Das Wichtigste auf einen Blick:

Es gibt verschiedene Polizeibehörden in Deutschland. Dazu gehören unter anderem die Bundes- und Landespolizei sowie die Landes- und Bundeskriminalämter.
Bei der Polizei wird zwischen drei Laufbahngruppen unterschieden: dem mittleren, dem gehobenen und dem höheren Polizeidienst. Diese sind in ihren Anforderungen verschieden und beinhalten jeweils spezifische Aufgabenbereiche.
Um bei der Polizei einsteigen zu können, musst du ein strenges Auswahlverfahren durchlaufen, in dem deine Polizeidiensttauglichkeit geprüft wird.
Die Polizei bietet sichere Karrierechancen und vielfältige Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Polizistinnen und Polizisten stellen die Einhaltung von Regeln sicher, sorgen für ein gerechtes Miteinander und arbeiten mit einem starken Bezug zum Menschen – kurz: Sie leisten einen Dienst für die Gesellschaft. Dies ist eine der Hauptmotivationen für eine Bewerbung bei der Polizei. Für diesen Beruf musst du allerdings so einige Qualifikationen mitbringen. In diesem Beitrag erfährst du, was du wissen musst, bevor du bei der Polizei deine Bewerbung einreichst.

Polizei: Bewerbung schreiben

Wenn du von einer Karriere bei der Polizei träumst, kannst du dich bei der Bundes- oder Landespolizei bewerben. Da die Bundesländer die Anforderungen an die Ausbildung bei der Polizei selbst festlegen, gelten jeweils abweichende Regelungen. Die Bundespolizei ist in Deutschland einheitlich geregelt. Am Anfang steht jedoch stets eine fundierte Ausbildung im Vorbereitungsdienst.

In der Regel betreiben die Polizeien Bewerbungsportale im Internet. Interessierte können sich dort informieren, Beratungsmöglichkeiten der Polizei in Anspruch nehmen, Bewerbungsformulare herunterladen und diese nach dem Ausfüllen meist auch direkt online einreichen. Bei der Polizei in Berlin werden beispielsweise ausschließlich Online-Bewerbungen akzeptiert, während in anderen Bundesländern auch die postalische Zustellung eine Option darstellt. Vorab solltest du dich über die Einstellungstermine und die zugehörige Bewerbungsfrist bei der jeweiligen Polizei informieren.

Zu den erforderlichen Unterlagen gehören unter anderem dein Lebenslauf, Zeugnisse und deine Geburtsurkunde oder ein Einbürgerungsnachweis beziehungsweise der Nachweis einer dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung. Darüber hinaus müssen sich Bewerberinnen und Bewerber mit Drogenscreenings und Zuverlässigkeitsprüfungen einverstanden erklären.

Lebenslauf

Dein Lebenslauf fungiert als Übersicht deiner bisherigen Leistungen und enthält persönliche Daten, Angaben zu deiner schulischen und beruflichen Ausbildung sowie besondere Kenntnisse und Fähigkeiten.

Auch Hobbys können für den potenziellen Arbeitgeber interessant sein und dich im Bewerbungsprozess unterstützen. Wenn du dich beispielsweise in einem Verein sportlich betätigst, dann erwähne dies, denn für den Polizeiberuf wird eine gewisse Sportlichkeit vorausgesetzt.

Die meisten Arbeitgeber fordern einen tabellarischen Lebenslauf. Wenn du dich aber bei der Bundespolizei bewirbst, musst du deine Vita in Textform abgeben. Achte bei deiner Bewerbung also darauf, welche Form gefordert ist.

Ein Bewerbungsfoto ist für Bewerbungen in Deutschland nicht zwingend erforderlich, kann aber bei der Auswahl hilfreich sein. Gerade für die Arbeit bei der Polizei spielt das äußere Erscheinungsbild mitunter eine Rolle. Deshalb wird häufig explizit ein Passbild verlangt. Dieser Forderung solltest du definitiv nachkommen.

Fahrerlaubnis

Wenn du als Polizistin oder Polizist tätig sein möchtest, brauchst du spätestens zum Ausbildungsende einen gültigen Führerschein der Klasse B für Schaltgetriebe-Fahrzeuge. Wenn du zum Zeitpunkt der Bewerbung bereits über eine entsprechende Fahrerlaubnis verfügst, gebe dies als persönliche Kompetenz oder besondere Kenntnis an.

Bewerbungsschreiben

Meist wird kein klassisches Bewerbungsschreiben von der Polizei gefordert, da bei Online-Bewerbungen vorgefertigte Formulare zum Ausfüllen genutzt werden. Ist dennoch ein Anschreiben gefordert, solltest du darauf achten, dass es aussagekräftig und individuell ist. Bringe deine Motivation und dein Interesse an dem Beruf zum Ausdruck und mache deutlich, dass du die erforderlichen Fähigkeiten und Eigenschaften für die Arbeit bei der Polizei mitbringst, dazu gehören unter anderem:

  • Selbstbewusstsein
  • Teamfähigkeit
  • Zuverlässigkeit
  • Flexibilität
  • Durchsetzungsvermögen
  • Beherrschtheit
  • Fingerspitzengefühl
  • Einsatzbereitschaft
  • Zivilcourage
  • Konfliktfähigkeit
  • Entscheidungsstärke
  • physische und psychische Belastbarkeit

In deinem Anschreiben solltest du einen Kontext zu deinen Lebenslaufdaten herstellen. Du kannst anhand von Beispielen erläutern, welche wichtigen Kompetenzen du bei welcher Station deines Lebenslaufs erlangen oder einbringen konntest.

Bewerbung Polizei – Muster

Wie bereits erwähnt, benötigst du meist kein traditionelles Anschreiben für deine Bewerbung bei der Polizei. Da es aber auch Ausnahmen gibt, beispielsweise bei der Landespolizei Hamburg, haben wir eine Vorlage für dein Bewerbungsschreiben an die Polizei vorbereitet. Nutze dieses gerne zur Orientierung, wenn du dich um einen Ausbildungsplatz bewirbst. Du solltest sie jedoch nicht stumpf übernehmen, sondern individualisieren.

Für die Bewerbung bei der Polizei ist ein schlichtes, übersichtliches Lebenslaufdesign ratsam, denn sie soll Seriosität ausstrahlen. Nutze gerne eine unserer Vorlagen und passe sie nach deinen Wünschen an.

Aufgaben der Polizeibehörden in Deutschland

Das Bild vom „Freund und Helfer“ prägt vor allem die Landespolizei. Diese ist für Vorfälle wie Verkehrsvergehen, Ladendiebstähle oder Unfälle zuständig. Zu den Zuständigkeiten der Polizeibeamten und -beamtinnen gehören die Aufklärung örtlicher Straftaten, der Streifendienst und die Überwachung des Straßenverkehrs. Auch Sicherheitsmaßnahmen bei Großveranstaltungen gehören in ihr Aufgabengebiet.

Die Bundespolizei sorgt hingegen für die Sicherheit an Grenzen, Flughäfen und Bahnhöfen. Sie führt internationale Einsätze durch und ist im Notstands- und Verteidigungsfall zur Stelle. Auch die Drogenfahndung fällt in den Zuständigkeitsbereich der Beamtinnen und Beamten.

Landes- und Bundeskriminalämter setzen sich unter anderem für die Aufklärung schwerwiegender Verbrechen ein und übernehmen Aufgaben der Gefahrenabwehr, zum Beispiel bei Bedrohungen durch (internationalen) Terrorismus.

Die Polizei des deutschen Bundestages kümmert sich um die Sicherheit auf dem Gelände des Deutschen Bundestages.

Die Polizeilaufbahnen in Deutschland

Bei der Polizei wird zwischen drei Laufbahngruppen unterschieden: dem mittleren, dem gehobenen und dem höheren Polizeidienst. Diese sind in ihren Anforderungen verschieden und beinhalten jeweils spezifische Aufgaben- und Verantwortungsbereiche. Selbstverständlich unterscheiden sie sich auch in der Vergütung, weshalb ein späterer Aufstieg von einer polizeilichen Laufbahn in die nächsthöhere eine attraktive Option darstellt.

Polizeibeamte und -beamtinnen im mittleren Polizeivollzugsdienst sind in den Dienststellen der Länder tätig und übernehmen klassische Polizeiaufgaben wie den Bereitschaftsdienst und den Streifendienst, später auch die Leitung kleinerer Einsätze.

Der gehobene Dienst bietet unter anderem Einsatzmöglichkeiten bei der Kriminalpolizei oder als Leiter*in einer Polizeidienststelle. In einigen Bundesländern gibt es den mittleren Polizeivollzugsdienst nicht, deshalb übernehmen dort Beamtinnen und Beamte des gehobenen Dienstes die entsprechenden Tätigkeiten.

Die Laufbahn des höheren Polizeidienstes führt in die obersten Verantwortungsbereiche. Hierzu gehören Ämter wie das des Landespolizeipräsidenten / der Landespolizeipräsidentin oder des Direktors / der Direktorin der Polizeihochschule. Ein Direkteinstieg ist – anders als bei den anderen beiden Laufbahnen – nicht möglich.

Berufsalltag

Der Berufsalltag bei der Polizei bietet Vielseitigkeit und Abwechslung – grundsätzlich ist kein Tag wie der andere. Als Polizist*in übernimmst du verschiedene verantwortungsvolle Aufgaben und musst in schwierigen Situationen schnell die richtige Lösung finden. Natürlich bedeutet Polizeiarbeit nicht nur, im Ort unterwegs zu sein und für Sicherheit zu sorgen, denn Einsätze müssen protokolliert und Anzeigen geschrieben werden.

Die Polizeidienststelle ist rund um die Uhr besetzt. Das bedeutet für die Polizeikräfte Schicht- und Wochenenddienste. Sie müssen sich diesen Umständen anpassen und haben somit, beispielsweise während der Nachtarbeit, tagsüber nur wenig Zeit für Freundschaften und die Familie.

Deine Arbeitszeiten sind unter anderem von deiner Laufbahn und Position bei der Polizei abhängig. Wenn du für den Bereitschaftsdienst eingeteilt wirst, musst du auf Abruf verfügbar sein.

Der Job bei der Polizei kann kräftezehrend sein, aber er bietet gute Arbeitsmarktperspektiven und positive Zukunftsaussichten, denn Ordnungshüter*innen werden immer gebraucht. Zudem werden Polizistinnen und Polizisten verbeamtet und können sich somit über große Sicherheit im Job freuen.

Polizei: Ausbildung

Anders als bei der Bewerbung in den meisten öffentlichen oder privaten Unternehmen müssen die Interessierten für die Ausbildung bei der Polizei sehr strenge Einstellungsvoraussetzungen erfüllen. Der Nachweis guter Zeugnisse und ein kurzes Vorstellungsgespräch reichen nicht aus, denn auch die gesundheitlichen Eigenschaften sowie die charakterliche und kognitive Kapazität müssen den Anforderungen des Polizeialltags gewachsen sein. Deshalb wird die Polizeidiensttauglichkeit der Bewerber*innen in einem umfangreichen Einstellungsverfahren geprüft.

Der Einstellungstest der Polizei

Den Kern des Bewerbungsverfahrens bildet ein umfangreicher Einstellungstest, der in seinen Anforderungen nicht zu unterschätzen ist. Das Eignungsauswahlverfahren beleuchtet die kognitiven, sprachlichen, physischen und psychischen Kapazitäten der Aspirantinnen und Aspiranten in vielfältiger Weise. Der Ablauf und die Dauer sind je nach Bundesland verschieden.

Unter anderem müssen die Bewerberinnen und Bewerber folgende Prüfungen durchlaufen, um ihre Eignung für die Arbeit bei der Polizei zu beweisen:

Konzentrationstest
Intelligenzstrukturtest, bei dem die Stärken und Schwächen des oder der Bewerbenden in Bezug auf verschiedene Intelligenzfelder ermittelt werden
Deutschtest
Tests auf fremdsprachliche Kompetenz
Persönlichkeitstest
Erprobung des räumlichen Denkens
Mathematiktest
Tests, die logisches Denken und kreatives Denken zum Inhalt haben
Merkfähigkeitstest
Tests zum Allgemein- und Fachwissen sowie zum Rechtsverständnis des Bewerbers
Test auf Sprach- und Textverständnis, Diktat und Aufsatz
Beurteilung des technischen Verständnisses
Beurteilung der interkulturellen Kompetenz

Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit werden beim Eignungstest über das computergestützte Wiener Verfahren getestet. Es basiert auf psychologischen Erkenntnissen und wird in ähnlicher Weise auch bei der medizinisch-psychologischen Untersuchung (im Volksmund: „Idiotentest“) durchgeführt.

Mitunter gehört auch eine Gruppendiskussion zum Auswahlverfahren. Hierbei sollen potenzielle Nachwuchskräfte ein vorgegebenes Thema diskutieren und gemeinsam eine Lösung finden. Bei der Gruppendiskussion geht es vor allem darum, die Teamfähigkeit und die Diskussionsfähigkeit, aber auch das Durchsetzungsvermögen der Bewerberinnen und Bewerber zu testen.

Vorstellungsgespräch bei der Polizei

Bei dem Vorstellungsgespräch geht es darum, eine Person, die sich beworben hat, persönlich kennenzulernen und einzuschätzen, ob sie menschlich für die Arbeit bei der Polizei geeignet ist. Typische Fragen sind beispielsweise „Warum möchten Sie zur Polizei?“ oder „Warum sind Sie für die Arbeit bei der Polizei geeignet?“. Im Internet findest du zahlreiche Fragen, die auf dich zukommen könnten.

Körperliche Einstellungsvoraussetzungen

Menschen, die auf der Straße joggen.
Wenn du dich bei der Polizei bewerben willst, musst du körperlich fit sein.

Zum Einstellungsverfahren der Polizei gehört zudem eine Sportprüfung. Durch diese soll sichergestellt werden, dass du körperlich fit genug für den Polizeialltag bist. Während in Nordrhein-Westfalen der Nachweis des Sportabzeichens Bronze ausreichend ist, müssen Bewerber*innen bei der Polizei in Bayern ihre Kondition unter anderem beim Bankdrücken und Pendellauf im Sporttest unter Beweis stellen. Zur Vorbereitung auf den Sporttest eignen sich unter anderem regelmäßige Läufe und Liegestütze. Polizeianwärter*innen müssen schwimmen können, sodass auch hierfür ein Nachweis gefordert wird, zum Beispiel durch die Vorlage des Deutschen Schwimmabzeichens beziehungsweise des Deutschen Jugendschwimmabzeichens.

Auch folgende körperliche und gesundheitliche Voraussetzungen sind zu erfüllen:

Oft müssen die Bewerber*innen eine bestimmte Mindestkörpergröße besitzen.
Je nachdem, welche Polizeilaufbahn angestrebt wird, gelten für den Ausbildungsstart verschiedene Höchstaltersgrenzen. Für den Eintritt in die Laufbahn des mittleren Dienstes in Berlin dürfen Bewerbende am Einstellungstag beispielsweise nicht älter als 29 Jahre sein, in Nordrhein-Westfalen gilt eine Altersgrenze von 37 Jahren. Die Höchstgrenzen können durch Wehr- oder Zivildienstzeiten, Zeiten der Erziehung eines minderjährigen Kindes oder der Ableistung eines freiwilligen sozialen Jahres ausgedehnt werden.
Auch der Body-Mass-Index, der das Körpergewicht in Relation zur Körpergröße setzt, stellt ein Bewertungskriterium dar. Übergewicht sowie starkes Untergewicht führen zu einer Ablehnung der Bewerbung.
Sichtbare, im Sommer nicht zu verdeckende Tätowierungen, die das Ansehen der Polizei in der Öffentlichkeit schädigen könnten, führen zur Ablehnung. Dazu gehören gewaltverherrlichende oder sexistische Darstellungen ebenso wie verfassungsfeindliche Symbole.
Körpermodifikationen wie Tunnel, Piercings oder Implantate stehen dann einer Einstellung bei der Polizei entgegen, wenn sie im Einsatz hinderlich sind oder gar eine Gefährdung darstellen.
Darüber hinaus werden auch an die Sehschärfe, die Sprachfähigkeit und das Hörvermögen spezifische Anforderungen gestellt.
Diabetes, chronische Nierenerkrankungen und bestimmte Hauterkrankungen, zum Beispiel Neurodermitis, können ebenfalls einen Einstieg in den Polizeiberuf vereiteln.

Die gesundheitlichen Anforderungen werden durch eine polizeiärztliche Untersuchung überprüft.

Schulische Voraussetzungen

Das Brandenburger Tor in Berlin.
Das Höchstalter und der erforderliche Bildungsabschluss wird von jedem Bundesland selbst festgelegt.

Die Ausbildung für den mittleren Polizeidienst setzt in der Regel einen mittleren Bildungsabschluss voraus. Ebenfalls möglich ist die Einstellung mit einem Hauptschulabschluss in Verbindung mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung.

Für den Einstieg in den gehobenen Dienst wird in der Regel die allgemeine Hochschulreife oder die Fachhochschulreife verlangt. Aber auch eine abgeschlossene Berufsausbildung, gegebenenfalls in Verbindung mit Berufserfahrung und einer speziellen Eignungsprüfung, kann den Weg in den gehobenen Polizeivollzugsdienst eröffnen.

Für eine erfolgreiche Polizeiausbildung beziehungsweise ein erfolgreiches Studium sind gute Kenntnisse in folgenden Fächern eine solide Grundlage:

  • Deutsch
  • Englisch
  • Sport
  • Wirtschaft und Recht

Wenn du zum Polizeivollzugsbeamten oder zur Polizeivollzugsbeamtin im höheren Dienst aufsteigen möchtest, sind Erfahrungen auf den Gebieten Management und Organisation wichtig. Du musst überdies Mitarbeiter*innen führen und anleiten können.

Weitere Voraussetzungen für den Einstieg bei der Polizei

Unabhängig von den physischen und psychischen Kapazitäten gibt es weitere grundlegende Kriterien, die es zu erfüllen gilt, wenn du bei der Polizei ausgebildet werden möchtest:

  • Die Bewerber*innen müssen deutsche Staatsbürger*innen sein oder die Staatsangehörigkeit eines anderen Landes der Europäischen Union haben. Staatsangehörige aus Nicht-EU-Staaten können eingestellt werden, sofern ein dringendes dienstliches Bedürfnis für die Aufnahme besteht. In Nordrhein-Westfalen ist dies zum Beispiel dann gegeben, wenn:
    • das Auswahlverfahren erfolgreich durchlaufen wurde,
    • neben den notwendigen Deutschkenntnissen auch muttersprachliche Kenntnisse vorhanden sind,
    • der oder die Bewerbende einer Nationalität angehört, die in Nordrhein-Westfalen mit einem hohen Anteil vertreten ist,
    • er über eine Aufenthalts- oder Niederlassungserlaubnis verfügt.
  • Polizeianwärter*innen müssen in geordneten wirtschaftlichen Verhältnissen leben. Überschuldung kann ein Ausschlusskriterium darstellen. Begründbare Verbindlichkeiten wie zum Beispiel BAföG-Kredite führen in der Regel nicht zur Ablehnung.
  • Darüber hinaus dürfen keine Vorstrafen vorhanden sein. Auch ein laufendes Strafverfahren steht der Einstellung bei der Polizei entgegen.
  • Schließlich ist Verfassungstreue eine grundlegende Voraussetzung. Das Eintreten für Recht und Ordnung setzt unmittelbar voraus, dass auch die Bewerbenden die verfassungsrechtlichen Vorgaben einhalten.

Vorbereitung auf die Bewerbung bei der Polizei

Zahlreiche private und öffentliche Stellen sowie die Polizei selbst bieten Einstellungsberatungen und spezielle Trainings zur Vorbereitung auf das polizeiliche Bewerbungsverfahren an, beispielsweise über eine sogenannte Einstellungsstelle. Interessierte an einer Karriere bei der Polizei sollten diese Angebote wahrnehmen und ihre Fähigkeiten in den genannten Bereichen verbessern, um gute Ergebnisse zu erzielen und somit ihre Chancen auf einen der begehrten Ausbildungsplätze zu steigern.

Vorbereitungsdienst bei der Polizei

Wer das Auswahlverfahren erfolgreich durchlaufen hat, wird in den Vorbereitungsdienst der Polizei übernommen. Auszubildende können je nach Bildungsabschluss und Karriereambitionen in den mittleren oder gehobenen Polizeidienst einsteigen.

Die Ausbildung zur Polizistin oder zum Polizisten im mittleren Polizeivollzugsdienst dauert zwei bis zweieinhalb Jahre. Sie findet an der Polizeischule beziehungsweise -akademie sowie in Polizeidirektionen und -dienststellen des Landes statt. Den angehenden Polizeivollzugsbeamten und -beamtinnen werden Inhalte wie Sicherheits- und Ordnungslehre, Einsatzlehre, Kriminalistik und Strafrecht vermittelt. Auch allgemeinbildende Fächer wie Deutsch, Englisch, Politik und Sport gehören zu den Ausbildungsinhalten.

Nach einer für alle Anwärter*innen identischen Grundausbildung findet im weiteren Verlauf des Vorbereitungsdienstes eine Spezialisierung auf das künftige Einsatzgebiet statt. In Praktika, zum Beispiel bei der Luftsicherheit oder der Bereitschaftspolizei, durchlaufen die angehenden Polizeikräfte unter anderem Praxiseinweisungen und Einsatztrainings. Aus ihrer Ausbildung gehen die Nachwuchskräfte als Polizeimeister beziehungsweise Polizeimeisterin hervor.

Der Vorbereitungsdienst für den gehobenen Dienst beinhaltet ein duales Studium, das mit einem Bachelorabschluss endet, dessen Bezeichnung in den Bundesländern variiert. Das Bachelorstudium dauert in der Regel drei Jahre und befasst sich sowohl theoretisch als auch praktisch mit rechtsstaatlichen Fragen und dem polizeilichen Handeln. In der Regel umfasst das Studium die Dienstrichtungen Schutzpolizei und Kriminalpolizei. Die Studierenden können gegebenenfalls einen Schwerpunkt wählen.

Nach einer erfolgreichen Thesis wird Studierenden das Amt der Polizeikommissarin oder des Polizeikommissars verliehen.

Wer die Laufbahnprüfung im gehobenen Polizeidienst bestanden hat, kann sich mit den entsprechenden Erfahrungen und Kenntnissen für den höheren Dienst qualifizieren. Hierfür ist ein zweijähriges Studium mit Masterabschluss (M.A. – Öffentliche Verwaltung – Polizeimanagement) erforderlich. Zu den dabei behandelten Themen gehören unter anderem Cyberkriminalität, Strafprozessrecht, Einsatzmanagement und Mitarbeiterführung. Im Einstiegsamt erhalten die Absolventen und Absolventinnen die Dienstbezeichnung Polizeirat beziehungsweise Polizeirätin.

Gehalt bei der Polizei

Wie hoch dein Gehalt ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hierbei spielt nicht nur deine Position und deine Erfahrung eine Rolle, sondern auch dein Alter und dein Familienstand. Ebenso entscheidend ist, ob du bei der Bundes- oder Landespolizei tätig bist. Da die Bundesländer ihre eigenen Regelungen festlegen, kannst du nicht überall das gleiche Gehalt erwarten.

Ausbildungsgehalt

Während des Vorbereitungsdienstes erhalten die angehenden Polizeibeamten und -beamtinnen einen Anwärtergrundbetrag. Dabei orientieren sich die Bundesländer zwar am Bundesbesoldungsgesetz, legen ihre Besoldungsrahmen aber letztendlich selbst fest.

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit beträgt der monatliche Anwärtergrundbetrag zwischen 1.274 und 1.378 Euro brutto im mittleren Dienst. Im gehobenen Dienst liegt der monatliche Anwärtergrundbetrag bei 1.399 Euro brutto und im höheren Dienst sind es 2.624 Euro brutto.

Gehalt nach der Polizeiausbildung

Nach der Ausbildung richtet sich das Gehalt bei der Polizei nach der zugeordneten Besoldungsgruppe und der Erfahrungsstufe der Polizeikräfte. Das Einstiegsgehalt von Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten im mittleren Dienst beträgt etwa 2.800 Euro monatlich. Mit den Jahren kann sich das Gehalt auf über 4.000 Euro steigern.

Polizeikommissarinnen und -kommissare im gehobenen Polizeivollzugsdienst können mit einem Einstiegsgehalt ab 3.300 Euro rechnen. Es kann sich auf weit über 5.000 Euro steigern – allerdings nur dann, wenn du schon viele Dienstjahre auf dem Konto hast. Im höheren Dienst ist mit der entsprechenden Berufserfahrung und einer Spitzenposition sogar ein Gehalt von mehr als 8.000 Euro möglich.

Bei der Polizei bekommst du außerdem Zuschläge für die Arbeit an Sonn- und Feiertagen sowie für Nachtschichten und Überstunden.

Weiterbildung und Aufstieg bei der Polizei

Für Polizistinnen und Polizisten gibt es je nach Laufbahn und Erfahrung verschiedenste Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Ein*e Polizeimeister*in kann beispielsweise Polizeiobermeister*in oder Polizeihauptmeister*in werden.

Im gehobenen Dienst ist ein Aufstieg zur Polizeioberkommissarin oder zum Polizeioberkommissar sowie zur Polizeihauptkommissarin oder zum Polizeihauptkommissar möglich. Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte des höheren Dienstes können ebenfalls aufsteigen und unter anderem leitende*r Polizeidirektor*in oder gar Landespolizeipräsident*in werden. Dafür ist allerdings ein besonders hohes Maß an Erfahrung und Qualifikation erforderlich.

Bei der Polizei kannst du nicht nur innerhalb einer Laufbahngruppe aufsteigen, sondern auch zwischen diesen wechseln. So können Polizeibeamtinnen und -beamte im mittleren Dienst durch ein Bachelorstudium in den gehobenen Dienst aufsteigen. Durch ein Masterstudium ist ein Aufstieg vom gehobenen zum höheren Dienst möglich.

Um ihre Fachkenntnisse in verschiedenen Themenbereichen wie Wachdienst oder Verwaltungsrecht aktuell zu halten, können Polizeikräfte an Anpassungsweiterbildungen teilnehmen.

Bildnachweise: Pradeep Thomas Thundiyil / Shutterstock.com; Håkon Sataøen / Unsplash.com; Wynand van Poortvliet / Unsplash.com