Das Wichtigste auf einen Blick:
Als Floristin oder Florist kannst du deine Kreativität ausleben und bist dabei umgeben von bunten Farben und blumigen Düften – bei naturverbundenen und fantasiebegabten Menschen ist dieser Beruf deshalb besonders beliebt. Du berätst Kunden und Kundinnen, kreierst florale Arrangements für jeden Anlass und übernimmst die Preiskalkulation. Was du bei deiner Bewerbung beachten solltest und wie die Gehaltschancen während und nach der Ausbildung aussehen, erfährst du in diesem Beitrag.
- Bewerbung: Floristin/Florist
- Lebenslauf
- Florist*in: Bewerbungsschreiben
- Aufgaben als Florist*in
- Persönliche Anforderungen
- Berufsalltag als Florist*in
- Branchen, in denen Floristen und Floristinnen eingesetzt werden
- Florist/Floristin: Ausbildung
- Dauer der Ausbildung
- Ablauf der Florist-Ausbildung
- Schulische Voraussetzungen
- Florist*in in Ausbildung: Gehalt
- Florist*in: Gehalt nach der Ausbildung
- Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten als Florist*in
- Verwandte Berufe
Bewerbung: Floristin/Florist
Die Bewerbung als Florist*in erfordert in der Regel das Einreichen einer Bewerbungsmappe. In diese gehört ein Bewerbungsschreiben, dein Lebenslauf und Anlagen wie beglaubigte Zeugniskopien.
Bevor du deine Bewerbungsunterlagen postalisch oder online einreichst, überleg dir, ob es vielleicht sinnvoll wäre, sie persönlich im Geschäft abzugeben. Gerade in kleineren Blumenläden ist es gut möglich, dass du vor Ort auf deinen potenziellen Arbeitgeber triffst und im Rahmen eines kurzen Gesprächs direkt einen guten ersten Eindruck hinterlassen kannst.
Lebenslauf
Mithilfe deines tabellarischen Lebenslaufs können sich Personaler*innen schnell einen Überblick über deinen bisherigen schulischen und beruflichen Werdegang verschaffen. Auch deine persönlichen Daten wie Name und Geburtsdatum sowie deine besonderen Kenntnisse und Fähigkeiten sind schnell ersichtlich.
Früher wurden unter anderem der Familienstand und die Berufe der Eltern im Lebenslauf genannt. Aufgrund der damit einhergehenden Diskriminierung, wird heute auf derart private Informationen verzichtet. Ebenso kannst du Lebensabschnitte auslassen, die schon sehr weit zurückliegen und eher unwichtig sind, beispielsweise deine Grundschulzeit.
Wenn du dich als Florist*in bewirbst, kannst du bei dem Layout durchaus kreativ werden, denn darum geht es ja auch in dem Beruf. Wie wäre es beispielsweise mit farbigen Akzenten?
Als Inspiration stellen wir dir verschiedene Vorlagen zur Verfügung. Such dir eine aus, lade sie kostenlos herunter und ändere sie nach deinen Wünschen.
Florist*in: Bewerbungsschreiben
Im Bewerbungsanschreiben vermittelst du deine Motivation und Persönlichkeit. Beschränke dich auf relevante Informationen, denn dein Anschreiben sollte nicht länger als eine Seite sein.
Besonders wichtig ist eine gute Lesbarkeit. Dies erfordert nicht nur eine geeignete Schriftart, zum Beispiel Times New Roman, sondern auch eine fehlerfreie Rechtschreibung und Grammatik. Wenn dein Schreiben zahlreiche sprachliche Fehler enthält, hinterlässt dies in der Regel keinen guten Eindruck.
Gern kannst du dich an unserer kostenlosen Musterbewerbung als Florist*in orientieren. Du solltest diese jedoch nicht einfach übernehmen, sondern lediglich zur Inspiration nutzen. Formuliere dein Anschreiben in eigenen Worten und passe es dem Unternehmen an, bei dem du dich bewirbst.
Aufgaben als Florist*in
Das Berufsbild Florist*in ist äußerst umfangreich und beinhaltet weit mehr Aufgaben als nur das Fertigen von Blumenschmuck und das Gießen von Pflanzen.
Persönliche Anforderungen
Als Florist*in bist du sowohl Gestalter*in als auch Kauffachkraft. Deshalb musst du unter anderem folgende Fähigkeiten und Fertigkeiten mitbringen:
Hinzu kommt, dass du über umfangreiches Fachwissen verfügen solltest, damit du die Kundinnen und Kunden über die Haltbarkeit und Pflege verschiedener Pflanzenarten, aktuelle Trends und Gestaltungsmöglichkeiten informieren kannst. In diesem Zusammenhang musst du dazu in der Lage sein, deine Ideen so zu schildern, dass sie für jede andere Person verständlich sind.
Manche Kunden und Kundinnen möchten jemandem einen Blumengruß überbringen, haben aber noch keine genaue Vorstellung davon, wie dieser aussehen soll. Deine Aufgabe ist dann, eine Idee zu entwickeln und diese bildlich zu vermitteln.
Wenn ein Kunde oder eine Kundin hingegen einen sehr spezifischen Wunsch hat, der in seiner Umsetzung kritisch ist, musst du erklären können, warum du diesen nicht erfüllen kannst oder möchtest. Außerdem ist es an dir, einen entsprechenden Gegenvorschlag zu unterbreiten.
Da du viele Aufgaben im Stehen erledigst und mitunter schwere Kisten oder Säcke mit Blumenerde tragen musst, ist eine gewisse körperliche Fitness unerlässlich. Auch solltest du möglichst stressresistent sein, denn an einigen Tagen, beispielsweise zum Valentinstag oder Muttertag, ist besonders viel zu tun. Zudem wird es hin und wieder Kunden und Kundinnen geben, die mit deinen Werken nicht zufrieden ist. In solchen Fällen ist es wichtig, dass du professionell und freundlich bleibst.
Berufsalltag als Florist*in
Da Floristen und Floristinnen täglich mit verschiedenen Aufträgen zu tun haben und diverse weitere Aufgaben erledigen, ist ihr Arbeitsalltag sehr abwechslungsreich. Als Florist*in ist für dich im Frühling und Sommer Hochsaison, weil dann zahlreiche Hochzeiten stattfinden. Du musst dich also rechtzeitig über aktuelle Trends der Hochzeitsfloristik informieren.
In der Regel werden Floristen und Floristinnen von Montag bis Samstag beschäftigt, aber auch Sonn- und Feiertagsarbeit ist möglich. Der Arbeitstag beginnt jedoch nicht mit der Ladenöffnung. Oft werden schon früh morgens Blumen, Dekorationsartikel und Zubehör geliefert oder auf dem Blumengroßmarkt gekauft. Zudem muss der Verkaufsraum hergerichtet werden, bevor die Kundschaft den Laden betritt.
Branchen, in denen Floristen und Floristinnen eingesetzt werden
Floristinnen und Floristen werden in verschiedenen Branchen eingesetzt:
- Gartenbau und Floristik
- Einzelhandel
- Großhandel
- Bestattungswesen
Florist/Floristin: Ausbildung
Florist*in ist ein anerkannter Ausbildungsberuf, der dual gelehrt wird. Die Auszubildenden sind also in einem Betrieb tätig und besuchen an einem oder zwei Tagen pro Woche die Berufsschule. Es ist auch möglich, dass der Unterricht in Blockform stattfindet.
Du kannst eine rein schulische Ausbildung absolvieren, wenn du keinen Ausbildungsplatz in einem geeigneten Unternehmen findest.
Dauer der Ausbildung
Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Verkürzung auf zwei bis zweieinhalb Jahre möglich. Während der Ausbildung lernen die angehenden Floristen und Floristinnen bereits die realen Arbeitsbedingungen kennen, sodass sie auch schon am frühen Morgen und samstags eingesetzt werden.
Ablauf der Florist-Ausbildung
In der Berufsschule werden die Auszubildenden in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch, Wirtschafts- und Sozialkunde sowie in berufsspezifischen Lerngebieten unterrichtet. Sie lernen unter anderem die umweltschonende Behandlung von Pflanzen sowie ihre gestalterische Verwendung, den Wareneinkauf, die Vermarktung und die Ablauforganisation kennen. Im dritten Lehrjahr werden bereits erworbene Fachkenntnisse vertieft.
Vor Ende des zweiten Ausbildungsjahres ist eine Zwischenprüfung abzulegen. Die IHK-Abschlussprüfung ist nach dem dritten Jahr fällig. In dieser müssen die Prüflinge nicht nur ihr theoretisches Wissen unter Beweis stellen, sondern auch eine praktische Prüfung ablegen.
Im Betrieb lernen die Azubis spezifische Arbeitsabläufe kennen. Sie werden unter anderem in die Warenbeschaffung und -kontrolle eingebunden, eignen sich Fachwissen zu verschiedenen Pflanzen an, übernehmen ihre Pflege und lernen, sie gestalterisch einzusetzen – beispielsweise beim Blumenbinden. In diesem Zusammenhang wird ihnen auch die Handhabung mit verschiedenen Werkzeugen und Maschinen beigebracht. Das Führen von Kundengesprächen, das Berechnen von Preisen und die Verkaufsförderung gehören ebenfalls zu den Ausbildungsinhalten.
Schulische Voraussetzungen
Für den Beruf des Floristen beziehungsweise der Floristin ist rechtlich kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben. Überwiegend werden Auszubildende mit Hauptschulabschluss oder mittlerem Bildungsabschluss eingestellt.
Eine gute Grundlage für die erfolgreiche Ausbildung sind gute Noten in den folgenden Schulfächern:
- Deutsch
- Kunst
- Biologie
- Mathematik
Auch fremdsprachliches Verständnis, insbesondere Englischkenntnisse, werden zunehmend wichtiger, da die Gesellschaft immer interkultureller wird. Du musst also damit rechnen, dass du es gelegentlich mit fremdsprachlicher Kundschaft zu tun haben wirst.
Arbeitgeber achten bei der Auswahl von Azubis in der Regel nicht nur auf gute Noten. Gerade in kreativen Handwerksberufen sind Interessen und Hobbys mitunter entscheidend. Wenn du dich schon öfter an Sträußen und Gestecken versucht hast oder anderweitig gern eigene Kunstwerke erschaffst, dann präsentiere diese in deiner Bewerbung zur Florist*in-Ausbildung.
Florist*in in Ausbildung: Gehalt
Während der Ausbildung erhältst du eine Ausbildungsvergütung von deinem Ausbildungsbetrieb. Diese darf die gesetzliche Mindestvergütung, die 2020 beschlossen wurde, nicht unterschreiten. In tarifgebundenen Unternehmen wirst du der tariflichen Vereinbarung entsprechend bezahlt.
Nach Angaben der Agentur für Arbeit erhältst du als angehende*r Florist*in im Einzelhandel zum Beispiel die folgende Brutto-Ausbildungsvergütung:
- Ausbildungsjahr: 649 bis 800 Euro
- Ausbildungsjahr: 766 bis 900 Euro
- Ausbildungsjahr: 876 bis 1.000 Euro
Wenn deine Ausbildung in schulischer Form stattfindet, du also keinen Ausbildungsplatz in einem Betrieb hast, erhältst du kein Ausbildungsgehalt.
Florist*in: Gehalt nach der Ausbildung
Nach der Ausbildung ist ein Einstiegsgehalt ab 1.700 Euro brutto möglich. Die Höhe deines Gehalts als Florist*in richtet sich unter anderem nach der Betriebsgröße und der Branche, in der du tätig bist. Wenn ein Tarifvertrag besteht, wird deine Bezahlung an diesem ausgerichtet.
Das mittlere monatliche Bruttoentgelt in Deutschland beträgt nach Angaben der Arbeitsagentur knapp über 2.000 Euro. Eine Bezahlung über 2.500 Euro ist möglich.
Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten als Florist*in
Floristen und Floristinnen können ihre Fachkenntnisse in Themenbereichen wie Trauerfloristik und Warenpräsentation oder in Stilkunde aktuell halten, indem sie Fortbildungen und Seminare besuchen.
Wenn du beruflich aufsteigen möchtest, bietet sich die Weiterbildung zum Floristmeister oder zur Floristmeisterin an. Diese qualifiziert dich dazu, Führungspositionen einzunehmen. Auch ein Studium erweitert deine Karrierechancen. Anbieten würden sich beispielsweise die Studienfächer Botanik oder Gartenbau.
Floristinnen und Floristen können sich selbstständig machen – zum Beispiel mit einem Blumengeschäft oder einem Blumengeschenkladen. Auch das Führen eines Online-Fachgeschäfts ist möglich. Es kann sinnvoll sein, sich auf bestimmte Bereiche wie Hochzeits- oder Trauerfloristik zu spezialisieren.
Verwandte Berufe
Wenn du gelernte*r Florist*in bist, kannst du in verschiedenen Berufen tätig werden. Möglich wäre beispielsweise eine Anstellung als Fachverkäufer*in für Pflanzen und Saatgut oder als Gärtner*in der Fachrichtung Zierpflanzenbau. Parallelen ergeben sich hierbei in der Pflanzenpflege und der gestalterischen Nutzung.
Möglich wäre auch eine Beschäftigung als Kaufmann oder Kauffrau im Einzelhandel, denn Floristen und Floristinnen kennen die kaufmännischen Grundlagen, haben Erfahrung in der Kundenberatung und wissen Waren ansprechend zu präsentieren.
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