Das Wichtigste auf einen Blick:
Anderen durch das eigene Engagement etwas Gutes tun, ganz ohne Hintergedanken – das kommt bei vielen Menschen gut an. Auch Arbeitgeber wissen es zu schätzen, wenn ihre Mitarbeiter soziales Engagement leben. Deshalb kann es dir im Rennen um den Job Vorteile verschaffen, wenn du dein soziales Engagement in den Lebenslauf einbaust. Welche Tätigkeiten und Ehrenämter hilfreich für deine Karriere sein können und welche Risiken damit verbunden sind, erfährst du in diesem Artikel.
- Was bedeutet soziales Engagement?
- Wie dir soziales Engagement bei Bewerbungen nützlich sein kann
- Nicht ohne Risiko: soziales Engagement im Lebenslauf nicht um jeden Preis
- Wie du entscheidest, ob du soziales Engagement im Lebenslauf erwähnen solltest
- Wie du dein soziales Engagement im Lebenslauf angeben kannst
Was bedeutet soziales Engagement?
Wer sich sozial engagiert, opfert seine Zeit für andere – und zwar ganz freiwillig und ohne dafür eine Bezahlung zu erhalten. Oft profitieren andere Menschen von einem solchen Einsatz.
Du kannst etwa ehrenamtlich alte Menschen besuchen oder ihnen beim Einkaufen helfen, dich in der Flüchtlingshilfe engagieren oder in die Freiwillige Feuerwehr eintreten. Oder du hilfst in einer Suppenküche, agierst als Ortsgerichtsvorsteher oder in der Suchthilfe.
Es muss dabei nicht zwangsläufig um andere Menschen gehen. Du kannst dich ehrenamtlich auch um Tiere kümmern – etwa indem du mit Hunden aus dem Tierheim Gassi gehst oder etwas für den Schutz der Umwelt tun. Auch dein Engagement in einem Fußballverein oder einem anderen Verein ist ein soziales Engagement. Die Möglichkeiten und Einsatzbereiche sind beim Ehrenamt vielfältig.
Wie dir soziales Engagement bei Bewerbungen nützlich sein kann
Wenn du ein Ehrenamt ausübst, zeigst du damit, dass du nicht nur dein eigenes Wohlbefinden im Sinn hast, sondern auch das anderer. Diese Selbstlosigkeit ist ein Pluspunkt in Bewerbungen.
Denn schließlich spiegelt ein soziales Engagement deine sozialen Kompetenzen und deine Einsatzbereitschaft wider. Es zeigt auch deine Belastbarkeit, wenn du neben dem Job noch Zeit für dein Ehrenamt findest. Besonders wenn du ein Ehrenamt über einen längeren Zeitraum ausübst, kommt das oft gut an. Die meisten Arbeitgeber finden es positiv, wenn du dich auf diese Weise engagierst.
Prinzipiell kann dir jedes soziale Engagement bei Bewerbungen zugutekommen. Dennoch gibt es Unterschiede. Wenn du seit Jahren zwei Mal pro Woche bei der Telefonseelsorge tätig bist, ist das etwas anderes, als wenn du vor längerer Zeit einmal zwei Wochen beim Sommercamp deiner Kirche geholfen hast.
Die Dauer und der Umfang deiner Einsatzbereitschaft spielen eine Rolle, wenn es darum geht, wie nützlich dir das soziale Engagement im Bewerbungsprozess ist.
Im besten Fall kannst du im Lebenslauf ein soziales Engagement vorweisen, das etwas mit deinem Beruf zu tun hat. Es kann dich dann unmittelbar qualifizieren, obwohl es sich eigentlich nicht um tatsächliche Berufserfahrung handelt. Auch wenn dein Ehrenamt Soft Skills repräsentiert, die in deinem Bereich besonders wichtig sind, ist das sehr positiv. Besonders nützlich ist soziales Engagement in passenden Bereichen auch für Quereinsteiger, denen es eigentlich an gefragten fachlichen Qualifikationen mangelt.
Nicht ohne Risiko: soziales Engagement im Lebenslauf nicht um jeden Preis
Dass soziales Engagement ein Pluspunkt bei Bewerbungen sein kann, hat sich längst herumgesprochen. Deshalb betreibt auch nicht jeder Bewerber sein Ehrenamt so uneigennützig, wie es auf den ersten Blick wirken mag. Manche Kandidaten versuchen, sich ganz gezielt durch ein passendes Ehrenamt den Lebenslauf aufzuhübschen.
Zwar spricht aus Sicht derer, die von dem sozialen Engagement solcher Personen profitieren, prinzipiell nichts dagegen, wenn es den gemeinnützig agierenden Personen in Wahrheit um ihre Karriere geht. Allerdings solltest du vorsichtig sein, wenn du überlegst, dich noch kurzfristig vor einer Bewerbung zu engagieren oder ein Engagement im Lebenslauf anzugeben, das du nur für kurze Zeit betrieben hast.
Personalverantwortliche wissen, dass viele Bewerber sich aus taktischen Gründen um ein Ehrenamt bemühen – und oft so schnell wieder damit aufhören, wie sie angefangen haben. Wirklich aufschlussreich in Bezug auf den Charakter und die Stärken eines Bewerbers ist ein Ehrenamt jedoch nur, wenn es ohne Hintergedanken betrieben wird.
Eine karrieretechnisch motiviertes Ehrenamt kann leicht zum Nachteil werden.
Bewerber, die ein Ehrenamt im Lebenslauf angeben, müssen damit rechnen, im Vorstellungsgespräch darauf angesprochen zu werden. Wenn sich dann zeigt, dass sie eigentlich doch nicht so ein großes Interesse daran haben, verkehrt sich der vermeintliche Vorteil des Ehrenamts leicht in einen Nachteil. Wer in Wahrheit nur kurzzeitig oder halbherzig gemeinnützig tätig war, fliegt damit oft früher oder später auf.
Außerdem ist nicht jedes Ehrenamt aus Sicht aller Arbeitgeber wirklich etwas Positives. Deine Arbeit für eine bestimmte Partei solltest du etwa in vielen Fällen besser für dich behalten. Ebenso kommt auch deine Tätigkeit in einer Gewerkschaft bei potenziellen Arbeitgebern nicht zwangsläufig gut an – damit giltst du leicht als unbequemer Mitarbeiter. Im Zweifel kann das, bei ansonsten vergleichbarer Eignung, dazu führen, dass deine Bewerbung aussortiert oder nachrangig behandelt wird.
Wie du entscheidest, ob du soziales Engagement im Lebenslauf erwähnen solltest
Ein Ehrenamt macht sich in den meisten Fällen prinzipiell gut im Lebenslauf. Bei der Entscheidung, ob du ein bestimmtes soziales Engagement erwähnen solltest oder nicht, kommt es jedoch auch darauf an, ob das Ehrenamt dir einen Vorteil für die Ausübung der betreffenden Stelle verschaffen würde. Was eine Verbindung zu deinem Beruf hat, solltest du grundsätzlich auch im Lebenslauf erwähnen. Dasselbe gilt, wenn das soziale Engagement bestimmte Kompetenzen signalisiert, die im Job hilfreich sind.
Schwieriger ist die Abwägung, wenn das Ehrenamt gar nichts mit deinem Beruf zu tun hat. Lassen sich daraus auch keine anderweitigen Pluspunkte für den Job ableiten, kannst du auf die Nennung im Lebenslauf auch verzichten. Wenn du glaubst, dass es ein Vorteil ist, kannst du das Ehrenamt natürlich dennoch erwähnen.
Langfristiges Engagement punktet besonders
Besonders eindrucksvoll sind Ehrenämter, die schon lange ausgeübt werden. Anders verhält es sich dagegen, wenn du dich nur für kurze Zeit sozial engagiert hast. Hat das Ehrenamt dann auch noch nichts mit dem Beruf zu tun, fragt sich der potenzielle Arbeitgeber womöglich, warum du diese Erfahrung in der Bewerbung nennst.
Besonders vorsichtig solltest du sein, wenn du das Ehrenamt gerade erst aufgenommen hast. Auch das deutet aus Sicht der Personalverantwortlichen darauf hin, dass es dir in Wahrheit nur darum ging, deine Karriere voranzutreiben.
Falls du mehrere Ehrenämter hast, solltest du abwägen, wie viele du nennen möchtest. Konzentriere dich auf diejenigen, die für die ausgeschriebene Stelle am meisten Sinn machen.
Bleibe authentisch: Wenn dir etwas ganz besonders wichtig ist und du glaubst, dass es positiv beim möglichen Arbeitgeber ankommt, solltest du diese Tätigkeit auch nennen. Dem Unternehmen geht es auch darum, dich als Person kennenzulernen.
Wie du dein soziales Engagement im Lebenslauf angeben kannst
Wie erwähnst du dein soziales Engagement im Lebenslauf am besten? Wohin gehören die entsprechenden Angaben?
Am besten ist es, wenn du eine eigene Rubrik dafür erstellst. Denn dein Ehrenamt passt nicht wirklich in den Bereich „Weitere Fähigkeiten und Kenntnisse“, es gehört auch nicht zu den beruflichen Erfahrungen. Es ist daher nicht schlimm, wenn du anschließend in der eigens dafür geschaffenen Rubrik nur ein einziges soziales Engagement nennst.
Halte in Stichpunkten fest, welche Aufgaben du bei deinem Ehrenamt regelmäßig übernimmst.
Wie sonst auch im Lebenslauf üblich, erwähnst du zunächst auf der linken Seite die betreffenden Daten. Auch hier solltest du den Monat und das Jahr angeben. Rechts von dieser Angabe folgt die Beschreibung der betreffenden sozialen Tätigkeit. Erkläre möglichst aussagekräftig, in welcher Form du dich engagierst und was genau deine regelmäßigen Aufgaben sind.
Neben der Bezeichnung deiner Tätigkeit und der Angabe, wo du dieser nachgehst, solltest du auch stichpunktartig beschreiben, was genau du dabei machst. Das gilt vor allem, wenn die Tätigkeit auch für den angestrebten Job relevant ist.
Halte dich dabei jedoch kurz – im Zweifel sind deine beruflichen Erfahrungen wichtiger als dein soziales Engagement. Die Beschreibung deiner Ehrenämter sollte folglich nicht länger sein als die Beschreibung deiner bisherigen beruflichen Stationen.
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