Das Wichtigste auf einen Blick:
Jeder Mensch verdient es, in Würde zu altern. Oft stellt das Pflegeunterfangen Angehörige jedoch vor große Schwierigkeiten – zum Beispiel, wenn sich der Gesundheitszustand eines Senioren oder einer Seniorin plötzlich verschlechtert. Dann kann es durchaus vorkommen, dass die Pflege der Angehörigen zum unbezwingbaren Fulltime-Job wird. Hier kommt nicht nur der Beruf des Altenpflegers und der Altenpflegerin, sondern auch des Altenpflegehelfers und der Altenpflegehelferin ins Spiel. Was alles zum Berufsbild gehört und wie eine Bewerbung in der Branche gelingt, erfährst du hier.
- Worauf muss ich bei einer Bewerbung als Altenpflegehelferin achten?
- Wie sieht das Arbeitsumfeld von Altenpflegehelfern und Altenpflegehelferinnen aus?
- Bei welchen Aufgaben dürfen Altenpflegehelfer*innen nur assistieren?
- Altenpflegehelferin – Ausbildung und Dauer
- Altenpflegehelfer*in – Gehalt während der Ausbildung
- Altenpflegehelfer*in – Gehalt nach der Ausbildung
- Altenpflegehelfer*in – Alternativen und Weiterbildung
Worauf muss ich bei einer Bewerbung als Altenpflegehelferin achten?
Wer sich als Altenpflegehelfer*in bewerben möchte, muss selbstverständlich die üblichen Standards einer Bewerbung berücksichtigen. Dazu gehört zunächst einmal der korrekte Aufbau der Unterlagen. In deiner Bewerbungsmappe sieht das wie folgt aus:
- Anschreiben
- Deckblatt
- Lebenslauf
- Anlagen (Zeugnisse und Zertifikate)
Dabei ist nicht nur die Vollständigkeit der Dokumente zu beachten, sondern auch die Frage, was für den jeweiligen Arbeitgeber interessant ist. Passe deine Inhalte deshalb an den Arbeitgeber an und spare alle überflüssigen Unterlagen aus. Sie lenken Personaler*innen lediglich von den einstellungsrelevanten Infos ab.
Der Lebenslauf
Der Lebenslauf folgt dem gleichen Prinzip und sollte ausschließlich erwähnen, was einen Mehrwert für den potentiellen Arbeitgeber bietet. Im Fokus steht dabei stets die Berufserfahrung der Person, die sich bewirbt. Branchenneulinge beschränken sich dagegen auf ihre Schul- und Berufsausbildung.
In diesem Fall bietet sich außerdem ein Hinweis auf Leistungsfächer wie Deutsch, Werte und Normen sowie Sozial- und Wirtschaftskunde an, denn sie gelten in der Pflege als besonders wichtig. Ebenfalls erwähnenswert: Hobbys, die auf eine offene, empathische und engagierte Person schließen lassen. Hier kommen zum Beispiel Kochen oder gemeinnützige Arbeit infrage.
Aufbau des Lebenslaufs
Auch der Lebenslauf folgt einem festen Aufbau, den du unbedingt berücksichtigen solltest. Abweichungen können sogar das Ausscheiden im Bewerbungsverfahren nach sich ziehen. Daher sollte der Aufbau folgendermaßen aussehen:
Jeder Abschnitt führt jeweils Unterpunkte an, die einem Datum zugeordnet werden. Die Reihenfolge der Lebensabschnitte ist dabei antichronologisch. Der neueste und relevanteste Abschnitt kommt also an erster Stelle, der älteste zuletzt.
Stationen, die besonders weit zurückliegen, kannst du übrigens auslassen. Infos zu deiner Grundschulzeit sind für Personalverantwortliche zum Beispiel uninteressant.
Lebenslauf für Altenpflegehelfer*innen – Vorlage
Eine Bewerbung als Altenpflegehelfer*in sollte Seriosität ausstrahlen – hier eignen sich vor allem schlichte Layouts. Schau dir einfach unsere Vorlagen an und wähle eine passende aus.
Bewerbungsschreiben
Das Bewerbungsschreiben ergänzt den Lebenslauf – schließlich gibt es mehr über dich zu wissen, als die bloßen Fakten zunächst verraten. Daher solltest du das Anschreiben dazu nutzen, einen Kontext für die Informationen aus deiner Vita zu formulieren.
Das geht übrigens auch umgekehrt: Soft Skills wirken plausibler, wenn sie sich auf die Hobbys aus deinem Lebenslauf beziehen. Je besser die Dokumente aufeinander abgestimmt sind, desto stimmiger wirkt die Bewerbung.
Orientiere dich dabei vor allem an der Stellenausschreibung: Welche Fähigkeiten und Talente wünscht sich der Arbeitgeber von seinen Pflegekräften? Wo es sich anbietet, solltest du einen Bezug zu dir herstellen und ihn durch Beispiele untermauern. Versuche dabei jedoch stets, authentisch zu bleiben.
Kein*e Bewerber*in erfüllt alle Bedingungen und Wünsche aus der Stellenanzeige.
Wer zu dick aufträgt, muss im Vorstellungsgespräch mit Nachfragen rechnen. Können Bewerber*innen die Erwartungen nicht erfüllen, fliegt das in der Regel schnell auf – und sie scheiden aus.
Ebenfalls wichtig ist der Bezug zur jeweiligen Pflegeeinrichtung. Erkläre, warum du dich gerade bei diesem Arbeitgeber bewirbst. So signalisierst du, dass du zum Unternehmen passt und der oder die geeignete Kandidat*in für die Stelle bist.
Altenpflegehelfer*innen kümmern sich nicht nur um Heimbewohner*innen, sondern auch um Patientenakten. Daher sind gute Sprachkenntnisse in Wort und Schrift ein zentraler Bestandteil des Berufs. Anstatt deine Deutschkenntnisse nur zu behaupten, solltest du sie aber lieber unter Beweis stellen – am besten durch fehlerfreie Bewerbungsunterlagen. Achte daher unbedingt auf die Grammatik, Rechtschreibung und Formulierung deiner Dokumente. Besonders die Schreibweise von Namen und Adressen sollte hundertprozentig stimmen.
Vorlage für das Bewerbungsschreiben
Nicht nur der Inhalt des Lebenslaufs ist entscheidend. Ein übersichtlicher Aufbau sorgt dafür, dass Personaler*innen alle wichtigen Informationen leicht überblicken können und dabei nichts übersehen. Ordentliche Unterlagen zeigen außerdem ein Talent für das Sortieren und Festhalten von Daten – eine zentrale Fähigkeit im Umgang mit Patientenakten.
Besonders für Word-Einsteiger*innen bieten sich Vorlagen an. Allerdings nützt auch das beste Muster nichts, wenn du es einfach übernimmst. Kopierte Bewerbungen signalisieren Personalern und Personalerinnen nämlich vor allem eines: oberflächliches Interesse für die Stelle. Daher solltest du Vorlagen ausschließlich als Hilfe nutzen und stattdessen eigene Sätze formulieren.
Unser vollständiges Muster-Anschreiben für den Beruf Altenpflegehelfer*in gibt es hier als Download:
Wie sieht das Arbeitsumfeld von Altenpflegehelfern und Altenpflegehelferinnen aus?
Altenpflegehelfer*innen unterstützen Senioren und Seniorinnen bei der Alltagsbewältigung. Zu ihrem Klientenkreis gehören vor allem besonders alte Menschen, die ohne Betreuung einem erhöhten Gesundheitsrisiko ausgesetzt sind. Auch Krankheiten wie Demenz stellen häufig einen Grund dar, warum Senioren und Seniorinnen die Hilfe von Altenpflegehelfer*innen in Anspruch nehmen.
Dabei unterscheidet sich die Pflege- und Wohnsituation von Fall zu Fall – und damit auch der Arbeitsplatz der jeweiligen Pflegekraft. Einige Senioren und Seniorinnen verbleiben zum Beispiel weiterhin in ihren eigenen vier Wänden. In diesem Fall kümmert sich eine ambulante Pflegekraft um die Dinge, die der Klient oder die Klientin nicht mehr selbst bewerkstelligen kann.
Altenpflegehelfer*innen werden also nicht nur in Altenwohnheimen und ähnlichen Pflegeeinrichtungen eingesetzt. Zu ihren Arbeitsplätzen gehören außerdem:
In Pflegeeinrichtungen müssen Bewohner*innen in der Regel rund um die Uhr betreut werden. Um das zu gewährleisten, arbeiten Pflegekräfte meist im Schichtdienst, also abwechselnd in Früh-, Spät- oder Nachtschichten. Sie wechseln sich in der Regel wöchentlich ab.
Welche Aufgaben erledigt ein*e Altenpflegehelfer*in?
Mit dem Arbeitsumfeld unterscheiden sich natürlich auch die Aufgaben als Altenpflegehelfer*in. Zu den zentralen Tätigkeiten gehören aber in jedem Fall folgende:
Bei welchen Aufgaben dürfen Altenpflegehelfer*innen nur assistieren?
Medizinische Aufgaben gehören grundsätzlich zu den Tätigkeiten des entsprechenden Fachpersonals oder ausgebildeter Altenpfleger*innen. Hier dürfen Altenpflegehelfer*innen lediglich assistieren:
Altenpflegehelferin – Ausbildung und Dauer
Die unterschiedlichen Befugnisse von Altenpflegern/Altenpflegerinnen und Altenpflegehelfern/Altenpflegehelferinnen lassen sich vor allem durch ihre unterschiedlichen Ausbildungen begründen. Dabei spielen nicht nur die vermittelten Inhalte, sondern auch die Ausbildungsdauer eine entscheidende Rolle.
Sie beträgt im Fall des Altenpflegehelfers und der Altenpflegehelferin ein bis zwei Jahre in Vollzeit und zwei Jahre in Teilzeit. Die Ausbildung zum Altenpfleger oder zur Altenpflegerin dauert dagegen im Schnitt drei Jahre – somit können Inhalte natürlich ausführlicher behandelt und vertieft werden.
Wie lange die Ausbildung dauert, hängt auch vom jeweiligen Standort ab. Einige Bundesländer geben hier eine feste Zeitspanne vor, die in der Regel ein Jahr beträgt. Gibt es dagegen keine klaren Vorgaben, entscheiden die Berufsfachschulen über die Ausbildungsdauer. Sie fällt dann mit zwei Jahren meist deutlich länger aus.
Ablauf der Ausbildung zum Altenpflegehelfer / zur Altenpflegehelferin
Die Ausbildung zum Altenpflegehelfer oder zur Altenpflegehelferin wird durch die einzelnen Bundesländer geregelt und findet üblicherweise an zwei Orten beziehungsweise in zwei Phasen statt. Während der ersten besuchen die Azubis eine Berufsfachschule, in der sie sowohl praktischen als auch theoretischen Unterricht erhalten. Diese Inhalte spielen dabei eine zentrale Rolle:
Im Anschluss arbeiten die Azubis für mehrere Wochen in einer Pflegeeinrichtung, um das zuvor Gelernte praktisch anzuwenden. Zum Abschluss der Ausbildung müssen die Nachwuchskräfte ihr Wissen und ihre Fähigkeiten in einer schriftlichen Prüfung unter Beweis stellen.
Schulische Voraussetzungen
Um eine Ausbildung als Altenpflegehelfer*in zu beginnen, müssen bestimmte Eignungen vorliegen. Dazu gehört in jedem Fall ein Hauptschulabschluss, häufig auch ein ärztliches Attest. In seltenen Fällen müssen Bewerber*innen sogar ihr polizeiliches Führungszeugnis vorlegen.
Auch die schulischen Schwerpunkte spielen eine Rolle bei der Eignung, mitunter sogar eine wichtigere als der Notendurchschnitt der Bewerber*innen. Diese Fächerwahl verbessert deine Chancen bei einer Bewerbung zum Altenpflegehelfer oder zur Altenpflegehelferin:
Strebst du also den Beruf des Altenpflegehelfers oder der Altenpflegehelferin an, solltest du dich möglichst früh auf diese Schulfächer konzentrieren. So kannst du dein Interesse später glaubhaft vermitteln.
Altenpflegehelfer*in – Gehalt während der Ausbildung
Für die Ausbildung der Altenpflegehelferin und des Altenpflegehelfers gibt es keine festen Regeln in Sachen Gehalt. In der Praxis bedeutet das, dass die Auszubildenden meist keine oder nur eine sehr niedrige Vergütung erhalten. Auch ein kleines Lehrgangstaschengeld wird in seltenen Fällen erstattet.
Handelt es sich dagegen um eine private Berufsfachschule, ist die Ausbildung sogar grundsätzlich mit einer Lehrgangsgebühr verbunden. Aus diesem Grund solltest du dich unbedingt mit der jeweiligen Einrichtung vertraut machen, um Kosten bereits vorher einplanen zu können.
Altenpflegehelfer*in – Gehalt nach der Ausbildung
Das durchschnittliche Gehalt in der Altenpflegehilfe beträgt in Deutschland rund 2.600 Euro. Wie hoch es im Einzelfall ausfällt, hängt jedoch von mehreren Faktoren ab, zum Beispiel
Berufseinsteiger bewegen sich dabei meist an der Untergrenze von ungefähr 2.100 Euro. Das absolute Maximum liegt dagegen bei 3.000 Euro und wird – wenn überhaupt – nur von erfahrenen Altenpflegehelfern erreicht.
Altenpflegehelfer*in – Alternativen und Weiterbildung
Wer möglichst schnell auf dieses Niveau klettern möchte, hat die Möglichkeit, Weiter- und Fortbildungen zu besuchen. Als Pflegehelfer*in kann auch in die Kranken- und Kinderpflege gewechselt werden. Solche Erfahrungen verbessern die eigene Position in Lohnverhandlungen und die Chancen auf ein besseres Gehalt.
Das gilt übrigens auch für Ausbildungsberufe, die nur mit einem mittleren Schulabschluss besucht werden können. Hier gilt die abgeschlossene Ausbildung zum Altenpflegehelfer oder zur Altenpflegehelferin gewissermaßen als Ersatz für den Realschulabschluss. Bei diesen Berufen haben Altenpflegehelfer*innen eine Chance, sich beruflich weiterzuentwickeln:
Auch ein Studium in Pflegepädagogik oder Pflegemanagement stellt – bei entsprechender Vorbildung – eine Option dar. Voraussetzung für diese Berufe ist jedoch ein Abitur oder ein vergleichbarer Schulabschluss.
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