Das Wichtigste auf einen Blick:
- Die Bundeswehr bietet eine Vielzahl von Berufen und Ausbildungsberufen an, deren Bedingungen sich teils stark unterscheiden.
- Dazu gehören neben militärischen Berufen, wie Kampfpilot*in, Panzerkommandant*in oder Fallschirmjäger*in auch zivile Berufe, wie Koch/Köchin oder Fachinformatiker*in.
- Die Bundeswehr gibt als Arbeitgeber nicht nur bestimmte Aufnahmekriterien vor, sondern auch ein spezielles Bewerbungsverfahren.
- Wer sich für eine militärische Laufbahn entscheidet, muss die Möglichkeit eines Auslandseinsatzes stets in Betracht ziehen.
Die Bundeswehr ist einer der wichtigsten Arbeitgeber Deutschlands: Immerhin bietet sie motivierten Bewerberinnen und Bewerbern verschiedenste Berufe – in Zivil oder in Uniform. Möchtest du die Chance ergreifen und eine Bewerbung bei der Bundeswehr einreichen, stellen sich dir wahrscheinlich zuerst einmal viele Fragen. Wir haben uns daher ausführlich mit dem Thema befasst und geben dir viele Informationen und nützliche Tipps.
Bundeswehr: Bewerbung als Alternative?
Für manch einen mag die Bundeswehr eine Alternative sein, wenn sich keine Lehrstelle oder kein geeigneter Arbeitsplatz in Aussicht befindet. Für andere ist sie ganz klar der Traumarbeitgeber. Tatsächlich wird die Bundeswehr ihrer Verantwortung als Arbeitgeber in einigen Bereichen gerecht.
Sehr gute Sozialleistungen, die Vereinbarkeit von Job und Familie, attraktive Arbeitszeitmodelle, Sonderzahlungen und weitere Vorteile kommen allen Beschäftigten zugute. Auch Menschen mit einem Handicap sollten nicht zögern, sich zu bewerben, denn zahlreiche Jobs stehen auch für Menschen mit Behinderungen zur Verfügung.
Risiken und Nebenwirkungen – Karriere bei der Bundeswehr
Die Bundeswehr-Bewerbung ist für viele junge Leute attraktiv. In Internetforen liest man allerdings auch immer wieder die Frage, ob die Berufsausbildung gefährlich sei, wie es mit Auslandseinsätzen aussehe und ob man damit rechnen müsse, in Kriegsgebieten eingesetzt zu werden.
Deshalb wäre der erste sinnvolle Schritt, sich über die vielfältigen Berufsbilder bei der Bundeswehr zu informieren.
Grundsätzlich gibt es nämlich zwei mögliche Laufbahnen: eine militärische und eine zivile. Wie jeder andere Arbeitgeber auch sucht die Bundeswehr ihre Angestellten nach Eignung, Ausbildung und Qualifikationen aus.
Um dir selbst zuerst einmal Klarheit zu verschaffen, was du suchst, welche Bundeswehr-Berufe sich für dich eignen und was gar nicht infrage käme, solltest du für dich folgende Fragen beantworten:
Wie du siehst, besteht eine Karriere bei der Bundeswehr aus weit mehr als gefährlichen Einsätzen im Ausland. Denn neben militärischen Berufen, wie Kampfpilot*in, Panzerkommandant*in oder Fallschirmjäger*in, werden auch zivile Berufe, wie Koch/Köchin oder Fachinformatiker*in, angeboten – eine genaue Übersicht findest du auf der Karriere-Webseite der Bundeswehr.
Bundeswehr: Bewerbung mit Hilfe der Beratungsstelle
Die Bundeswehr bietet verschiedene Optionen an, sich umgehend und persönlich über Möglichkeiten der Berufsausbildung und freie Stellen zu informieren. Du kannst die Karriereberater*innen auf folgenden Wegen kontaktieren:
Bundeswehr: Bewerbung richtig verfassen
Wenn du dich entschieden hast, welche Bundeswehr-Karriere du anstreben willst, ist es an der Zeit, sich zu bewerben. Für die Bewerbung bei der Bundeswehr gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten:
Bewerbung im zivilen Bereich der Bundeswehr
Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse – wenn du dich für einen zivilen Job bei der Bundeswehr bewerben möchtest, brauchst du die gleichen Bewerbungsunterlagen wie für jeden anderen Arbeitgeber. Dein Bewerbungsschreiben oder Motivationsschreiben richtest du allerdings nicht an einen Personaler oder eine Personalerin, sondern an eine Dienststelle. Welche das ist, sollte im Inserat stehen. Falls du dir unsicher bist, kannst du natürlich anrufen und nachfragen. Die Bundeswehr bietet sowohl die Möglichkeit, die Bewerbung online zu verschicken als auch auf dem Postweg. Das gehört in deine Bewerbungsmappe für die Bundeswehr:
- ein Bewerbungsschreiben oder Motivationsschreiben
- der Lebenslauf in tabellarischer Form
- Zeugnisse und Nachweise
- sonstige im Stelleninserat gewünschte Unterlagen
Wenn du dich für das Auswahlverfahren qualifiziert hast, erhältst du eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Weitere Tests, Arbeitsproben oder eine Einladung ins Assessment Center können folgen.
Bewerbung für eine militärische Karriere bei der Bundeswehr
Solltest du dich für eine militärische Karriere bei der Bundeswehr interessieren, ist es zunächst wichtig, die unterschiedlichen Kategorien zu kennen:
Freiwilliger Wehrdienst: Im Jahr 2011 wurde die Wehrpflicht ausgesetzt, doch inzwischen bietet der Freiwillige Wehrdienst dir die Möglichkeit, die Bundeswehr besser kennenzulernen. Darin verpflichtest du dich für sieben bis 23 Monate. Nach einer dreimonatigen Grundausbildung kannst du eine Einheit der Bundeswehr kennenlernen. In dieser Zeit kannst nicht nur du, sondern auch die Bundeswehr entscheiden, ob du für eine weitere Karriere geeignet bist. Denn auch hier gibt es eine Probezeit, in der beide Seiten das Dienstverhältnis kündigen können. Erst danach wird die gewünschte Verpflichtungszeit verbindlich festgelegt.
Soldat*in auf Zeit: Ein*e Soldat*in auf Zeit verpflichtet sich für eine begrenzte Zeit zum Wehrdienst. Die Verpflichtungszeit unterscheidet sich hier je nach Laufbahn und kann zwischen vier und 25 Jahren liegen. Doch das bedeutet nicht, dass du zwangsläufig an denselben Job gebunden bleibst. Du hast vielmehr immer die Möglichkeit, deine Laufbahn zu ändern, wenn du die nötigen Fähigkeiten dafür mitbringst. Aufgaben gibt es schließlich viele.
Berufssoldat*in: Der Weg zum Berufssoldaten oder zur Berufssoldatin ist kein einfacher, denn er steht nur Soldaten und Soldatinnen auf Zeit aus der Feldwebel- und Offizierslaufbahn offen. In einer Auswahlkonferenz werden die Kandidaten und Kandidatinnen, die sich als Berufssoldat oder Berufssoldatin bewerben, genau unter die Lupe genommen. Hier wird dann entschieden, ob aus der letztlich befristeten Anstellung ein „Bund fürs Leben“ wird.
Bundeswehr: Bewerbung und Eignung
Dies sind die allgemeinen Voraussetzungen für eine militärische Laufbahn bei der Bundeswehr:
Je nach Fähigkeiten, Schulabschluss oder Hochschulabschluss kannst du dich für verschiedene Laufbahnen entscheiden. Um eine Karriere als Offizier*in einzuschlagen, benötigst du zum Beispiel die Hochschulreife. Allerdings kannst du auch ganz ohne Schulabschluss einen militärischen Beruf wie Fallschirmjäger*in oder Fluggerätemechaniker*in erlernen.
Bevor du eine Bundeswehr-Ausbildung zum Feldjäger oder zur Feldjägerin, Minentaucher*in oder Panzerführer*in beginnen kannst, ist es jedoch noch ein weiter Weg. Der beginnt beim Zusammenstellen umfangreicher Bewerbungsunterlagen. Welche Unterlagen und Voraussetzungen für den jeweiligen Dienst gewünscht werden, kannst du von Karriereberatern und -beraterinnen der Bundeswehr erfahren.
Die folgenden Dokumente gehören immer in die Bewerbungsmappe für eine militärische Laufbahn – egal ob du eine Laufbahn als Unteroffizier*in oder beim Sanitätsdienst anstrebst:
Wenn deine Unterlagen überzeugen, wirst du ins Assessment Center eingeladen, das an einem Bundeswehr-Standort stattfindet. Das Auswahlverfahren inklusive Einstellungstest kann ein bis zwei Tage dauern.
Beispiel für den Einstellungstest
Der Einstellungstest für eine Bundeswehr-Laufbahn als Mannschaftssoldat*in, Unteroffizier*in oder Feldwebel beinhaltet Vor- und Aufgaben, welche die Bewerbenden erfüllen muss. Dazu gehören
Bundeswehr: Bewerbung mit Möglichkeit auf Auslandseinsatz
Wer sich für eine militärische Laufbahn entscheidet, kommt nicht drum herum, sich mit dem Gedanken zu befassen, möglicherweise in einem Krisengebiet fernab der Heimat zum Einsatz zu kommen. Die Streitkräftebasis der Bundeswehr beteiligt sich schließlich an Auslandseinsätzen der EU, der NATO und der UN. Zu diesem Organisationsbereich gehören neben dem Heer auch die Luftwaffe und die Marine.
Wann, wo und welche Einsätze die Bundeswehr durchführt, liegt in der Entscheidung des Bundestages. Jede Soldatin und jeder Soldat muss wissen, dass solche Einsätze zum Job gehören und nicht verweigert werden dürfen. Im Idealfall beschränkt sich ein Auslandseinsatz auf vier Monate, doch die Realität sieht häufig anders aus. Als Soldat*in hast du keinen Einfluss darauf, in welchem Land du stationiert wirst und wie lange dieser Einsatz dauert. Auch eine Versetzung innerhalb Deutschlands ist nicht ungewöhnlich.
Die Bundeswehr ist ein attraktiver und vor allem vielseitiger Arbeitgeber, der dir einige berufliche Möglichkeiten bietet. Wie bei jedem anderen Beruf auch solltest du dir vorab bewusst machen, welche Verpflichtungen mit dem Dienst einhergehen und ob du diesen gerecht werden kannst – insbesondere dann, wenn du eine militärische Laufbahn anstrebst.
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