Das Wichtigste auf einen Blick:
Egal ob Einsteiger oder Berufserfahrene: Jobmessen sind das Mittel der Wahl, wenn es um die Kontaktanbahnung zwischen Unternehmen und interessierten Bewerbern geht. Über 200 Karrieremessen finden jährlich in Deutschland statt, auf denen sich Unternehmen der verschiedensten Branchen von ihrer besten Seite zeigen und Besucher ihr Interesse bekunden können.
Abseits der Messestände der Aussteller gibt es oft weitere Angebote wie Bewerbungsmappen-Checks, Beratung zum passenden Business-Outfit oder Fotoshootings, bei denen sich die Bewerber direkt vor Ort fotografieren lassen können. Wem das nicht reicht, der kann einmal auf den zahlreichen Workshops und Vorträgen vorbeischauen, die oft parallel zu den Gesprächen an den Messeständen veranstaltet werden.
- Recruiting-Messe, Jobmesse, Karrieremesse, Firmenkontaktmesse: Wo liegt da der Unterschied?
- Für welche Personengruppen sind Jobmessen besonders geeignet?
- Wie können sich Bewerber auf eine Jobmesse vorbereiten?
- Welche Unterlagen benötigst du auf einer Jobmesse? Und was ist sonst noch nützlich?
- Was kannst du tun, um deine Jobchancen zu steigern?
Recruiting-Messe, Jobmesse, Karrieremesse, Firmenkontaktmesse: Wo liegt da der Unterschied?
Die genannten Begriffe werden häufig synonym verwendet – und tatsächlich bezeichnen sie alle dasselbe: Ein Messetermin, auf der potenzielle Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufeinandertreffen. Dennoch gibt es bei den einzelnen Jobmessen einige Unterschiede; und nicht jede Jobmesse ist für jeden Bewerber geeignet.
- Fachspezifische Jobmessen zielen beispielsweise nur auf Bewerber ab, die eine spezielle Fachausbildung absolviert haben (zum Beispiel Anwälte oder Ingenieure).
- Zielgruppenspezifische Jobmessen haben eine spezielle Zielgruppe im Fokus, etwa Studenten oder Azubis.
- Darüber hinaus werden auch immer wieder themenspezifische Jobmessen veranstaltet, bei denen sich alles um ein zentrales Thema dreht, sei es Green Technology, künstliche Intelligenz oder E-Mobility.
Für welche Personengruppen sind Jobmessen besonders geeignet?
Viele Jobmessen werden für Berufseinsteiger organisiert, egal ob es sich dabei um Studierende, Absolventen einer Hochschule oder junge Azubis handelt, die ihre Ausbildung gerade hinter sich gebracht haben. Jobmessen eignen sich gut für eine erste Orientierung am Arbeitsmarkt. Den oftmals jungen Besuchern wird auf einer Jobmesse nämlich einiges geboten.
Jobmessen bieten Berufseinsteigern eine gute Orientierung.
Dabei spielt dein bisheriger Lebenslauf kaum eine Rolle. Inzwischen gibt es bundesweit Jobmessen mit jeweils mehrtägigen Messeterminen, auf denen Unternehmen verschiedenster Branchen Absolventen aus vielen Fachrichtungen anwerben – zum Beispiel in München, Dresden, Frankfurt, Osnabrück oder Rostock, wo unter anderem die Jobmesse Rostock eine exzellente Adresse für Stellensuchende darstellt.
Besonders Absolventen aus den Fachbereichen Wirtschaftswissenschaften, Informatik und Ingenieurwesen haben auf einer Jobmesse heute mehr denn je gute Chancen. Denn in Zeiten des Klimawandels ist die Wirtschaft weltweit auf der Suche nach innovativen Geschäftsideen und investiert in neue, ökologisch vorteilhafte Technologien.
Die Personalverantwortlichen an den Messeständen beantworten etwa Fragen und geben Informationen über die Chancen eines Direkteinstiegs oder klären über Unklarheiten auf, die den Einstieg ins Berufsleben betreffen. Besucher einer Jobmesse haben hier die Gelegenheit, sich einmal auszuprobieren und mit verschiedenen Unternehmen unverbindlich ins Gespräch zu kommen.
Da die Unterhaltungen einem Bewerbungsgespräch ähneln, sind Jobmessen auch eine gute Vorbereitung auf spätere Vorstellungsgespräche. Darüber hinaus erhalten Bewerber viele wertvolle Informationen und bekommen ein Gespür dafür, welche Tätigkeiten auf dem Arbeitsmarkt besonders gefragt sind.
Neben den Gesprächen mit den Unternehmensvertretern können Messebesucher an Workshops teilnehmen, sich mit Menschen aus der Wirtschaft vernetzen oder spannende Vorträge besuchen. Häufig gibt es auch Stände, an denen Bewerbungsunterlagen kostenlos geprüft werden – so lassen sich eindeutige No Gos vor dem Ernstfall vermeiden. Denn der Bewerber bekommt hier wertvolles Feedback und hat zusätzlich die Möglichkeit, Fragen zum Bewerbungsprozess zu stellen.
Wie können sich Bewerber auf eine Jobmesse vorbereiten?
Zunächst einmal sollten sich Interessierte darüber informieren, um was für eine Jobmesse es sich handelt. Jobmessen für Studenten und Azubis sind in der Regel für alle Interessenten frei zugänglich.
Fachspezifische oder themenspezifische Karrieremessen können dagegen häufig nur nach Voranmeldung besucht werden. Eine Auswahl geeigneter Kandidaten findet in diesem Fall im Vorfeld statt – und nur diejenigen mit den passenden Qualifikationen werden zu einer solchen Jobmesse eingeladen. Das ist zum Beispiel häufig bei Messen für Juristen oder Ingenieure der Fall.
Handelt es sich um eine frei zugängliche Karrieremesse, so können sich Interessenten bereits im Vorfeld über die Aussteller und deren Angebote informieren. Außerdem bieten die Messeveranstalter in der Regel vielfältige Infomaterialien an, die zentrale Fragen im Voraus beantworten. Je mehr Eckdaten du schon zu Hause in Erfahrung bringen kannst, desto mehr Zeit bleibt auf der Messe für das Wesentliche.
Vor Beginn eines Messebesuchs lohnt sich daher der Blick auf die Website des Veranstalters. Hier finden Interessenten in der Regel vielfältige Informationen zu den anwesenden Unternehmen. Unter Umständen können auch gedruckte Broschüren inklusive Lage- und Anfahrtsplan kostenlos per Post angefordert werden. Hat ein Bewerber alle grundlegenden Informationen beisammen, so kann eine Vorauswahl der interessantesten Unternehmen vorgenommen werden. Auf einer Jobmesse kommen nämlich oft 100 oder 200 Unternehmen aus der Wirtschaft zusammen, die sich mit ihren Ständen präsentieren. Diese Menge ist von einem Bewerber kaum an einem Tag zu bewältigen. Stellensuchende sollten darum bereits im Vorfeld überlegen, welche Unternehmen für sie interessant werden könnten.
Welche Unterlagen benötigst du auf einer Jobmesse? Und was ist sonst noch nützlich?
Auf einer Jobmesse ist das Gedränge oft groß. Darum ist es sinnvoll, nicht mehr auf eine Karriereveranstaltung mitzunehmen als unbedingt notwendig. Benötigt werden auf jeden Fall Bewerbungsunterlagen. Die Unterlagen sollten natürlich schon im Vorfeld erstellt werden. Darum ist es für Interessenten ratsam, sich bereits vor Beginn der Jobmesse darüber zu informieren, welche Unternehmen auf der Karrieremesse vertreten sind und welche Jobangebote diese mitbringen. Auf der Website des Veranstalters steht oft mehr dazu, sodass sich Bewerber gut vorbereiten können.
Neben den Bewerbungsunterlagen werden ansonsten nur noch Schreibutensilien benötigt, um sich bei Bedarf Notizen zu machen. Bewährt hat sich auf Messen auch ein Smartphone, um Nummern auszutauschen oder zusätzliche Informationen aus dem Internet abzurufen.
Außerdem ist es immer sinnvoll, eine kleine Flasche Wasser und ein paar Snacks in der Tasche zu haben: Der Tag auf einer Recruiting-Messe kann lang werden – da kann es nicht schaden, zwischendurch ein bisschen Energie nachzutanken.
Was kannst du tun, um deine Jobchancen zu steigern?
Wichtig ist es, nicht zu viel zu erwarten. Die Vorstellung, nach der Messe mit einem unterschriebenen Arbeitsvertrag nach Hause zu fahren, dürfte sich in den meisten Fällen nicht erfüllen. Eine Karrieremesse sollte eher als Infoveranstaltung gesehen werden, bei der sich potenzielle Arbeitgeber und -nehmer in einer ungezwungenen Atmosphäre kennenlernen.
Bei einer anschließenden, förmlichen Bewerbung bei der Firma deiner Wahl kannst du jedoch auf das Gespräch am Messestand Bezug nehmen. Die Wahrscheinlichkeit, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden, ist dann bei gegenseitiger Sympathie besonders hoch.
Damit das Gespräch auf der Jobmesse möglichst gut verläuft, sollten folgende Dinge beachtet werden:
Passende Kleidung tragen
Kleider machen Leute – immer noch. Um beim Gegenüber von Beginn an zu punkten, müssen Bewerber das richtige Erscheinungsbild wahren. Bei eher konservativen Unternehmen, etwa Banken, Versicherungen oder Unternehmen aus der Automobilindustrie, ist das Tragen eines Anzugs Pflicht. Frauen tragen in diesem Fall ein schickes Kostüm.
Handelt es sich um eine Jobmesse nur für Azubis oder um kreative Branchen, wie Webdesign, Grafikdesign oder Marketing, so darf der Kleidungsstil gerne etwas legerer ausfallen.
Diejenigen, die sich bezüglich des richtigen Kleidungsstils noch unsicher sind, finden im Netz oftmals auch Bilder der gleichen Jobmesse aus den Vorjahren. Ein Blick auf diese Bilder verrät, welche Kleidung angesagt ist.
Termine einhalten
Manchmal wird ein Termin benötigt, um auf einer Jobmesse ein längeres Gespräch mit teilnehmenden Unternehmen führen zu können. Diese Termine sollten natürlich auch eingehalten werden. Wer sein Glück auch ohne vorherige Absprachen versuchen möchte, sollte sich möglichst früh am Morgen auf eine Jobmesse begeben. Zu dieser Zeit sind oft nur wenige Besucher unterwegs und die Unternehmensvertreter an den Ständen sind noch motiviert und ausgeruht. Am Nachmittag geht es auf Jobmessen meist hektischer zu und die Konzentration von Besuchern und Ausstellern lässt gleichermaßen nach.
Sympathien wecken
Fachkompetenz und die passende Kleidung sind wichtig, um auf einer Jobmesse punkten zu können. Doch letztlich spielt besonders die Sympathie eine entscheidende Rolle dabei, ob ein Bewerber seine Ziele erreicht.
Für viele hat es sich bewährt, den eigenen Auftritt zu Hause einzuüben. Die wichtigsten Fakten sollten dem Gegenüber in ein bis zwei Minuten vermittelt werden können. Vergiss jedoch nicht, zwischendurch Luft zu holen – kaum jemand schätzt Monologe im Maschinengewehr-Stil. Generell solltest du auf einer Jobmesse aber insgesamt nicht zu verbissen an die Sache herangehen. Denn mit etwas mehr Lockerheit lassen sich die Herausforderungen auf einer Messe leichter meistern. Alles kann, nichts muss.
Mit Freundlichkeit und Offenheit kommen Bewerber oft weiter und schaffen es, auch die Herzen der Unternehmensvertreter zu erobern.
Bildnachweise: Matej Kastelic / Shutterstock.com; Ekaterina Markelova / Shutterstock.com