Das Wichtigste auf einen Blick:
Deutschland wird immer älter. Die Lebenserwartung steigt, während die Geburtenraten sinken. Das bedeutet, dass immer mehr alte Menschen auf Hilfe angewiesen sind. Die Nachfrage nach Altenpflegern und Altenpflegerinnen wird also in Zukunft weiter steigen. Worauf du bei einer Bewerbung als Altenpfleger*in achten musst, wie die Ausbildung aufgebaut ist und was du verdienst, erfährst du hier.
Altenpfleger*in: Bewerbung schreiben
Wenn du dich als Pflegekraft für alternde Menschen bewerben willst, benötigst du vollständige Bewerbungsunterlagen. Diese beinhalten nicht nur deinen Lebenslauf, sondern auch dein Bewerbungsschreiben und alle relevanten Anlagen und Zeugnisse. Solltest du dich gleich für mehrere Stellen bewerben, bedenke, dass eine Bewerbung immer individuell auf die jeweilige Einrichtung, für die du dich bewirbst, zugeschnitten sein sollte. Es reicht also nicht aus, dasselbe Anschreiben und denselben Lebenslauf einfach wiederzuverwerten.
Der Lebenslauf
Dein Lebenslauf sollte sowohl deine Schulausbildung, deine Berufsausbildung und deinen akademischen Werdegang strukturiert auflisten. Wenn du bereits Berufserfahrung gesammelt hast, steht diese an erster Stelle. Der Aufbau deines Lebenslaufs sollte in etwa so aussehen:
Hast du deine Ausbildung gerade erst abgeschlossen, steht diese im Mittelpunkt deines Lebenslaufs. In diesem Fall kannst du die Punkte Berufserfahrung und Berufsausbildung austauschen.
Mittlerweile hat sich die antichronologische Reihenfolge in deutschen Bewerbungen durchgesetzt. Beginne also immer mit deiner aktuellsten beruflichen Station oder Ausbildung.
Bewerbungsschreiben
Bei der Bewerbung als Altenpfleger*in gibt es einige Fähigkeiten und Qualifikationen, die für den Beruf wichtig sind. Diese solltest du nach Möglichkeit in deinem Bewerbungsschreiben hervorheben. Wichtig ist dabei, dass du authentisch bleibst. Kaum ein*e Bewerber*in kann alle berufstypischen Anforderungen erfüllen. Orientiere dich auch an der Stellenausschreibung: Welche Qualifikationen und Soft Skills sind gefragt?
Gehe außerdem darauf ein, warum du dich für genau diese Einrichtung bewirbst. Was hat dich besonders angesprochen? Gibt es Punkte, die dir bei deinem Arbeitgeber besonders wichtig sind? Wenn du dein Bewerbungsschreiben auf die jeweilige Stelle ausschreibst, merken Personaler*innen, dass du dich mit der Einrichtung vertraut gemacht hast.
Fähigkeiten und Soft Skills
Der Beruf des Altenpflegers und der Altenpflegerin erfordert ein hohes Maß an Kontaktbereitschaft und sozialer Kompetenz. Der Umgang mit Menschen steht im Mittelpunkt dieses Berufsbildes und erfordert Einfühlungsvermögen, Geduld und Verantwortung.
Belege anhand von Beispielen, in welchen Situationen du einen kühlen Kopf bewahrst und wie du gelernt hast, empathisch zu sein. In der Altenpflege ist außerdem dein Organisationstalent gefragt – vielleicht kannst du dies mit einer Freizeitaktivität belegen, wie dem Organisieren von Vereinstreffen. Du solltest nach Möglichkeit auch erwähnen, wie du dich in deiner Freizeit fit hältst, denn als Altenpfleger solltest du körperlich und psychisch belastbar sein.
Auch gute Deutschkenntnisse sind wichtig, denn als Altenpfleger*in musst du Patientenakten pflegen und Pflegemaßnahmen dokumentieren. Beweisen kannst du diese bereits mit deinem Anschreiben, indem du Rechtschreib- und Grammatikfehler vermeidest.
Vorlage Bewerbung Altenpfleger*in
Neben dem Inhalt sind auch eine ansprechende Gestaltung und ein strukturierter Aufbau deiner Bewerbungsunterlagen ausschlaggebend. Doch nicht jeder weiß mit Texterstellungs- oder Designprogrammen umzugehen.
In diesem Fall kannst du eine Vorlage aus dem Internet benutzen. Denke jedoch daran: Diese sollte dir lediglich als Muster dienen. Fülle die Platzhalter mit deinen eigenen Texten aus – eine kopierte Bewerbung macht keinen guten Eindruck und wird dich wahrscheinlich die Einladung zum Vorstellungsgespräch kosten.
Für deine Bewerbung als Altenpfleger oder Altenpflegerin solltest du ein seriöses und schlichtes Design verwenden – knallige Farben und wilde Muster sind hier fehl am Platz. Schau dir einfach unsere Vorlagen an und wähle eine passende aus.
Bewerbungsanschreiben Altenpfleger*in Muster
Natürlich solltest du dein Bewerbungsanschreiben immer selbst formulieren und deine Fähigkeiten mit Beispielen belegen. Fällt es dir jedoch schwer, einen Text frei zu formulieren, kannst du dich an Mustern orientieren. Wir haben im Folgenden eine Vorlage für ein Bewerbungsanschreiben als Altenpfleger*in für dich formuliert.
Seit zehn Jahren bin ich in der Alten- und Krankenpflege tätig. Ich arbeite gezielt und strukturiert, sodass sich meine Kollegen immer auf die korrekte Dokumentation der Patientenakten verlassen können. Meine hohen kommunikativen Fähigkeiten erleichterten mir den Umgang mit den Patienten und bei der Angehörigenberatung. Einfühlsam, aber bestimmt hatte ich immer eine gute Beziehung zu den älteren Menschen in meiner Obhut.
Das vollständige Bewerbungsschreiben gibt es hier als Download. Bedenke, dass du das Anschreiben keineswegs einfach kopieren solltest – ein unauthentisches Anschreiben kommt bei Personalern und Personalerinnen nicht gut an.
Aufgaben als Altenpfleger*in
Altenpflegerinnen und Altenpfleger betreuen ältere Menschen. Ihre Tätigkeit besteht darin, hilfsbedürftigen Menschen durch ihren Alltag zu begleiten. Das beinhaltet Aufgaben der Pflege sowie der Verwaltung.
Folgende Tätigkeiten führt ein*e Altenpfleger*in aus:
Altenpfleger*innen helfen alten Menschen dabei, in Würde zu altern und so weit es geht selbstständig zu leben. Dabei sind nicht nur die Pflegemaßnahmen zum Erhalt der Gesundheit wichtig – zu den Aufgaben von Altenpflegern und Altenpflegerinnen zählt auch der zwischenmenschliche Kontakt zu den Patienten und Patientinnen. Sie erfüllen eine beratende Funktion, unterstützen ältere Menschen bei Sorgen und Problemen und helfen ihnen dabei, ihre sozialen Kontakte aufrecht zu erhalten.
Es ist ein körperlich anstrengender Beruf, da Pflegekräfte häufig mit Menschen zu tun haben, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind und Unterstützung brauchen. Altenpfleger*innen arbeiten in Schichtarbeit, denn die Patienten und Patientinnen müssen rund um die Uhr betreut werden – auch das stellt eine körperliche Belastung dar. Hinzu kommt die psychischen Herausforderungen, denn der Umgang mit dem Tod gehört für Altenpfleger*innen zum Alltag dazu.
Einsatzorte von Altenpflegerinnen und Altenpflegern
Der erste Ort, der dir für den Beruf Altenpfleger*in in den Sinn kommt, ist sicherlich das Pflegeheim. Allerdings gibt es noch einige weitere Einsatzorte:
- Hospize
- ambulante Altenpflegedienste
- Krankenhäuser
- Pflege- und Rehabilitationskliniken
- in Privathaushalte
Ausbildung zum Altenpfleger / zur Altenpflegerin
Im Januar 2020 wurde die Altenpflegeausbildung durch die generalistische Pflegeausbildung ersetzt. Diese umfasst nun alle Pflegeberufe: Altenpflege, Gesundheitspflege, Krankenpflege und Kinderkrankenpflege.
Alle Auszubildenden erhalten zwei Jahre lang eine generalistische Ausbildung. Erst im dritten Ausbildungsjahr wird der Schwerpunkt gewählt:
Ablauf der Ausbildung
Bei der generalistischen Pflegeausbildung handelt es sich um eine duale Ausbildung. Sie gliedert sich in den Unterricht an einer Pflegeschule und der praktischen Arbeit in einer Pflegeeinrichtung.
Dabei lernen die Azubis in den ersten beiden Jahren die allgemeinen Versorgungsbereiche kennen: die stationäre Akutpflege, die stationäre Langzeitpflege und die ambulante Akut- und Langzeitpflege. In der Pflegeschule lernen sie das Planen und Durchführen von Pflegeprozessen und -diagnostik sowie die Kommunikation mit Patienten und Patientinnen. Auch Gesetze und Wissenschaft stehen auf den Lehrplan.
Im dritten Lehrjahr folgt dann die Vertiefung der praktischen Phase in einem der Bereiche der stationären oder ambulanten Langzeitpflege sowie im Falle der Altenpflege der Einsatz in Pflegeeinrichtungen für alte Menschen. Hier erhalten die Azubis praktische Erfahrung im Bereich Pflege, Rehabilitation und Beratung.
Schulische Voraussetzung
Die Voraussetzung für eine Ausbildung als Altenpfleger*in ist der mittlere Bildungsabschluss – in der Regel also der Realschulabschluss. Allerdings kannst du die Ausbildung auch dann beginnen, wenn du einen Hauptschulabschluss hast und bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung. Hier bietet es sich vor allem an, berufsnahe Ausbildungen zu absolvieren, wie die zum Altenpflegehelfer oder zur Altenpflegehelferin.
Des Weiteren ist es hilfreich, wenn du gute Noten in Biologie, Chemie, Mathematik und Deutsch vorweisen kannst.
Ausbildungsgehalt als Altenpfleger*in
Als Azubi für die Altenpflege wirst du nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes bezahlt. Deine Ausbildungsvergütung richtet sich also nach der TVAöD. Diese sieht folgende monatliche brutto Entgelte vor:
- 1. Ausbildungsjahr: 1.341 €
- 2. Ausbildungsjahr: 1.402 €
- 3. Ausbildungsjahr: 1.503 €
Gehalt als Altenpfleger*in
Als Altenpfleger*in ist dein Gehalt stark davon abhängig, in welchem Sektor du arbeitest. Du kannst sowohl im öffentlichen Dienst, im privaten Sektor oder bei der Kirche arbeiten.
Altenpfleger*innen im öffentlichen Dienst werden in die Entgeltgruppe P7 der TVöD-P eingestuft. Sie beginnt bei Stufe 2 mit rund 3.300 € und kann bis zur Stufe 6 mit etwas über 4.000 € ansteigen. Im privaten Sektor ist das Gehalt stark von dem jeweiligen Bundesland abhängig.
Im deutschlandweiten Mittel verdienen Altenpfleger*innen unter 25 Jahren laut der Arbeitsagentur rund 3.400 €. Mit 55 Jahren liegt der Verdienst bereits bei etwa 3.700 €.
Weiterbildung für Altenpfleger*innen
Als Altenpfleger*in hast du die Möglichkeit, dich weiter auszubilden und somit beruflich aufzusteigen. So bietet sich zum Beispiel ein Studium im Pflegemanagement an oder der Fachwirt für Gesundheits- und Sozialwesen. Es gibt außerdem verschiedene Weiterbildungen zur Fachaltenpflegerin oder zum Fachaltenpfleger, zum Beispiel für die Psychiatrie oder die Onkologie. Du hast auch die Möglichkeit, zur Praxisleiterin oder zum Praxisleiter aufzusteigen oder deinen Betriebswirt in Organisation und Führung zu machen. Auch die Position als Lehrer*in in einer Schule im Gesundheitswesen ist denkbar.
Verwandte Berufe
Im Bereich der Pflege gibt es zahlreiche verwandte Berufe, die unter Umständen eine Alternative für Altenpfleger*innen sein könnten.
- Pflegefachmann/Pflegefachfrau
- Berater*in für Altenhilfe
- Ambulanter Pflegedienst
- Altenpflegehelfer*in
- Krankenpflegehelfer*in
- Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*in
- Haus- und Familienpfleger*in
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