Das Wichtigste auf einen Blick:
Materialeinkauf, Prozess- und Personalplanung, Kundenberatung, Verkaufsgespräche und Rechnungsstellung – das Berufsbild von Industriekaufleuten ist äußerst vielfältig. In diesem Beitrag erfährst du, was du bei der Bewerbung als Industriekaufmann oder -frau beachten solltest, welche Voraussetzungen du für diesen Job erfüllen musst und welches Gehalt du erwarten kannst.
- Bewerbung als Industriekaufmann/Industriekauffrau schreiben
- Lebenslauf
- Bewerbungsschreiben als Industriekaufmann/Industriekauffrau
- Bewerbungsvorlagen
- Die Arbeit als Industriekaufmann: Aufgaben
- Typische Branchen und der Berufsalltag als Industriekaufmann oder -frau
- Fähigkeiten, die für einen Industriekaufmann wichtig sind
- Industriekaufmann: Ausbildung
- Industriekaufmann: Ausbildungsvergütung
- Industriekaufmann: Gehalt nach der Ausbildung
- Weiterbildung und Karriereaufstieg als Industriekaufmann
- Ähnliche Berufe
Bewerbung als Industriekaufmann/Industriekauffrau schreiben
Da Industriekaufleute in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche eingesetzt werden, hast du als ausgebildete Fachkraft meist gute Chancen, einen Job zu finden. Dabei führt dein Weg in der Regel nicht an einer schriftlichen Bewerbung vorbei, mit der du deinem potenziellen Arbeitgeber einen ersten Eindruck von dir und deinen Qualifikationen vermittelst.
Deine Bewerbungsmappe sollte folgende Bewerbungsunterlagen enthalten:
- Bewerbungsschreiben
- Deckblatt (optional)
- Lebenslauf
- Anlagen
Lebenslauf
Dein Lebenslauf ist ein wichtiger Bestandteil deiner Bewerbung. Es handelt sich hierbei um eine Übersicht deines bisherigen schulischen und beruflichen Werdegangs sowie deiner besonderen Kenntnisse und Fähigkeiten. Zudem beinhaltet er persönliche Daten, wie deinen Vor- und Zunamen, deine Anschrift, E-Mail-Adresse und Telefonnummer.
Hobbys sind kein Muss in deiner Vita, aber sie sagen etwas über deine Persönlichkeit und Interessen aus. Deshalb solltest du solche nennen, die relevant für die Stelle sind, die du besetzen möchtest. Dass du deine Freizeit gern vor dem Fernseher verbringst, ist in der Regel nicht kompetenzsteigernd und sollte somit nicht als Hobby angegebenen werden.
Bewerbungsschreiben als Industriekaufmann/Industriekauffrau
Mit deinem Anschreiben möchtest du deinen potenziellen Arbeitgeber durch eine korrekte Schreib- und Ausdrucksweise sowie interessante Informationen zu deiner Person von dir überzeugen. Ziel ist die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch.
Es ist wichtig, dass du deine Bewerbung als Industriekauffrau oder Industriekaufmann an das Unternehmen anpasst, bei dem du dich bewirbst. Mache deutlich, warum du in diesem Betrieb arbeiten möchtest und was dich für die gewünschte Stelle qualifiziert. Nenne Situationen, in denen du deine Kompetenzen unter Beweis stellen konntest und nehme dabei Bezug auf deine Lebenslaufdaten.
Als Nachweis für einige Angaben, die du in deinem Bewerbungsanschreiben und deinem Lebenslauf machst, legst du deiner Bewerbung unter anderem Schul- und Arbeitszeugnisse als Anlagen bei. Beachte allerdings, dass du nicht für jeden Abschluss und jeden Arbeitsplatz einen Nachweis erbringen musst. Stattdessen solltest du dich auf das Wichtigste beschränken. Häufig kannst du der Stellenanzeige entnehmen, welche Dokumente von den Bewerbenden gewünscht sind.
Bewerbungsvorlagen
Vielen Arbeitsuchenden geht das Schreiben von Bewerbungen nicht besonders leicht von der Hand – insbesondere, wenn sie noch nicht viele Bewerbungen verfassen mussten oder im Umgang mit Texterstellungsprogrammen wie Word nicht besonders geübt sind. Um dir diesen Teil des Bewerbungsverfahrens zu erleichtern, stellen wir dir ein Bewerbungsanschreiben als Industriekauffrau als Muster zur Verfügung. Nutze diese Musterbewerbung gern als Vorlage für deine Bewerbung, aber kopiere sie nicht einfach.
In deinem Anschreiben präsentierst du dich selbst. Es sollte also individuell und in deinen eigenen Worten verfasst werden. Das hinterlässt einen guten Eindruck bei erfahrenen Personalern und Personalerinnen, denen geläufige Floskeln bestens bekannt sind.
Da natürlich auch dein Lebenslauf überzeugen soll, verdient dieser ebenfalls ein ordentliches Design. Nutze gern eine unserer Vorlagen und passe sie nach deinen Wünschen an.
Die Arbeit als Industriekaufmann: Aufgaben
Industriekaufleute werden in den verschiedensten kaufmännischen Aufgabenbereichen wie Vertrieb, Materialwirtschaft, Finanzen und Personalwesen eingesetzt. Sie sind nicht nur an der Planung und Steuerung im Betrieb beteiligt, sondern stehen oft in direktem Kontakt zu Lieferanten oder der Kundschaft und sind somit ein wichtiger repräsentativer Teil des Unternehmens.
Je nachdem, in welcher Abteilung du tätig bist, können folgende Aufgaben auf dich zukommen:
Typische Branchen und der Berufsalltag als Industriekaufmann oder -frau
Industriekaufleute finden in Unternehmen zahlreicher Branchen Beschäftigung, unter anderem in der Fahrzeug-, Chemie-, Elektro- und Textilindustrie, aber auch in der Nahrungs- und Genussmittelherstellung oder im Maschinenbaugewerbe.
Als Industriekaufmann oder Industriekauffrau bist du unter anderem in Büro- und Besprechungsräumen, aber auch in Lager- und Produktionshallen tätig. Häufig wechseln die Aufgaben und Arbeitssituationen täglich, so dass an einem Tag beispielsweise Statistikauswertungen und interne Besprechungen geplant sind, während am Folgetag die telefonische Kundenbetreuung und Verkaufsverhandlungen im Fokus stehen.
Wie du siehst, können ausgebildete Industriekaufmänner und Industriekauffrauen in zahlreichen Unternehmensbereichen eingesetzt werden und dort verantwortungsvolle und vielseitige Aufgaben übernehmen. Häufig haben sie flexible Arbeitszeiten und können sich somit terminlich ihren Kundinnen und Kunden anpassen. Bei international tätigen Unternehmen sind gelegentlich Dienstreisen ins Ausland notwendig, beispielsweise bei der Besichtigung von ausgelagerten Produktionsstätten.
Fähigkeiten, die für einen Industriekaufmann wichtig sind
Damit du als Industriekaufmann oder -frau in verschiedenen Abteilungen tätig werden kannst, musst du auch einige Kompetenzen mitbringen.
Industriekaufmann: Ausbildung
Industriekaufmann/Industriekauffrau ist ein anerkannter Ausbildungsberuf, der dual gelehrt wird. Das bedeutet, dass du während der Ausbildung im Ausbildungsbetrieb beschäftigt wirst und die Berufsschule besuchen musst. Der Unterricht findet an ein bis zwei Tagen in der Woche oder im Blockunterricht statt.
Dauer
In der Regel dauert die Ausbildung drei Jahre. Wenn du über die entsprechende Vorbildung verfügst, kann die Ausbildungsdauer mitunter verkürzt werden. Gegebenenfalls kann die Ausbildung auch in Teilzeit durchgeführt werden. In diesem Fall verlängert sich die Dauer entsprechend.
Ablauf
In der Berufsschule erlangst du das theoretische Wissen, das du für den Beruf brauchst. In den ersten beiden Ausbildungsjahren werden unter anderem Themen wie Beschaffungs- und Leistungserstellungsprozesse, personalwirtschaftliche Aufgaben sowie marktorientierte Geschäftsprozesse gelehrt. Im dritten Jahr stehen zum Beispiel Unternehmensstrategien sowie Investitions- und Finanzierungprozesse auf dem Plan.
Im Betrieb lernen die Auszubildenden, das Gelernte umzusetzen. In den ersten beiden Jahren werden sie beispielsweise in Unternehmensprozesse, die Beschaffung und Bevorratung sowie ins Marketing und in den Vertrieb einbezogen. Im dritten Lehrjahr werden die erworbenen Kenntnisse je nach Einsatzgebiet entsprechend vertieft.
Du musst während der Berufsausbildung zwei Prüfungen bei der IHK (Industrie- und Handelskammer) ablegen. Im zweiten Lehrjahr steht zunächst eine Zwischenprüfung auf dem Plan. Die Abschlussprüfung ist zum Ausbildungsende – also zum Ende des dritten Jahres – erfolgreich abzulegen.
Während ihrer Ausbildung sollen die angehenden Industriekaufmänner und Industriekauffrauen möglichst viele Arbeitsbereiche kennenlernen. Während dies in großen Unternehmen häufig besonders gut umgesetzt wird, können in kleineren Betrieben oft nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln werden. Deshalb können einige Themen in überbetriebliche Berufsbildungsstätten verlagert werden.
Schulische Voraussetzungen
Für die Ausbildung als Industriekaufmann oder -kauffrau ist rechtlich keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben. Überwiegend werden Bewerbende mit (Fach-) Hochschulreife eingestellt, es gibt aber auch Arbeitgeber, denen der Schulabschluss bei der Auswahl der Auszubildenden nicht so wichtig ist.
Hilfreich sind gute Noten in den folgenden Fächern:
Industriekaufmann: Ausbildungsvergütung
Dein Ausbildungsbetrieb ist dazu verpflichtet, dir eine Ausbildungsvergütung zu zahlen. In tarifgebundenen Betrieben richtet sich diese nach der entsprechenden Vereinbarung. Zudem steht Azubis seit Januar 2020 eine Mindestausbildungsvergütung zu.
Dennoch gibt es Unterschiede in der Bezahlung – je nach Bundesland, Betrieb und Branche. In der Metall- und Elektroindustrie kannst du nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit je nach Ausbildungsjahr mit einer Vergütung zwischen circa 1.070 und 1.330 Euro brutto pro Monat rechnen. Im Elektrohandwerk fällt der Verdienst dagegen geringer aus: Hier gibt es zwischen 800 und 1.150 Euro.
Wenn deine Ausbildung lediglich in schulischer Form stattfindet, erhältst du keine Vergütung.
Industriekaufmann: Gehalt nach der Ausbildung
Ausgebildete Industriekaufleute können mit einem Einstiegsgehalt zwischen 2.500 und 3.000 Euro brutto rechnen. Wer bereits viele Jahre in einem Betrieb tätig ist, über ein umfangreiches Know-how und ein hohes Maß an Berufserfahrung verfügt, kann mehr als 5.000 Euro verdienen. Allerdings unterscheidet sich die Bezahlung in den Bundesländern teilweise deutlich.
Auffällig ist, dass Industriekauffrauen nach Angaben der Arbeitsagentur teilweise deutlich weniger verdienen als Industriekaufmänner. Während die Gehälter beim Berufseinstieg noch relativ gleich sind, gehen sie mit dem Alter zunehmend auseinander, so erhalten über 55-jährige Männer durchschnittlich über 1.000 Euro mehr als Frauen dieser Altersgruppe.
Weiterbildung und Karriereaufstieg als Industriekaufmann
Gelernte Industriekaufmänner und -frauen haben verschiedene Möglichkeiten, um sich weiterzubilden. Durch Anpassungsweiterbildungen können sie ihr Wissen in verschiedenen Themenbereichen wie Auftragsabwicklung und Betriebswirtschaft aktuell halten.
Wer die Karriereleiter möglichst schnell hinaufsteigen und eine Führungsposition besetzen möchte, sollte darüber nachdenken, sich als Industriefachwirt*in oder Betriebswirt*in weiterzubilden.
Wenn du über eine Hochschulzugangsberechtigung verfügst, kannst du studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Industriebetriebswirtschaft oder Business Administration erwerben, wodurch du weitere Karrierechancen erlangst.
Ähnliche Berufe
Der Beruf des Industriekaufmanns und der Industriekauffrau ist zahlreichen anderen kaufmännischen Berufen sehr ähnlich, da während der Ausbildung die gleichen Grundlagen gelehrt werden – auch wenn die Spezialisierung eine andere ist. So ist es beispielsweise möglich, dass Industriekaufleute später als Kaufleute im Einzelhandel oder im Groß- und Außenhandel tätig werden.
Da Industriekaufmänner und Industriekauffrauen auch in den Bereichen des Personal- und Rechnungswesens ausgebildet werden, kommt ebenso eine Stelle als Personalsachbearbeiter*in, Lohn- und Gehaltsbuchhalter*in oder Bürokauffrau bzw. -mann infrage. Vielleicht ist aber auch eine Anstellung als Einkäufer*in oder Lagerdisponent*in das Richtige für dich.
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