Das Wichtigste auf einen Blick:
Filialleiter*innen vertreten die Geschäftsleitung in Unternehmen mit mehreren Standorten. Sie kümmern sich um die Organisation des Betriebs, beraten Kunden und Kundinnen oder fassen bei alltäglichen Arbeiten mit an. Was du bei einer Bewerbung für diesen Beruf berücksichtigen solltest, erfährst in unserem Ratgeber zum Thema.
- Bewerbung als Filialleiter*in: Aufbau
- Bewerbungsschreiben: Filialleiter*in
- Filialleiter*in: Aufgaben im Betrieb
- Welche Anforderungen muss ein*e Filialleiter*in erfüllen?
- Filialleiter*in: Ausbildung
- Filialleiter*in: Gehalt ohne Berufserfahrung
- Weiterbildungsmöglichkeiten als Filialleiter*in
- Alternative Berufe
Bewerbung als Filialleiter*in: Aufbau
Für deine erfolgreiche Bewerbung als Filialleiter*in benötigst du eine vollständige Bewerbungsmappe. Dabei solltest du auf die korrekte Reihenfolge deiner Unterlagen achten. Ihr Aufbau sollte wie folgt aussehen:
Der Lebenslauf
Beim Lebenslauf handelt es sich um das wohl wichtigste Dokument der Bewerbung. Er fasst deine Berufserfahrung und Ausbildung auf maximal zwei Seiten zusammen, sodass sich Personaler*innen in wenigen Minuten einen Überblick verschaffen kann.
In der Regel sieht der Aufbau des Lebenslaufs so aus:
Dein Lebenslauf sollte antichronologisch aufgebaut sein – beginne also immer mit den aktuellsten Stationen deiner Berufserfahrung und Schulausbildung. Sie sind für Personaler*innen mit Abstand am interessantesten.
Je mehr Berufserfahrung du mitbringst, umso weiter rückt deine Schulausbildung in den Hintergrund. Grundschulzeugnisse verraten dem oder der Personalverantwortlichen zum Beispiel wenig über deine derzeitigen Fähigkeiten. Der höchste Bildungsabschluss reicht daher in der Regel aus.
Hobbys geben Aufschluss über die Talente und die Motivation eines Kandidaten oder einer Kandidatin und beanspruchen daher einen festen Platz im Lebenslauf. Hier solltest du ausschließlich Freizeitaktivitäten erwähnen, die dir einen Vorteil im Filialleiterberuf verschaffen – zum Beispiel Vereinsarbeit oder Mannschaftssportarten. Sie stellen dein Engagement und deine sozialen Fähigkeiten unter Beweis.
Lücken im Lebenslauf – wie zum Beispiel längere Phasen der Arbeitslosigkeit – solltest du immer ehrlich angeben. Versuchst du, diese zu vertuschen, fliegt das spätestens im Bewerbungsgespräch auf. Lücken sind jedoch noch lange kein Ausschlusskriterium. Wenn du ehrlich mit ihnen umgehst und sie plausibel erklären kannst, wirkst du selbstbewusst und vertrauenswürdig.
Lebenslauf für Filialleiter*innen – Vorlage
Für eine Bewerbung als Filialleiter*in eignen sich vor allem schlichte und seriöse Designs. Wir empfehlen einen Blick in unsere Vorlagen – hier findest du sicher etwas Passendes.
Bewerbungsschreiben: Filialleiter*in
Personaler*innen interessieren sich nicht nur für die berufliche Qualifikationen, sondern auch für die Persönlichkeit und Motivation der Bewerbenden. Hier kommt das Bewerbungsschreiben ins Spiel. Es gibt dir die Möglichkeit, die Informationen deines Lebenslaufs weiter auszuführen und zu begründen, warum du dich ausgerechnet für diese Stelle bewirbst.
Als zentraler Bestandteil des Anschreibens gelten die sozialen Fähigkeiten des Bewerbers oder der Bewerberin – die sogenannten Soft Skills. Hier ist es meist hilfreich, sich an der Stellenausschreibung des Arbeitgebers zu orientieren. Wähle ein oder zwei Soft Skills aus der Anzeige aus, die tatsächlich zu dir passen, und belege sie mit handfesten Beispielen aus deinem Berufsalltag.
Übertreibst du es in deinem Anschreiben, zum Beispiel indem du dir unzählige Soft Skills zuschreibst, wirkt das schnell unglaubwürdig. Kein*e Bewerber*in erfüllt alle Anforderungen. Beschränke dich lieber auf einige wenige Punkte, die dir besonders liegen.
Als Filialleiter*in pflegst du Kundenkontakt und führst Verkaufsgespräche. Daher solltest du unbedingt auf eine korrekte Form, Schreib- und Ausdrucksweise achten, um stets professionell zu wirken.
Bewerbungsschreiben: Filialleiter*in – Vorlage
Musteranschreiben bieten dir die Möglichkeit, mit einem ansprechenden Layout zu überzeugen – ganz ohne umständliche Formatierungen in Word. Natürlich solltest du den Inhalt deines Anschreibens grundsätzlich selbst formulieren. Wer stattdessen einfach seine persönlichen Daten in die Vorlage einfügt, ohne den Text zu verändern, wirkt wenig engagiert und verspielt seine Chancen auf die Stelle.
Hier findest du unser vollständiges Muster für die Bewerbung als Filialleiter*in:
Filialleiter*in: Aufgaben im Betrieb
Filialleiter*innen kommen in Unternehmen mit mehreren Zweigstellen zum Einsatz. Sie vertreten die Geschäftsleitung vor Ort und setzen ihre Anweisungen und Strategien um. Ihre Arbeit umfasst das gesamte Aufgabenfeld des Betriebs – von der Organisation bis hin zum Tagesgeschäft.
Aufgaben im Überblick
Als Filialleiter*in bist du vor allem für diese Aufgaben verantwortlich:
Berufsalltag – das erwartet dich als Filialleiter*in
Die Arbeitszeiten von Filialleitern und Filialleiterinnen richten sich vor allem nach der Branche, in der sie tätig sind. Handelt es sich zum Beispiel um einen Betrieb, der mehr als acht Stunden geöffnet hat, leistet der Filialleiter oder die Filialleiterin Schichtarbeit. In diesem Fall wird er oder sie entweder morgens oder am späten Nachmittag eingeteilt.
Feste wöchentliche Termine spielen häufig eine zentrale Rolle im Arbeitsalltag von Filialleitern und -leiterinnen. Lieferungen finden meist an festen Wochentagen statt, andere Abläufe wie das Öffnen des Geschäfts oder das Zählen der Einnahmen fallen täglich an. Eine gewisse Routine gehört also zum Berufsbild. Wie du mit ihr umgehst, hängt als Filialleiter*in allerdings auch von deiner Planung ab.
Darüber hinaus bringt jede neue Schicht neue Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt – ob Kundengespräche, neue Produkte oder kleinere und größere Probleme im Geschäft.
Welche Anforderungen muss ein*e Filialleiter*in erfüllen?
Filialleiter*innen haben nicht nur einen besonders vielseitigen und anspruchsvollen Job, sie tragen auch die Verantwortung für den wirtschaftlichen Erfolg des Betriebs. Aus diesem Grund benötigen sie eine ganze Reihe von persönlichen Fähigkeiten, um sich für eine Stelle zu qualifizieren:
In diesen Branchen arbeiten Filialleiter*innen
Filialleiter*innen werden überall dort eingesetzt, wo die Geschäftsleitung eine Vertretung für eine Zweigstelle benötigt. Das kommt in den unterschiedlichsten Branchen vor. Zu den gängigsten gehören diese:
Filialleiter*in: Ausbildung
Der Job als Filialleiter*in setzt eine bereits abgeschlossene kaufmännische Ausbildung voraus – zum Beispiel als Einzelhandels- oder Bankkaufmann beziehungsweise -frau. Diese dauert in der Regel drei Jahre, eine Verkürzung auf maximal zwei Jahre bei guten Leistungen ist ebenfalls möglich. Hinzu kommen die nötigen Kenntnisse, um einen Betrieb in der entsprechenden Branche leiten zu können – entweder durch Vorerfahrung als Filialleiter*in oder als Vertreter*in eines oder einer Vorgesetzten.
Eine eigene Ausbildung gibt es für den Job des Filialleiters oder der Filialleiterin im Grunde nicht. Zwar setzen einige Unternehmen wie Aldi Süd die Teilnahme an sogenannten Filialführungsnachwuchsprogrammen voraus, hier handelt es sich jedoch um eine seltene Ausnahme.
Berufseinstieg nach dem Studium
Eine weitere Möglichkeit, sich als Filialleiter*in zu qualifizieren, stellt ein betriebswirtschaftliches Studium dar. Die Regelstudienzeit für den Bachelor beträgt drei Jahre, ein Master nimmt zusätzliche zwei Jahre in Anspruch. Ein höherer Abschluss gilt zwar nicht als Voraussetzung für den Berufseinstieg, erhöht deine Chancen auf eine Stelle aber zum Teil deutlich.
Doch Vorsicht – eine Bewerbung ohne die nötige Berufserfahrung hat wenig Chancen auf Erfolg. Fällt deine Wahl auf ein Studium, solltest du zumindest Erfahrungen in der Branche gesammelt haben, in der du später arbeiten möchtest. Hier bieten sich vor allem Praktika oder Nebenjobs während der Studienzeit an, aber auch kurze Praxisphasen nach der Ausbildung kommen infrage.
Schulische Voraussetzungen
Da Filialleiter*innen bereits über eine abgeschlossene Ausbildung verfügen, spielen schulische Leistungen bei einer Bewerbung – wenn überhaupt – eine untergeordnete Rolle. Entscheidend sind vor allem die Arbeitszeugnisse und berufliche Referenzen.
Filialleiter*in: Gehalt ohne Berufserfahrung
Die Position des Filialleiters oder der Filialleiterin ist vielseitig, anspruchsvoll und mit großer Verantwortung verbunden. Dementsprechend attraktiv fällt das Filialleitergehalt aus – vor allem im Vergleich zu anderen kaufmännischen Tätigkeiten.
Das Einstiegsgehalt als Filialleiter*in beträgt zwischen 3.000 und 4.000 Euro brutto im Monat. In einigen Branchen fällt es sogar noch höher aus – zum Beispiel im Bankenwesen. Hier gelten 5.000 Euro als durchschnittliches Einstiegsgehalt.
Filialleiter*in: Gehalt mit Berufserfahrung
Wer bereits Berufserfahrung mitbringt, verdient sogar noch mehr als weniger erfahrene Kollegen und Kolleginnen. Nach fünf bis zehn Jahren steigen die Gehälter in der Regel an – im Einzelhandel auf zwischen 3.500 und 4.500 Euro, im Bankenwesen auf bis zu 6.000 Euro und als Filialleiter einer Bäckerei auf bis zu 3.600. Die Leitung einer Apotheke bringt im Durchschnitt 4.000 Euro.
Nicht nur zwischen verschiedenen Branchen gibt es Unterschiede, auch der Arbeitgeber spielt eine Rolle beim Filialleitergehalt.
Weiterbildungsmöglichkeiten als Filialleiter*in
Zusätzliche Qualifikationen, Fort- und Weiterbildungen bieten dir die Möglichkeit, deine Gehaltschancen noch weiter auszubauen.
Der Handelsfachwirt ist in diesem Zusammenhang besonders beliebt. Hierbei handelt es sich um eine Aufstiegsweiterbildung, die zwischen drei Monaten und zwei Jahren dauert – je nachdem, ob du sie in Voll- oder Teilzeit absolvierst. In dieser Zeit vertiefst du deine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse und lernst neue Management-Techniken.
Unter Umständen ist es sogar möglich, zum Marktleiter oder zur Marktleiterin aufzusteigen. In diesem Fall übernimmst du die Verantwortung für mehrere Zweigstellen des Unternehmens.
Ein nachträgliches BWL-Studium stellt ebenfalls eine weitere Möglichkeit dar, um deinen Wert auf dem Arbeitsmarkt vergrößern. Auch eine Fortbildung kommt in Betracht, zum Beispiel ein weiterführendes Seminar zu einem der folgenden Themen:
Wer noch mehr Verantwortung übernehmen möchte und die nötige Erfahrung mitbringt, kann außerdem über den Schritt in die Selbstständigkeit nachdenken – entweder als Unternehmen einer Franchising-Gruppe oder sogar mit eigenem Geschäftsmodell.
Alternative Berufe
Leitende Tätigkeiten gibt es in den unterschiedlichsten Bereichen der Arbeitswelt. Viele davon eignen sich hervorragend als Alternative für den Job als Filialleiter*in, zum Beispiel die Leitung von Abteilungen und Teams, des Vertriebs, Marketings oder der Produktion.
In größeren Unternehmen ist es oft üblich, Vertreter*innen anzustellen, die der Geschäftsleitung assistieren oder ihre Funktionen teilweise übernehmen. Hier sind oft ähnliche Stärken gefragt, die auch beim Management einer Filiale zum Einsatz kommen.
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