprechende Ausgleichstage. Obwohl die Aufgaben ähnlich bleiben, ändern sich die Abläufe natürlich in unterschiedlichen Betrieben.
Fähigkeiten
Als Konditor*in ist ein gutes Hand- und Fingergeschick unerlässlich: Du musst nicht nur Teige portionieren, sondern auch detaillierte und teilweise filigrane Dekorationen herstellen. Aus diesem Grund ist auch ein Auge für Ästhetik und eine kreative Ader wichtig. Eine gute Beobachtungsgabe hilft dir dabei, die Qualität der Zutaten sowie der fertigen Süßspeisen zu überprüfen.
Da du als Konditor*in nicht nur mit deinen Händen, sondern auch mit Maschinen arbeitest, ist ein gewisses technisches Verständnis wichtig. Auch Mathematik sollte für dich keine Hürde sein, denn du musst die Menge der benötigten Zutaten schnell und zuverlässig berechnen können.
Achte außerdem auf deine körperliche Fitness, denn als Konditor*in bist du nicht nur viel auf den Beinen, sondern musst teilweise schwer heben, kneten und rühren – es handelt sich immerhin um einen handwerklichen Beruf. Der Kontakt mit Kollegen und Kolleginnen sowie Kunden und Kundinnen ist jedoch ebenfalls Bestandteil deines Jobs. Aus diesem Grund sind soziale Fähigkeiten sowie ein freundliches Auftreten ebenfalls wichtig.
Branchen
In deinem Beruf als Konditor*in kannst du sowohl in klassischen Konditoreien und Bäckereien als auch in Cafés und Restaurants arbeiten. Du kannst außerdem in Hotels oder sogar auf Kreuzfahrtschiffen arbeiten. Auch im Einzelhandel – zum Beispiel in der Konditoreiabteilung in großen Kaufhäusern – wirst du als Konditor*in gebraucht. Es gibt ebenfalls Stellen in der Industrie, wo du zum Beispiel neue Süßwaren für große Hersteller entwickelst.
Ausbildung
Wenn du Konditor*in werden möchtest, musst du eine dreijährige duale Ausbildung absolvieren. Sie findet sowohl in einem Ausbildungsbetrieb als auch in einer Berufsschule statt. Am Ende legst du deine sogenannte Gesellenprüfung ab, die aus einem theoretischen und einem praktischen Teil besteht.
Inhalt
Das Berufsbild des Konditors und der Konditorin umfasst verschiedene Tätigkeiten. Während deiner Ausbildung lernst du nicht nur das Konditorenhandwerk. Die Lehrinhalte sind vielfältig und beinhalten ebenso Themen wie Organisation und Marketing.
Du lernst:
Schulische Voraussetzungen
Rechtlich gesehen gibt es keine bestimmten Voraussetzungen, die du erfüllen musst, um eine Bewerbung für einen Ausbildungsplatz als Konditor*in zu schreiben. In der Praxis werden jedoch meist Azubis mit einem mittleren Bildungsabschluss eingestellt. Wichtige Schulfächer sind Mathematik, Chemie, Kunst und Deutsch.
Du benötigst außerdem eine Bescheinigung über eine Belehrung des Gesundheitsamtes, da du als Konditor*in mit Lebensmitteln arbeitest.
Ausbildungsvergütung
Dein Ausbildungsbetrieb ist verpflichtet, dir eine angemessene Vergütung für deine Arbeit zu bezahlen. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2020 eine Mindestausbildungsvergütung festgelegt. Diese steigt in regelmäßig an.
Die Bundesagentur für Arbeit gibt für die Ausbildungsvergütung als angehende*r Konditor*in folgende Richtwerte an:
1. Ausbildungsjahr: 700 € bis 860 €
2. Ausbildungsjahr: 800 € bis 945 €
3. Ausbildungsjahr: 900 € bis 1.085 €
Konditor*in: Gehalt
Laut dem Entgeltatlas der Agentur für Arbeit verdienst du als Konditor*in im Durchschnitt bei etwa 2.600 Euro brutto im Monat. Während Männer fast 2.700 Euro verdienen, erhalten ihre weiblichen Kollegen etwas über 2.300 Euro.
Das Gehalt steigt jedoch mit deiner Berufserfahrung: Konditoren und Konditorinnen unter 25 Jahren verdienen im Mittel 2.300 Euro.
Auch in den verschiedenen Bundesländern macht sich ein Gehaltsunterschied bemerkbar.
Weiterbildung
Für den Beruf des Konditors oder der Konditorin gibt es zahlreiche Anpassungs- und Aufstiegsweiterbildungen. Erstere ermöglichen es dir, dein berufliches Wissen aktuell zu halten. Es gibt verschiedene Themenfelder für eine Anpassungsweiterbildung:
Natürlich hast du als Konditor*in auch die Möglichkeit, in deinem Beruf aufzusteigen. So kannst du zum Beispiel die Meisterweiterbildung machen und Konditormeister*in oder Bäckermeister*in werden. Ebenfalls möglich ist eine Technikweiterbildung als Lebensmitteltechniker*in. Eine kaufmännische Weiterbildung ebnet dir den Weg zum Fachmann oder zur Fachfrau für kaufmännische Betriebsführung und mit einem Ausbilderschein kannst du dein Wissen an Azubis weitergeben.
Ähnliche Berufe
Sollte der Beruf des Konditors oder der Konditorin nichts für dich sein, ist vielleicht eine andere Ausbildung im Handwerk wie Bäcker*in oder Fleischer*in eine Alternative. Du kannst auch nach der Konditor-Ausbildung als Fachkraft für Speiseeis arbeiten, wenn dir diese Süßspeise besonders am Herzen liegt.
Bereitet dir der Kundenkontakt Freude, ist womöglich der Beruf des Fachverkäufers oder der Fachverkäuferin für dich die richtige Wahl. Interessierst du dich eher für die Lebensmittelherstellung allgemein, kannst du dich zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik ausbilden lassen oder Süßwarentechnologe oder -technologin werden.
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