Das Wichtigste auf einen Blick:
Einzelhandelskaufmänner und Einzelhandelskauffrauen bedienen die Kundschaft im Lebensmittelgeschäft, beraten beim Kauf eines Elektrogeräts oder helfen bei der Auswahl der geeigneten Kleidung: Kaufmänner und Kauffrauen sind in Deutschland in verschiedenen Branchen sehr gefragt. In diesem Ratgeber erfährst du, welche Voraussetzungen du für die Bewerbung als Einzelhandelskaufmann oder -frau erfüllen musst, wie hoch das Gehalt ist und welche Fähigkeiten du mitbringen solltest.
- Bewerbung schreiben: Einzelhandelskaufmann/Einzelhandelskauffrau
- Bewerbungsvorlagen: Bewerbung als Einzelhandelskaufmann
- Einzelhandelskauffrau/Einzelhandelskaufmann: die Aufgaben
- Einzelhandelskaufmann: Diese Fähigkeiten brauchst du
- Branchen für Einzelhandelskaufleute
- Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann
- Gehalt als Einzelhandelskaufmann
- Weiterbildungen für den Einzelhandelskaufmann
- Ähnliche Berufe
Bewerbung schreiben: Einzelhandelskaufmann/Einzelhandelskauffrau
Lebenslauf, Bewerbungsschreiben und Anlagen: Wenn du dich als Einzelhandelskaufmann oder -frau bewerben möchtest, musst du vollständige Bewerbungsunterlagen abgeben. Wir geben dir einen kurzen Überblick, worauf du bei der Bewerbung als Einzelhandelskaufmann oder Einzelhandelskauffrau achten solltest.
Lebenslauf
Der Lebenslauf ist das wohl wichtigste Dokument deiner Bewerbung: Es fasst deine persönlichen Daten sowie deine wichtigsten schulischen und beruflichen Stationen zusammen. Dein vollständiger Name, deine Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse gehören an die erste Stelle deines Lebenslaufs oder in die Kopfzeile. Die Kopfzeile bietet den Vorteil, dass deine Daten auf jeder Seite der Bewerbung zu finden sind.
Danach folgt deine berufliche Erfahrung – angefangen mit deiner aktuellsten Position. Anschließend listest du die Stationen deiner Ausbildung auf, die für die angestrebte Stelle relevant sind. Wenn du schon einige Jahre Berufserfahrung hast, musst du in der Regel nur noch deinen höchsten Bildungsabschluss angeben.
Als letztes hast du die Möglichkeit, deine Hobbys sowie Kenntnisse und Fähigkeiten, die für den Beruf wichtig sind, anzugeben.
Das Bewerbungsfoto ist zwar in Deutschland keine Pflicht, in der Regel wird es jedoch erwartet. Bei deiner Bewerbung als Einzelhandelskaufmann oder Einzelhandelskauffrau könntest du also deutliche Nachteile haben, wenn du es weglässt.
Bewerbungsschreiben
Ein aussagekräftiger Lebenslauf reicht jedoch nicht aus, um zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Das Anschreiben gibt dir die Möglichkeit, deiner Bewerbung als Einzelhandelskaufmann oder -frau eine persönliche Note zu geben: Du kannst dich und deine Fähigkeiten anschaulicher präsentieren und erklären, warum gerade diese Stelle dein Interesse geweckt hat.
Du kannst schon zu Beginn deines Bewerbungsschreibens überzeugen, indem du die Kontaktperson direkt ansprichst. Das herkömmliche „Sehr geehrte Damen und Herren“ ist zwar nicht falsch, aber unpersönlich. Machst du dir hingegen die Mühe, deine*n Ansprechpartner*in in der Bewerbung beim Namen zu nennen, hinterlässt dies gleich einen guten Eindruck.
Vermeide außerdem Formulierungen im Konjunktiv. Sätze wie „Ich würde mich über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch freuen“ wirken nicht so überzeugend wie ein selbstbewusstes „Ich freue mich darauf, Sie auch in einem persönlichen Gespräch von meiner Eignung zu überzeugen“.
Anlagen
Die Anlagen (auch Anhang genannt) deiner Bewerbung beinhalten alle Nachweise, die deine Fähigkeiten für den Beruf des Einzelhandelskaufmanns oder der Einzelhandelskauffrau belegen. Das können zum Beispiel Zeugnisse sein, Nachweise über deine Ausbildung und Weiterbildungen oder auch ein Arbeitszeugnis.
Bedenke jedoch: Mehr ist nicht automatisch besser. Füge nur die Informationen bei, die für diese bestimmte Stelle wirklich wichtig sind. Das gilt nicht nur für die Anlagen, sondern für die gesamte Bewerbung.
Bewerbungsvorlagen: Bewerbung als Einzelhandelskaufmann
Die Inhalte deiner Bewerbung als Einzelhandelskaufmann oder -kauffrau sind zwar wichtig, sie müssen jedoch auch hübsch verpackt sein. Ein strukturierter, optisch ansprechender Lebenslauf ist schon die halbe Miete. Um dir das umständliche Formatieren mit Word oder anderen Textverarbeitungsprogrammen zu ersparen, haben wir für dich eine passende Lebenslauf Vorlage herausgesucht, die schlicht und modern ist.
Auch das Bewerbungsschreiben sollte eine gewisse Form aufweisen, denn es ist im eigentlichen Sinne ein Geschäftsbrief. Das folgende Muster für die Bewerbung als Einzelhandelskaufmann oder-frau soll dir als Leitfaden dienen. Bedenke jedoch, dass du den Text nicht einfach stumpf kopieren solltest. Ersetze alle Platzhalter mit deinen eigenen Worten und Daten – erfahrene Personaler*innen erkennen eine oberflächliche Kopie auf den ersten Blick.
Einzelhandelskauffrau/Einzelhandelskaufmann: die Aufgaben
Als Einzelhandelskaufmann oder Einzelhandelskauffrau bist du ein*e Allrounder*in in deiner Filiale. Du bist nicht nur Ansprechpartner*in für die Kunden und Kundinnen, sondern kümmerst dich auch um das gesamte Produktsortiment.
Kundenkontakt pflegen
Für dich als Einzelhandelskaufmann oder -frau steht die Kundschaft im Mittelpunkt. Du führst Beratungs- und Verkaufsgespräche und unterstützt Kunden und Kundinnen mit deinem Fachwissen zu den angebotenen Produkten. Als Einzelhandelskaufmann oder Einzelhandelskauffrau kennst du jede Ecke deiner Filiale und weißt genau, welche Produkte in welchen Abteilungen und Regalen zu finden sind. Alle Tätigkeiten rund um den Kundenservice sind Teil deiner Aufgaben: Garantiefälle, Abwicklung von Reparaturanfragen, Lieferservice, Umtausch und Reklamation.
Die Arbeit an der Kasse ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der Arbeit von Einzelhandelskaufleuten: Dies umfasst nicht nur den freundlichen Umgang mit Kunden und Kundinnen, sondern auch das Ausstellen von Gutscheinen und das Entfernen von Sicherheitsetiketten.
Waren und Produkte organisieren
Als Einzelhandelskaufmann oder -kauffrau bist du ein echtes Organisationstalent, denn du kümmerst dich auch um den Warenbestand. Das beinhaltete die Dokumentation und die Bestellung der Ware. Hier sind deine Terminplanungsfähigkeiten und dein Verhandlungsgeschick gefragt, denn der Bestand muss rechtzeitig aufgefüllt sein – und das am besten so günstig wie möglich.
Ein Einzelhandelskaufmann / eine Einzelhandelskauffrau muss den Markt im Auge behalten, um zu entscheiden, welche Produkte gerade gefragt sind. Anschließend überwachst du die Anlieferung, kontrollierst die Ware und sorgst für eine fachgerechte Lagerung.
Einzelhandelskaufleute erledigen alle anfallenden Aufgaben auf der Ladenfläche, dazu gehört auch die ansprechende Präsentation der Produkte sowie die Ausführung von Werbemaßnahmen und saisonale Dekoration.
Auch die Inventur, also die Erfassung aller Produkte des Geschäfts, gehört zu deinen Tätigkeiten als Einzelhandelskaufmann oder -frau. Diese findet je nach Geschäft unterschiedlich oft statt: einmal im Jahr oder sogar jeden Monat.
Betriebswirtschaftliche Aufgaben
Als Einzelhandelskaufmann oder Einzelhandelskauffrau arbeitest du vor und hinter den Kulissen, denn Büroarbeit ist auch Teil deines Jobs. Die betriebswirtschaftlichen Aufgaben umfassen das Belegen und Buchen von Rechnungen, das Verschicken von Zahlungserinnerungen, die Organisation von Versand sowie die Kalkulation der Verkaufspreise. Auch das Erstellen von Bilanzen gehört zu deinen Aufgaben.
Unter Umständen fallen auch Aufgaben des Personalwesens in den Tätigkeitsbereich des Einzelhandelskaufmanns oder der Einzelhandelskauffrau. Darunter fällt das Abrechnen von Gehältern, Verteilung der Aufgaben sowie Beförderungs- und Urlaubswünsche.
Abwechslungsreicher Berufsalltag
Einzelhandelskaufleute arbeiten in der Regel von Montag bis Samstag, da einige Geschäfte auch am Wochenende geöffnet haben. Es kann auch vorkommen, dass du mal an einem Sonntag arbeiten musst. Da die meisten Geschäfte außerdem länger als acht Stunden geöffnet haben, arbeitest du als Einzelhandelskaufmann oder -frau in Schichtarbeit und gegebenenfalls auch bis in die Abendstunden.
Der Beruf ist vielfältig, aus diesem Grund ist kein Tag wie der andere – in der Regel musst du die Aufgaben erledigen, die gerade anfallen.
Einzelhandelskaufmann: Diese Fähigkeiten brauchst du
Da es sich bei dem Beruf des Einzelhandelskaufmanns / der Einzelhandelskauffrau um einen sehr vielfältigen Job handelt, musst du auch einige Kompetenzen aufweisen:
Branchen für Einzelhandelskaufleute
Als Einzelhandelskaufmann oder Einzelhandelskauffrau kannst du in den verschiedensten Branchen eingesetzt werden, denn sie werden in der Regel überall gebraucht. Die Branchen lassen sich in einige große Bereiche unterteilen.
Einzelhandelskaufmänner und -frauen können auch im Bereich Onlinehandel eingesetzt werden. Hier gehört die Pflege des Produktkatalogs sowie das Onlinemarketing zu ihren Aufgaben.
Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann
Einzelhandelskaufmann/Einzelhandelskauffrau ist ein klassischer Ausbildungsberuf, der dual gelehrt wird. Die Ausbildung findet sowohl in einer Berufsschule als auch in einem Ausbildungsbetrieb statt. Der Unterricht erfolgt entweder an einigen Tagen in der Woche oder im Blockunterricht.
Wenn du keinen Ausbildungsbetrieb findest, kann die Ausbildung auch nur an einer Berufsschule absolviert werden. In diesem Fall erhält der oder die Auszubildende jedoch keine Ausbildungsvergütung.
Dauer
Die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann oder zur Einzelhandelskauffrau dauert insgesamt drei Jahre. Hast du schon eine abgeschlossene Ausbildung als Verkäufer*in, kannst du dir diese anrechnen lassen und deine Ausbildungsdauer somit verkürzen.
Ablauf
In den ersten zwei Ausbildungsjahren lernst du die Waren und Dienstleistungsangebote in deinem Ausbildungsbetrieb kennen. Auch die Preiskalkulation, die Lagerung, die Überprüfung des Warenbestands sowie die Umsetzung von Werbemaßnahmen und das Kassieren lernst du im Betrieb.
In der Berufsschule lernst du, wie du Verkaufsgespräche führst, Kunden und Kundinnen an der Kasse bedienst, den Verkauf förderst und wie du allgemeine Geschäftsprozesse erfasst und kontrollierst. Nach den ersten zwei Jahren deiner Ausbildung als Einzelhandelskaufmann oder Einzelhandelskauffrau legst du den ersten Teil deiner Abschlussprüfung ab.
Im dritten Ausbildungsjahr lernst du die Einzelhandelsprozesse kennen, wie du Kundschaft gewinnst und bindest und kannst dir eine weitere Wahlqualifikation aussuchen. Hier lernst du zum Beispiel etwas über den Onlinehandel, die Mitarbeiterführung oder sogar, wie du dich auf die unternehmerische Selbstständigkeit vorbereitest. Nach dem dritten Lehrjahr findet der zweite Teil der Abschlussprüfung statt.
Schulische Voraussetzung
Rechtlich gesehen gibt es keine schulische Voraussetzung, um eine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann oder -kauffrau zu beginnen. In der Praxis haben die meisten Azubis jedoch den mittleren Bildungsabschluss. Wichtige Schulfächer sind Mathematik, Deutsch und Wirtschaft.
Solltest du während deiner Ausbildung Umgang mit Lebensmitteln haben, brauchst du zusätzlich eine Belehrung und eine Bescheinigung des Gesundheitsamtes.
Ausbildungsvergütung
Seit Januar 2020 gibt es eine Mindestausbildungsvergütung. Aus diesem Grund wird die Ausbildungsvergütung regelmäßig erhöht. Allerdings gibt es zwischen den verschiedenen Bundesländern, Betrieben und Branchen noch immer Unterschiede bei der Vergütung. Laut der Arbeitsagentur sieht die Ausbildungsvergütung im Einzelhandel (Stand März 2024) wie folgt aus:
- Ausbildungsjahr: 815 € bis 960 €
- Ausbildungsjahr: 865 € bis 1.065 €
- Ausbildungsjahr: 995 € bis 1.210 €
Gehalt als Einzelhandelskaufmann
Laut der Arbeitsagentur verdienst du als Einzelhandelskaufmann oder -frau im Mittel etwa 2.600 Euro brutto im Monat. In der Regel steigt das Einkommen mit der Berufserfahrung. Berufsanfänger verdienen zwischen 2.000 und 2.400 Euro, Einzelhandelskaufleute mit mehr als 20 Jahren Erfahrung verdienen mehr als 3.000 Euro.
Einen deutlichen Vorteil haben Einzelhandelskaufmänner und -frauen, deren Arbeitgeber nach Tarif bezahlen. In Geschäften mit Tarifbindung verdienen Kaufleute rund 14 Prozent mehr als Angestellte in normalen Betrieben.
Weiterbildungen für den Einzelhandelskaufmann
Weiterbildungen bieten dir die Möglichkeit, in deinem Beruf als Einzelhandelskaufmann oder -frau weiter aufzusteigen. In diesem Fall bieten sich vor allem kaufmännische Weiterbildungen an.
So kannst du deinen Fachwirt im Bereich Handel, Vertrieb im Einzelhandel, E-Commerce oder Wirtschaft machen. Auch der Betriebswirt im Bereich Handel, allgemeine Betriebswirtschaft oder spezialisiert auf den Möbelhandel bieten dir gute Aufstiegschancen. Du hast außerdem die Möglichkeit, dich als Ausbilder*in zu qualifizieren.
Es bietet sich auch ein Studium an, um dich als Einzelhandelskaufmann oder -frau weiterzubilden. So kannst du zum Beispiel Betriebswirtschaftslehre oder auch Handelsbetriebswirtschaft studieren.
Ähnliche Berufe
Berufe, die dem Einzelhandelskaufmann und der Einzelhandelskauffrau ähneln, finden sich vor allem durch die zahlreichen Spezialisierungsmöglichkeiten. Du kannst sowohl Fachberater*in als auch Fachkauffrau oder Fachkaufmann in einem bestimmten Gebiet sein – zum Beispiel im Bürobedarf, Fachhandel für Kraftfahrzeuge, Elektronik- oder Zoobedarf. Auch Verkäufer*innen in Bäckereien sowie Fleischereien und Buchhandlungen sind Fachverkäufer*innen.
Da der Beruf des Einzelhandelskaufmanns und der Einzelhandelskauffrau auch viele Aufgaben im Bereich des Rechnungswesens sowie des Personalwesens mit sich bringt, wäre auch eine Stelle als Bürokauffrau/Bürokaufmann eine Alternative. Die Ausbildung ist jedoch mit einer höheren Qualifikation verbunden. Ein ähnlicher Beruf mit einem niedrigeren Qualifikationsniveau ist hingegen der Job des Verkäufers / der Verkäuferin.
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