Das Wichtigste auf einen Blick:
Der Ablauf eines Vorstellungsgespräches ist von verschiedenen Begebenheiten abhängig. Große Unternehmen, die häufig neue Mitarbeiter einstellen, führen die Jobinterviews nach einem festen Plan, der für alle Bewerber gleich ist. Das heißt, dass die Gesprächsphasen immer in der gleichen Reihenfolge ablaufen, sogar die für die jeweilige Phase eingeplante Zeit ist mehr oder weniger fix. Kleinunternehmen, in denen oft der Chef selber das Bewerbungsgespräch führt, gehen dagegen mitunter unkonventioneller vor. Die wichtigsten Gesprächsphasen eines Vorstellungsgespräches durchlaufen aber auch sie.
Plane für den Vorstellungstermin etwa 45 bis 60 Minuten ein. Wird das Gespräch deutlich früher beendet, dann ist es wahrscheinlich eher schlecht für dich gelaufen. Wenn der Personaler sich wesentlich mehr Zeit nimmt, hast du hingegen gute Karten. Für deine bestmögliche Vorbereitung auf das Jobinterview ist es hilfreich, die Gesprächsphasen zu kennen. So weißt du schon vorab, was auf dich zukommt.
Phase 1: etwas Smalltalk zu Beginn
Ein Personaler hat schon viel erlebt. Ihm saßen bereits nervöse, schüchterne, verzweifelte, desinteressierte oder arrogante Bewerber gegenüber und er kann sich sehr schnell ein Bild davon machen, in welche Kategorie du gehörst. Einen ersten Eindruck gewinnt er bereits nach wenigen Augenblicken.
Der Personaler gewinnt schon nach wenigen Augenblicken einen ersten Eindruck.
Zum Einstieg ins Vorstellungsgespräch gibt es immer erst ein wenig Small Talk. Die Fragen stellt der Personaler, wahrscheinlich möchte er wissen, ob du eine gute Anreise hattest, ob du einen Kaffee möchtest und ob du die Firma gut gefunden hast. Antworte freundlich, aber nicht zu ausschweifend. Vor allem solltest du nur positive Antworten geben und unbedingt vermeiden, dich über zu wenig Parkplätze oder den kaputten Lift zu beklagen.
Phase 2: Kurzvorstellung des Bewerbers
„Erzählen Sie mir doch etwas über sich!“, das ist der beliebteste Einstieg in ein Bewerbungsgespräch. Natürlich möchte der Personaler nicht wissen, was es bei dir zum Frühstück gab, welches Auto du fährst oder welches Fußballteam du unterstützt.
Hier geht es darum, interessante, relevante Informationen zu deinem Berufsleben zu erhalten und deine persönliche Motivation zu erfahren, dich für genau diese Stelle zu bewerben. In einer gut vorbereiteten Kurzvorstellung kannst du dich als idealen Arbeitnehmer für den angestrebten Job präsentieren.
Phase 3: Vorstellung des Unternehmens
Die nächste Phase dient dem Vorstellen der Firma. Viele Personaler fragen, welche Informationen der Bewerber bereits hat oder ob sich dieser schon auf der Webseite umgesehen hat. Sie werden auch auf die zu besetzende Stelle und die entsprechende Abteilung eingehen.
Mache dir Notizen, wenn etwas unklar ist. Am Ende des Interviews bekommst du nämlich Zeit, eigene Fragen zu stellen. Die Unternehmensvorstellung ist eigentlich nicht als Dialog vorgesehen, weshalb du auch keine Zwischenfragen stellen solltest. Manche Interviewer holen sehr weit aus und erzählen für einen Außenstehenden scheinbar uninteressante Fakten. Zeige jedoch auch in einem solchen Fall Interesse und höre aufmerksam zu.
Phase 4: Fragen an den Bewerber
In Phase 4 wird der Bewerber genauer unter die Lupe genommen. Jetzt musst du dich den Fragen des Personalers stellen. Das ist aber gar nicht so schlimm, wie viele Stellensuchende befürchten, denn du kannst dich gut darauf vorbereiten. Neben klassischen Fragen, die einfach zu beantworten sind, ist es heute vor allem in innovativen Firmen üblich, auch sogenannte Stressfragen oder Killerfragen zu stellen.
Keine Angst, der Personalverantwortliche möchte dich damit nicht bloßstellen oder aus dem Rennen kicken. Er erfährt durch deine Reaktion und Antworten jedoch mehr über deine Persönlichkeit, dein logisches Denkvermögen und deine Kreativität. Auch das Reagieren auf schwierige oder sogar unsinnig erscheinende Fragen kannst du durch eine gute Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch trainieren.
Phase 5: Organisatorisches
Nicht immer kommt Organisatorisches im Bewerbungsgespräch zur Sprache. Nämlich dann nicht, wenn der Personaler bereits zum Schluss gekommen ist, dass du für die Stelle ungeeignet bist. Ansonsten wird mehr oder weniger konkret auf Details zum Job eingegangen. Dazu gehören unter anderem der mögliche Stellenantritt, die Probezeit und Lohnvorstellungen. Das alles kann nur kurz angerissen oder schon konkret verhandelt werden.
In dieser Phase kannst du leicht kaputtmachen, was du in den vorangegangenen Phasen aufgebaut hast. Tritt also keinesfalls zu selbstsicher und fordernd auf.
Lohnverhandlungen sind nicht einfach, aber auch hier gibt es einige Tipps und Tricks, wie du dich am besten verhalten solltest. Während des Vorstellungsgespräches musst du übrigens noch keine verbindlichen Zusagen machen und auch den Vertrag noch nicht unterschreiben.
Phase 6: eigene Fragen
„Haben Sie noch Fragen?“ Wenn der Interviewer das von dir wissen möchte, verneine bloß nicht, sondern verstehe dies eher als Aufforderung. Gib deinem Gegenüber nie das Gefühl, kein wirkliches Interesse zu haben oder zu schüchtern zu sein. Auch auf deine eigenen Fragen kannst du dich vorbereiten, entweder bereits zu Hause oder durch Notizen während des Gesprächs.
Einige sind jedoch tabu: Was bereits im Vorstellungsgespräch gesagt wurde, sollte nicht noch einmal hinterfragt werden. Zudem kommt es nicht gut an, sich nach Sonderleistungen, Urlaubs- und Feiertagen oder der Auszahlung von Überstunden zu erkundigen.
Phase 7: Verabschiedung
Falls du mit den öffentlichen Verkehrsmitteln angereist bist, mache nicht den Fehler, gegen Ende des Gespräches dauernd auf die Uhr zu schielen oder gar nervös zu werden, weil der nächste Bus in Kürze abfährt. Eine hektische Verabschiedung zerstört den guten Eindruck, den du hoffentlich während des Vorstellungsgespräches machen konntest. Wenn das Gespräch dem Ende zugeht, wird noch besprochen, wie das weitere Vorgehen ist und wann du mit einer Antwort rechnen kannst.
Lass zum Ende des Vorstellungsgespräches keine Hektik aufkommen.
Nachdem der Personaler aufgestanden ist, stehst auch du auf, bedankst dich mit einem Händedruck für das Gespräch und erwähnst, dass du sehr gerne die angebotene Stelle antreten möchtest. Danach gehst du ruhig zum Ausgang, ohne sofort das Handy aus der Tasche zu ziehen und womöglich noch in Hörweite des Personalers Freunden und Familie ein Feedback zu geben.
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