Das Wichtigste auf einen Blick:
Als Lokführer*in trägst du große Verantwortung. Du beförderst Personen und Waren sicher an ihr Ziel, bedienst leistungsstarke, moderne Maschinen und hältst zeitliche Planungen ein. Deine Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag dazu, dass der Personenverkehr und der Güterverkehr reibungslos ablaufen. Lokführer*innen können sich zudem über gute Zukunftsperspektiven und eine hohe Jobsicherheit freuen. Um eine Stelle als Triebfahrzeugführer*in – wie der Beruf formal genannt wird – zu ergattern, ist eine überzeugende Bewerbung allerdings Pflicht. Wir verraten dir, welche Dokumente in deine Bewerbungsunterlagen gehören und wie du Personaler*innen überzeugst.
Lokführer*in: Bewerbung schreiben
Wer als Lokführer*in arbeiten möchte, muss dem gewünschten Unternehmen seine vollständigen Bewerbungsunterlagen zukommen lassen. Das gilt für Arbeitnehmer*innen mit Berufserfahrung ebenso wie für junge Erwachsene, die nach der Schule auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, oder beim Quereinstieg. Achte darauf, dass deine Bewerbung formale Vorgaben erfüllt und alle wichtigen Anlagen enthält. Vermeide außerdem unbedingt Tipp- und Rechtschreibfehler. Sonst rangierst du dich schnell unfreiwillig aufs Abstellgleis.
Deine Bewerbung sollte folgende Dokumente in dieser Reihenfolge enthalten:
- Anschreiben
- Deckblatt (optional)
- Lebenslauf
- Anlagen
Viele Personaler*innen greifen zwar zuerst zum Lebenslauf, um sich einen schnellen Überblick über deine Bewerbung als Lokführer*in verschaffen zu können. Das Bewerbungsschreiben steht jedoch immer an erster Stelle der Unterlagen.
Bewerbungsschreiben für Lokführer*innen
Im Anschreiben hast du die Möglichkeit, deine Motivation und deine persönliche Eignung speziell für die angestrebte Stelle zu unterstreichen. Erzähle also nicht bloß die Fakten des Lebenslaufs nach, sondern vermittle dem oder der Personalverantwortlichen, dass du auch die richtigen Charaktereigenschaften und Soft Skills für den Job mitbringst.
Je besser du deine Argumente greifbar machst, desto überzeugender wirken sie. Schreibe nicht einfach, dass du zuverlässig bist, sondern belege dies mit einem praktischen Beispiel.
Vielleicht wirst du von deinem Fußballverein seit Jahren damit beauftragt, die Mannschaftskasse zu verwalten. Oder vielleicht bist du bei deinem bisherigen Job nicht ein einziges Mal zu spät zur Arbeit erschienen. Solche Einordnungen illustrieren deine Zuverlässigkeit besser als eine einfache Behauptung.
Rücke vor allem solche Eigenschaften in den Vordergrund, die für deine Bewerbung als Triebfahrzeugführer*in vorteilhaft sind. Lokführer*innen sollten etwa durch
- ein hohes Verantwortungsbewusstsein,
- ein gutes Konzentrationsvermögen
- und absolute Zuverlässigkeit
überzeugen. Welche persönlichen Fähigkeiten der Arbeitgeber verlangt, lässt sich meist anhand der Stellenanzeige herausfinden.
Drücke dich jedoch knapp und präzise aus – ein Anschreiben sollte nur in begründeten Ausnahmefällen mehr als eine DIN-A4-Seite umfassen. Verzichte außerdem auf abgenutzte Standardsätze, die man in jeder Bewerbung findet, und recherchiere möglichst die korrekte Kontaktperson. Wenn du diese Grundlagen berücksichtigst, bist du einer Einladung zu einem Vorstellungsgespräch schon einige Schritte nähergekommen.
Lokführer*in werden: Tipps für den Lebenslauf
Der Lebenslauf fasst alle wichtigen Angaben zu deiner Person, deinen Qualifikationen und deinen Fähigkeiten stichpunktartig zusammen. Er soll schnell erkennbar machen, ob du für die offene Stelle geeignet bist oder nicht. Überfrachte den Lebenslauf deshalb nicht mit Informationen, die für die angestrebte Position nicht relevant sind. Fokussiere dich stattdessen auf die Angaben, die dem Arbeitgeber einen Mehrwert bieten.
Generell enthält ein Lebenslauf folgende Informationen und Bestandteile:
Je übersichtlicher und klarer du deinen Lebenslauf gestaltest, desto besser. Personaler*innen lassen sich nicht von kunstvollen Formatierungen blenden, sie interessieren sich für Fakten. Müssen sie zentrale Informationen erst im Design-Wirrwarr suchen, ist das ein großer Makel des Lebenslaufs – und sicher kein gutes Argument für den Bewerber oder die Bewerberin.
Ein Lebenslauf ist heute zudem standardmäßig antichronologisch aufgebaut. Das bedeutet, jeder Abschnitt beginnt mit Angaben zur aktuellsten Station. Je weiter eine Station oder ein Bildungsabschnitt zeitlich zurückliegt, desto weiter unten wird er in der jeweiligen Rubrik aufgeführt. Auch hier geht es darum, zentrale, also aktuelle Informationen in den Vordergrund zu rücken.
Bewerbungsvorlagen
Viele Bewerbende tun sich schwer damit, ansprechende Bewerbungsunterlagen zu gestalten. Sie sind sich bezüglich des Layouts unsicher, fühlen sich von den vielen Gestaltungsoption überfordert und hadern mit der Bedienung der benötigten Software. In diesem Fall lohnt es sich, auf professionell zusammengestellte Bewerbungsvorlagen aus dem Internet zu setzen.
Deshalb findest du auch bei uns entsprechende Vorlagen für deine Bewerbung – zum Beispiel einen seriös gestalteten Lebenslauf, mit dem du bei deiner Bewerbung als Lokführer*in auf der sicheren Seite bist. Er ist klar und übersichtlich formatiert und präsentiert alle wichtigen Informationen auf einen Blick. Denke bei der Verwendung allerdings unbedingt daran, jede Sektion mit deinen eigenen Daten zu befüllen und alle Platzhaltertexte zu löschen.
Ähnliches gilt für das Anschreiben. Hier bereitet die Formatierung zwar selten Schwierigkeiten, dafür aber der Inhalt. Denn kaum ein*e Bewerber*in findet auf Anhieb die richtigen Formulierungen, welche die Eignung für den Beruf optimal unterstreichen. Auch hier kann eine Vorlage Abhilfe schaffen und die nötige Inspiration liefern, damit die gesuchten Sätze den Weg aufs Papier finden. Du solltest jedoch nicht den Fehler machen, vorgefertigte Sätze einfach zu kopieren. Personaler*innen haben viele Jahre Erfahrung und merken das sofort. Ideen und Anregungen sammeln, ja – abschreiben, nein.
Lokführer*in: Aufgaben
Die Hauptaufgabe von Lokführern und Lokführerinnen ist selbstverständlich das Steuern von Zügen – egal, ob diese im Personennahverkehr, im Güterverkehr oder im Fern- und Regionalverkehr eingesetzt sind. Doch es gibt noch viel mehr Tätigkeiten, die typischerweise zum Beruf des Lokführers und der Lokführerin gehören. Bei den meisten davon ist ein routinierter Umgang mit moderner Technik und komplizierten Instrumenten unerlässlich. Folgende Aufgaben sind für Lokführer*innen typisch:
- Steuern von Zügen und Triebfahrzeugen, etwa Wahl der passenden Geschwindigkeit und Zugkraft
- Kontrolle der Betriebsbereitschaft des Zuges vor Fahrtbeginn, zum Beispiel Bremsproben
- Sicherstellen, dass die richtigen Wagons an die Zugmaschine gekoppelt sind
- Erkennen von Problemen und Störungen sowohl am Zug als auch auf der Strecke
- Störungen und Probleme, wenn möglich, selbst beheben oder verantwortungsbewusst managen
- Austausch mit der Fahrdienstleitung
- technische Kenntnisse über Maschinen und Gleisanlagen anwenden, um reibungslosen Ablauf des Schienenverkehrs sicherzustellen
- Kommunikation mit Kunden und Kundinnen sowie Passagieren und Passagierinnen
Lokführer*innen sind während ihrer Arbeit kontinuierlich damit beschäftigt, die Sicherheit der Fahrgäste und der beförderten Waren zu gewährleisten. Sie kontrollieren vor der Abfahrt die Betriebsbereitschaft des Zuges, beachten während der Fahrt die wichtigen Signale am Rand der Strecke, überprüfen die Instrumente im Zug, behalten im Auge, was im Inneren der Wagons passiert, und tauschen sich mit der Fahrdienstleitung aus.
Wichtige Fähigkeiten für Lokführer*innen
Lokführer*innen übernehmen in ihrem Arbeitsalltag viel Verantwortung. Sie müssen dafür Sorge tragen, dass die Menschen und Güter, die sie befördern, ihren Zielort sicher erreichen. Deswegen ist dieser Job nicht für jede*n Arbeitnehmer*in geeignet. Wer Lokführer*in werden möchte, sollte ganz bestimmte Fähigkeiten mitbringen, um potenzielle Arbeitgeber zu überzeugen. Diese Eigenschaften und Soft Skills sind bei der Bewerbung als Lokführer*in wichtig:
- Verantwortungsbewusstsein: Die Sicherheit von Leib und Leben steht für Lokführer*innen an oberster Stelle. Sie bewegen große Maschinen, die bei falscher Bedienung verheerende Schäden anrichten können. Deshalb ist ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein für Lokführer*innen essenziell. Es gilt, unnötige Risiken zu meiden sowie jederzeit besonnen und umsichtig zu handeln.
- Konzentrationsvermögen: Triebfahrzeuge erreichen zum Teil hohe Geschwindigkeiten. Außerdem kann es auf der Strecke immer zu unerwarteten Zwischenfällen und Störungen kommen. Dennoch müssen Lokführer*innen zu jedem Zeitpunkt die volle Kontrolle über die Maschine bewahren. Sie müssen alle Signale wahrnehmen, richtig interpretieren, gleichzeitig auf die Bordinstrumente achten und sich mit der Fahrdienstleitung abstimmen. Um all diese Informationen verarbeiten zu können, ist ein gutes Konzentrationsvermögen nötig.
- Zuverlässigkeit: Der Schienenverkehr folgt in der Regel detaillierten Fahrplänen. Sowohl Passagiere und Passagierinnen als auch Waren sollten möglichst pünktlich am Zielort eintreffen. Denn schon kurze Verzögerungen im Ablauf können eine ganze Kette von Verspätungen nach sich ziehen. Deswegen sollten Lokführer*innen alle Vorgaben und Anweisungen besonders zuverlässig und pünktlich umsetzen.
- technisches Verständnis: Lokführer*innen verbringen jeden Arbeitstag mit der Bedienung großer Maschinen. Je mehr technisches Verständnis sie mitbringen, desto besser können sie diesen Job in der Regel erledigen. Technisches Know-how hilft zum Beispiel bei der Überprüfung der Betriebsbereitschaft, aber auch bei der Beseitigung von Störungen.
- Belastbarkeit: In Ausnahmesituationen müssen Lokführer*innen innerhalb von Sekundenbruchteilen die richtige Entscheidung treffen. Außerdem arbeiten Lokführer*innen häufig im Schichtdienst, was langfristig eine körperliche und psychische Herausforderung darstellt. Stressresistenz und Belastbarkeit sind daher für Lokführer*innen wichtig.
In der Regel müssen angehende Lokführer*innen zudem einen psychologischen Eignungstest bestehen. Auch ein negativer Drogentest gehört oft zu den Voraussetzungen. Lokführer*innen dürfen darüber hinaus an keiner Wahrnehmungsstörung leiden und müssen ohne körperliche Einschränkungen gehen und stehen können.
Berufsalltag als Lokführer*in
Züge sind Tag und Nacht unterwegs – sowohl im Personenverkehr als auch im Güterverkehr. Und weil die allermeisten Züge noch nicht computergesteuert fahren, bedeutet das auch, dass viele Lokführer*innen im Schichtdienst arbeiten und rund um die Uhr eingesetzt werden können. Wie sich die täglichen Arbeitszeiten im Durchschnitt gestalten, hängt dennoch stark von der Branche und vom Arbeitgeber ab. Ein Großteil des Güterverkehrs erfolgt zum Beispiel nachts, während der Personenverkehr vor allem tagsüber stattfindet. Lokführer*innen, die im Fernverkehr tätig sind, müssen zudem mit größeren Unregelmäßigkeiten im Schichtplan rechnen als S-Bahn-Fahrer*innen.
Ein beispielhafter Arbeitstag könnte so aussehen: Arbeitsweg zum Betriebshof beziehungsweise zum Abfahrtsbahnhof, dort Prüfung der Betriebsbereitschaft und Vorbereitung der Lok, gegebenenfalls Zusammenstellung des Zuges und Rangieren von Wagons. Anschließend Zugfahrt zum Zielpunkt, kurzer Aufenthalt, dann Zugwechsel und Rückfahrt zum Ausgangsort. Nachbereitung der Fahrten, anschließend Feierabend und Heimweg.
Dieser idealtypische Ablauf lässt sich in der Praxis jedoch selten realisieren. Planänderungen, personelle Engpässe, technische Ausfälle oder kurzfristig nötige Sonderfahrten können dazu führen, dass sich Arbeitstage in die Länge ziehen. Berufserfahrene Lokführer*innen berichten etwa von langen Arbeitstagen, fordernden Schichtplänen und unbezahlten Wartezeiten zwischen den einzelnen Arbeitsabschnitten – diese müssen zum Teil in Warteräumen oder Hotelzimmern überbrückt werden. Außerdem kommt es immer wieder zu Überstunden. Denn hat die Bahn Verspätung, hat auch die Lokführerin oder der Lokführer Verspätung. Lokführer*innen sollten hinsichtlich ihrer Arbeitszeit also eine gewisse Flexibilität mitbringen.
Branchen für Lokführer*innen
Die meisten Lokführer*innen sind im Straßen- und Schienenverkehr beschäftigt, fahren also im Regionalverkehr, im Fernverkehr oder in der S-Bahn und U-Bahn. Auch der Güterverkehr fällt in diesen Bereich. Der größte Arbeitgeber der Branche ist weiterhin die Deutsche Bahn AG – obwohl die Bahnreform dafür gesorgt hat, dass es mittlerweile auch einige Konkurrenzunternehmen gibt. Lokführer*innen haben also bei der Wahl des Arbeitsgebers ein paar Optionen. Diese sind jedoch nicht so vielfältig ausgeprägt wie in manch anderem Beruf und vor allem regional begrenzt. Wer in einer bestimmten Stadt als Lokführer*in arbeiten möchte, kann nur eine Handvoll Arbeitgeber zur Auswahl haben.
Auch im Bergbau sowie in der Metallerzeugung und -umformung werden Lokführer*innen eingesetzt. Auf den dortigen Werkbahnen sieht der Arbeitsalltag jedoch anders aus als im Straßen- und Schienenverkehr. Außerdem sind Beschäftigungen im Bereich des Frachtumschlags oder im Schienenfahrzeugbau denkbar. Insgesamt ist die Zahl der Branchen, in denen Lokführer*innen zum Einsatz kommen, jedoch eher begrenzt.
Lokführer*in werden: Lokführer-Ausbildung
Um den Beruf der Lokführers oder der Lokführerin zu ergreifen, ist eine duale Ausbildung nötig. Diese dauert in der Regel drei Jahre – eine Verkürzung der Ausbildungszeit ist bei guten Leistungen möglich. Der theoretische Teil wird dabei in der Berufsschule absolviert, während die praktische Ausbildung im Betrieb erfolgt. Am Ende müssen alle Auszubildenden eine Abschlussprüfung bestehen. Die Ausbildung bereitet angehende Lokführer*innen auf ihren zukünftigen Berufsalltag vor und das Erlernen dieser Inhalte gehört typischerweise dazu:
- Bedienung von Triebfahrzeugen, etwa Regulierung der Geschwindigkeit, Anpassung der idealen Zugkraft etc.
- Prüfung der Betriebsbereitschaft von Triebfahrzeugen mithilfe von Technik und Messinstrumenten
- Erkennen und Beheben von Störungen, sowohl in der Vorbereitung als auch im laufenden Betrieb
- Verinnerlichung wichtiger Standards und Sicherheitsbestimmungen
- technische Kenntnisse von Triebfahrzeugen und Gleisanlagen
- organisatorisches Verständnis für betriebsinterne Abläufe und Zeitpläne
Schulische Voraussetzungen
Wer Lokführer*in werden und eine entsprechende Berufsausbildung beginnen möchte, sollte vorzugsweise einen Realschulabschluss mitbringen. Das Abitur ist nicht nötig, um diesen Beruf zu ergreifen – aber natürlich kann ein höherer schulischer Bildungsabschluss, wie bei vielen anderen Jobs auch, die Einstellungschancen steigern.
Eine Ausbildung zum Lokführer oder zur Lokführerin ist grundsätzlich allerdings auch mit einem Hauptschulabschluss möglich. In diesem Fall steigerst du deine Chance aber deutlich, wenn du bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem anderen Bereich vorweisen kannst.
Lasse dich von den vermeintlichen Voraussetzungen jedoch nicht entmutigen. Gerade in diesem Bereich herrscht in vielen Unternehmen Personalmangel, verlässliche Fachkräfte werden dringend gesucht. Wenn du deine Argumente in deiner Bewerbung als Triebfahrzeugführer*in gut verpackst und die entscheidenden Fähigkeiten und Eigenschaften mitbringst, kannst du dir auch ohne den perfekten Schulabschluss einige Chancen ausrechnen.
Ausbildungsvergütung
Während der Ausbildung zum Lokführer oder zur Lokführerin erhältst du – wie bei anderen Ausbildungsberufen auch – nicht das gleiche Gehalt wie ausgelernte Angestellte, sondern stattdessen eine Ausbildungsvergütung. Diese fällt geringer aus als der letztliche Lohn, ist für Lokführer*innen aber üppiger bemessen als in manch anderem Beruf. Die Deutsche Bahn AG zahlt ihren Auszubildenden beispielsweise je nach Ausbildungsjahr eine Ausbildungsvergütung zwischen 1.224 und 1.431 Euro pro Monat (Quelle).
Dabei solltest du allerdings bedenken, dass die Deutsche Bahn im Schnitt etwas mehr zahlt als die Konkurrenz. Absolvierst du deine Ausbildung zum Lokführer oder zur Lokführerin in einem anderen Unternehmen, können die Zahlen also etwas geringer ausfallen. Zur Orientierung sind die Angaben dennoch geeignet.
Diese Angaben sind brutto zu verstehen, also ohne steuerliche Abzüge und Sozialabgaben. Wie viel Lohn netto tatsächlich davon übrigbleibt, kannst du mit einem Brutto-Netto-Rechner bequem herausfinden.
Quereinstieg als Lokführer*in
Der Beruf der Lokführers oder der Lokführerin ist für Quereinsteiger*innen besonders attraktiv. Denn in vielen Branchen werden Triebfahrzeugführer*innen händeringend gesucht – der Bedarf ist groß. Das erhöht bei einer Bewerbung als Lokführer*in die Chancen für den Quereinstieg. Außerdem wird die Umschulung zum Lokführer oder zur Lokführerin in der Regel bezahlt und dauert zwischen 6 und 18 Monaten.
Auch die Deutsche Bahn sucht nach geeigneten Quereinsteigern und Quereinsteigerinnen. Diese sollten neben technischem Verständnis idealerweise auch eine passende abgeschlossene Berufsausbildung aus dem gewerblich-technischen Bereich mitbringen. Die Deutsche Bahn richtet sich mit ihrem Gesuch daher vor allem an Quereinsteiger*innen, die über eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung in diesen oder ähnlichen Berufen verfügen:
Lokführer*in: Gehalt
Laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit können Lokführer*innen mit einem monatlichen Bruttogehalt von durchschnittlich 3.400 bis 4.200 Euro rechnen. Bundesweit liegt der Median bei rund 3.700 Euro.
Dieses Lokführer-Gehalt kann außerdem durch zusätzliche Zahlungen aufgestockt werden. Da Lokführer*innen in der Regel im Schichtdienst arbeiten, sind Zuschläge für Nachtarbeit sowie Sonntagszuschläge und Feiertagszuschläge keine Seltenheit. Das effektive Gehalt kann aufgrund dieser Zulagen daher deutlich höher liegen. Was du aber berücksichtigen solltest: Je nach Berufserfahrung oder geltenden Tarifverträgen sind Abweichungen von diesen Durchschnittswerten möglich. Außerdem zahlt nicht jeder Arbeitgeber einen vergleichbaren Lohn, auch regional kann es einige Unterschiede geben.
Neben dem Lokführer-Gehalt ist die Jobsicherheit für die meisten Arbeitnehmer*innen außerdem ein wichtiger Faktor. Und in dieser Hinsicht haben Triebfahrzeugführer*innen beste Perspektiven. Denn in allen Bereichen des Schienenverkehrs werden qualifizierte Lokführer*innen gesucht. Die Nachfrage nach Personal übersteigt das Angebot – ein Ende dieses Trends ist nicht in Sicht. Unternehmen versuchen zudem, ihr Fachpersonal langfristig zu binden. Das gibt Lokführern und Lokführerinnen eine gute Verhandlungsposition.
Lokführer*in: Weiterbildung
Der Fachkräftemangel in diesem Bereich hat für Angestellte einen weiteren Vorteil: Wer durch Einsatz und Fachwissen überzeugt, der hat beim Erklimmen der Karriereleiter weniger Konkurrenz. Durch entsprechende Qualifizierung und Weiterbildungen haben Lokführer*innen also gute Chancen, sich beruflich weiterzuentwickeln und eine höhere Position zu ergattern. Auch ein nebenberufliches Studium mit entsprechendem Schwerpunkt ist möglich. Folgende Weiterbildungen sind zum Beispiel für Lokführer*innen denkbar:
- Meister*in für Bahnverkehr
- Techniker*in für Verkehrstechnik
- Fachwirt*in für Güterverkehr und Logistik
- Technische*r Fachwirt*in
- Fachwirt*in für Bahnbetrieb
- Bachelor und Master Verkehrsingenieurwesen
- Bachelor und Master Fahrzeugtechnik
- Bachelor und Master Logistik
Ähnliche Berufe
Wer schon seit Kindheitstagen davon träumt, Lokführer*in zu werden oder eine Bewerbung bei der Deutschen Bahn einzureichen, wird vermutlich sagen, dass es auf der Welt keinen vergleichbaren Job gibt. Aber unabhängig von aller Eisenbahnromantik geht es beim Beruf des Triebfahrzeugführers oder der Triebfahrzeugführerin darum, Menschen und Güter verlässlich und verantwortungsbewusst von A nach B zu befördern – und das funktioniert natürlich nicht nur während einer Zugfahrt auf Schienen.
Eine praktische Alternative wäre deshalb zum Beispiel eine Bewerbung als Busfahrer*in. Etwas höher hinaus geht es, wenn du einen Job als Pilot*in anstrebst. Die allerhöchsten Berufssphären erreichst du allerdings, wenn du Astronaut*in werden möchtest.
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